2024-04-25T14:35:39.956Z

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Erste Hilfe bei einfachen Sportverletzungen

Jetzt mal ehrlich: Wie lange liegt Ihr letzter Erste-Hilfe-Kurs zurück? Wer einen Führerschein hat, muss ihn automatisch absolvieren – und dabei bleibt es bei den meisten Menschen ein Leben lang. Anders bei Übungsleitern und Sporttrainern: Sie sind in der Verantwortung für ihre Sportler und müssen sich daher auch mit den grundlegenden Aktionen zur Erstversorgung und Wiederbelebung auskennen. Ein paar Dinge zur Erstversorgung bzw. Tipps zur Vorbeugung sollte jeder kennen, der selbst aktiv Sport betreibt.

Ein Erste-Hilfe-Set ist die Mindestausstattung, die am Spielfeldrand vorgehalten werden muss. Eisspray und Kühlpads sollten immer bereit liegen, um Schmerzen und Schwellungen nach Prellungen und Umknicken, die gerade im Fußball bei nahezu jedem Spiel dazu gehören, zu lindern. Auch verschiedene Tapes, die jeder Spieler selber anlegen kann, gehören inzwischen fast zur Grundausstattung. Ein Fall für den Physiotherapeuten sind die so genannten Kinesio-Tapes, die nur von Fachleuten angelegt werden sollten. Diese sollen das Bindegewebe stimulieren und die Muskulatur so entlasten. Ein gut ausgestatteter Verein hat auch einen Defibrillator, der bei Herzstillstand wichtige Überlebenshilfe leistet. Hier können sich Vereine beim CardioDay, der von der IKK Südwest zusammen mit dem Gesundheitsnetzwerk Saar im Rahmen der Aktion HerzGesund angeboten wird, informieren lassen. Zum Glück sind Fälle akuter Lebensgefahr nicht an der Tagesordnung – oft sind es die kleinen Dinge, die vernachlässigt werden, aber umso größere Wirkung zeigen. Gerade bei schnellen Spielen und hohen Außentemperaturen ist der Flüssigkeits- und damit verbundene Mineralienverlust bei Spielern sehr groß. Selbstverständlich sollte es natürlich sein, nicht unmittelbar vor dem Spiel noch deftig zu essen oder zu trinken – ein Müsliriegel oder eine Banane stillen hier eventuelle Hungergefühle besser. Kohlehydrate allerdings spielen im Ernährungsplan von aktiven Sportlern wie Fußballern eine große Rolle, da durch die lange Spieldauer und hohe Ausdauerkomponente die Speicher sehr stark entleert werden. Diese sollten mit ausreichend Abstand vor dem Spiel gefüllt werden. Eine der häufigsten Sportverletzungen im Fußball sind die Bänderdehnung oder gar der Bänderriss. Das ist meist sehr schmerzhaft und erfordert eine Unterbrechung für den Spieler. Die Gefahr bei der Erstbehandlung ist hier, dass oft einfach per Eisspray gekühlt, der Spieler dann aber sofort wieder auf den Platz geschickt wird. Da durch die Kühlung das Gelenk jedoch relativ unbeweglich wird und auch die Bewegungsrezeptoren dadurch unempfindlich werden, verstärkt sich die Verletzungsgefahr beim Weiterspielen enorm. Wenn also gekühlt wird, heißt es für den Sportler erst einmal: Pause bzw. Schluss für dieses Spiel. Hier gilt nach wie vor die gute alte PECH-Regel: Pause-Eis-Compression-Hochlagern. Um Verletzungen vorzubeugen, wird gerne gedehnt. Auch hier wirkt ein Zuviel eher kontraproduktiv: So sollten Fußballersich zwar vor dem Spiel gut aufwärmen, aber nicht zu viele Dehnübungen absolvieren, damit die Antrittskraft bzw. Spannkraft für die notwendigen Sprints im Spiel nicht verloren geht. Besser sind hier Mobilisationsübungen um die Muskulatur zwar auf Länge zu bringen, aber dennoch unter Spannung zu halten. Das Dehnen nach dem Spiel sollte aber dennoch unbedingt beibehalten werden. Wer sich nicht ganz sicher ist, wie im Notfall seine Kenntnisse über die Ersthilfe abrufbar sind, sollte über eine Auffrischung des Erste-Hilfe-Kurses nachdenken, der von verschiedenen Trägern angeboten wird. Sollte es doch einmal zum Fall einer Wiederbelebung am Spielfeldrand kommen, gilt eine ganz wichtige Regel: Alles ist besser, als nichts zu machen! Auch wenn man sich nicht mehr sicher ist, in welchem Rhythmus man die Herzdruckmassage und die Beatmung einsetzt, sollte man einfach seinem Gefühl folgen und loslegen. Wer es richtig machen will: Man beginnt nach neuesten Erkenntnissen mit einer 30er Frequenz der Herzdruckmassage und beatmet danach zweimal Und bitte erst damit aufhören, wenn der Notarzt es einem sagt.

Info: Weitere Informationen zu Gesundheitsthemen wie z.B. dem CardioDay oder Gesundheitschecks in Vereinen erhalten Sie bei der IKK Südwest, Dirk Thies, Gesundheitsberater, Telefon 06831 9465-138.



Aufrufe: 012.4.2016, 07:00 Uhr
Daniel MeyerAutor