2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Fehlentscheidung: Schilksees Manuel Hartmann (rechts) spitzelt Ihab Hathat den Ball vom Fuß, doch Referee Alexander Roppelt (hinten) pfeift Elfmeter für den VfR.
Fehlentscheidung: Schilksees Manuel Hartmann (rechts) spitzelt Ihab Hathat den Ball vom Fuß, doch Referee Alexander Roppelt (hinten) pfeift Elfmeter für den VfR.

Erste Auswärtspleite für TSV Schilksee

VfR-Coach Thomas Möller: „Zu Hause sind wir eine Macht“

Der VfR behält die Masters-Qualifikation im Auge. Rasensport gewann das Verfolgerduell der mit dem zuvor auswärts noch ungeschlagen Regionalligaabsteiger TSV Schilksee vor 308 Zuschauern mit 3:0 (0:0) und verbesserte sich nach dem 14. Spieltag auf den sechsten Platz. Zur Erinnerung: In drei Wochen muss es Rang 5 sein, um das Ticket für die inoffizielle Hallenlandesmeisterschaft Anfang Januar in Kiel zu lösen.

Lila-Weiß bestätigte seine aktuelle Formstärke und rang auch Schilksee völlig verdient mit großer Leidenschaft nieder. Die Gäste hatten das Pech, frühzeitig ihren Keeper Chris Kröhnert zu verlieren, nachdem der sich bei einem Zusammenprall mit Franck Momo eine tiefe Platzwunde über dem Auge zugezogen hatte (12.). Kröhnerts Vertreter Sven Steingräber war allerdings machtlos, als ihn Selcuk Tidim (58.), Beytullah Bilgen (66.) und Ugur Dagli (76.) überwanden.


„Zu Hause sind wir eine Macht.“ Das hatte Trainer Thomas Möller schon vor dem Auftritt seines VfR gegen Schilksee verlauten lassen. Und nach dem Sieg gegen die Kieler kam, so der 49-Jährige, sogar noch „ein dickes Ausrufezeichen“ hinzu. Schließlich etablierte sich Rasensport mit dem ersten Saisonsieg gegen eines der acht Topteams (die Duelle mit dem TSB Flensburg und Lägerdorf stehen noch aus) in der Verfolgergruppe und verbesserte seine starke Heimserie auf fünf Siege in fünf Partien in Folge bei stolzen 19:1 Toren.


„Es macht Spaß, meiner Mannschaft zurzeit zuzuschauen. Sie macht ihren Job sehr gut, übt große Dominanz aus. Die Jungs sind giftig, nur dürfen wir jetzt nicht durchdrehen“, konstatierte Möller und verglich seine Elf mit einem „Rennwagen, der läuft“. Mittlerweile ist auch die Defensive der Lila-Weißen wieder ein Garant für bessere Zeiten. Schilksee kam nur drei Mal gefährlich auf, da war aber schon alles zu spät: Zwei Mal klärte VfR-Keeper Yilmaz Caglar stark (gegen Jakob Urbat/81. und Tjark Gutzeit/89.), einmal rettete Ugur Dagli für seinen geschlagenen Schlussmann auf der Linie (nach einem Hartmann-Kopfstoß/82.).


Es darf allerdings nicht verhehlt werden, dass mit ein wenig mehr Zielgenauigkeit die Gäste hätten in Führung gehen können. Nach einer nur halbwegs gelungenen Abwehr Caglars per Flugkopfball vor dem VfR-Strafraum war das Rasensport-Tor gähnend leer, doch Benjamin Petrick setzte seinen 45-Meter-Heber recht weit neben das verlassene Gehäuse der Hausherren (45./+3).


Viel diskutiert waren die ersten beiden Treffer des VfR. Selcuk Tidims Schuss der immer wieder gern genommenen Marke „Wembley-Tor“ hatte die Linie aber tatsächlich knapp überschritten (58.), wohingegen das 2:0 durch Beytullah Bilgen per Strafstoß (66.) nicht hätte fallen dürfen. „Das war kein Elfmeter“, schwor Schilksees Routinier Manuel Hartmann – und er hatte Recht. Denn der einstige Zweitligaspieler hatte im Duell mit Ihab Hathat den Ball gespielt. „Der Schiedsrichter allein hätte diese beiden Treffer wohl nicht gegeben“, mutmaßte Gästecoach Stefan Lau mit einem Verweis auf den Assistenten Sebastian Boye, der den Mut hatte, seinem „Chef“ Alexander Roppelt in den beiden besagten Szenen anzuzeigen, was er gesehen hatte.


„Der Strafstoß war eine Konzessionsentscheidung“, erklärte derweil Schilksees Kapitän Tjark Gutzeit und erinnerte an eine Szene kurz nach dem 1:0, als Roppelts Pfeife nach einer Attacke im Gästestrafraum von Jan-Niclas Bräunling an Hathat überraschenderweise stumm geblieben war. Lau lobte den VfR („Neumünster hat einen tollen Tempofußball gespielt.“), war mit dem Vortrag seiner Elf hingegen ganz und gar nicht einverstanden: „Das war enttäuschend. Wir haben individuell taktisch einiges falsch gemacht und auch nicht die erforderliche Schnelligkeit an den Tag gelegt, wobei ich grundsätzlich meinem Team den Willen nicht absprechen würde.“


Den frühen Torwarttausch wollte er nicht als Ausrede gelten lassen. „Ich glaube nicht, dass der in den Köpfen meiner Elf eine Rolle gespielt hat, zumal sich Steingräber auf Augenhöhe mit Kröhnert bewegt und es heute ja auch nicht schlecht gemacht hat. Ärgerlich war nur, dass gleich zu Beginn eine von drei Wechselmöglichkeiten erschöpft war“, meinte Lau.


VfR Neumünster:
Caglar - Heskamp, Momo, Cornelius, Lawson-Body - Hathat, Igbokwe (90. Falk), Verkaj, Dagli (87. Alioua) - Bilgen, Tidim (87. Grothe).
TSV Schilksee:
Kröhnert (12. Steingräber) - Schubert, von Randow, F. Gutzeit, Bräunling - Urbat, T. Gutzeit, Iwers (55. Hartmann), Petrick - Langkowski (46. Sankowski), Cumur.
SR: Roppelt (Bad Schwartau).
Zuschauer:
308.
Tore:
1:0 Tidim (58.), 2:0 Bilgen (66., Foulelfmeter), 3:0 Dagli (76.).





Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

Aufrufe: 016.10.2016, 20:00 Uhr
SHZ / Arne SchmuckAutor