2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
<b>F: Lommel</b>
<b>F: Lommel</b>

Erste Auswärtsniederlage für die Kogge

Hansa Rostock unterliegt bei VfB Stuttgart II mit 1:3

Trotz der langen Durststrecke ohne Dreier vertraute der FCH auf die Auswärtsstärke, wenngleich die vergangenen beiden Auftritte (2:3, 1:4) in Baden-Württemberg an den VfB gingen.

Der Gastgeber ist in den zurückliegenden Partien immer besser in Fahrt gekommen und zeigte, welches Potential in der noch jungen Truppe steckt. Der Kader von VfB-Coach Kramny ist gespickt mit vielen Talenten, die auf dem Sprung in den Profikader der Schwaben stehen. Marvin Wanitzek beispielsweise war am Mittwoch noch für die erste Mannschaft im DFB-Pokal aktiv – gegen Hansa stand der 22-Jährige in der Startformation der U23. Auch Jerome Kiesewetter hat schon einige Spielminuten bei den Profis vorzuweisen.


Beim FC Hansa wurden die Personalsorgen vor der Partie wieder etwas größer: Kapitän Tobias Jänicke und Dennis Erdmann fehlten gesperrt. Zusätzlich musste unser Chefcoach auf die Langzeitverletzten Stevanovic, Grupe, Ziemer und Gröger verzichten. Die freien Positionen in der Startelf besetzte Karsten Baumann mit Marcel Gottschling und Marcus Hoffmann.

Entschlossen startete unsere Kogge in das Gastspiel, auch wenn die vergangenen Ergebnisse nicht gerade für Selbstbewusstsein gesorgt haben. Den Jungs war anzumerken, dass sie einen weiteren guten Auftritt in der Ferne abliefern wollten. Michael Gardwaski, der am Freitagabend neben Benyamina stürmte, feuerte nach wenigen Minuten einen ersten Warnschuss ab. Aber auch die Hausherren kamen über Caniggia Elva zur einer Gelegenheit, die Marcel Schuhen jedoch mit einer reaktionsschnellen Fußabwehr vereitelte. Hansa präsentierte sich durchaus offensiv und versuchte den Ball schnell auf die Außenpositionen zu verteilen – eine muntere Anfangsphase, in der beiden Mannschaften ihr Glück in der Offensive suchten. Im Aufbauspiel besaßen beide Teams eine wichtige Anspielposition, die die Partie leiten sollte. Beim FCH war Ikeng sehr präsent – auf der Gegenseite war es Ex-Rostocker und „Oldie“ Tobias Rathgeb, der die Fäden im Mittelfeld ziehen sollte. Die Baumann-Elf versuchte die talentierten VfB-Spieler früh zu stören und somit den Ballgewinn schon in der gegnerischen Hälfte zu erzwingen.

Nach 15 Minuten eine tolle Szene von José Alex Ikeng: Unser Mittelfeldakteur erkämpfte sich den Ball im Zentrum und zog kurz danach mit einem satten Schuss ab, der das VfB-Tor knapp verfehlte. Die Kogge konnte sich nun ein leichtes Übergewicht erarbeiteten und setzte den VfB zunehmend unter Druck. Gardawski reagierte in der 23. Minute blitzschnell mit dem Gegenpressing und setzte Stephan Andrist in Szene, der frei vor Benjamin Uphoff auftauchte – die große Gelegenheit zur Führung - aber der Stuttgarter-Keeper verhinderte die Rostocker Führung. Die Hansa-Defensive hatte den VfB II gut im Griff, stellte die Räume zu und kam dem ersten Treffer näher. Michael Gardawski prüfte den VfB-Torwart mit einem Abschluss auf die kurze Ecke. Ein gefährlicher Freistoß von Stephan Andrist sorgte für die nächste Hansa-Chance in der Gefahrenzone, doch Koflers Schuss konnte Steven Sama vor dem Kasten klären. Hansa war das aktivere Team in Halbzeit eins, zeigte sich in der Defensiv-Arbeit energisch und hatte sogar die große Möglichkeit zur Führung – allerdings pfiff Schiedsrichterin Dr. Riem Hussein ohne Treffer zum Pausentee.

Mit Beginn der zweiten Hälfte hatte der FCH den Jubel auf den Lippen: Maximilian Ahlschwede flankte mit dem linken Fuß punktgenau auf Soufian Benyamina. Unsere Nummer 23 kam zum Kopfball – VfB-Keeper Uphoff konnte jedoch kurz vor der Linie klären. Stuttgart wurde in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs weiter unter Druck gesetzt. Baumanns Truppe gewann mehrfach die zweiten Bälle und drängte auf das 1:0 – mit Erfolg: Dorda brachte eine Standardsituation in die Gefahrenzone, dort verpasste erst Marco Kofler, dann war es Stephan Andrist, der am schnellsten reagierte und mit seinem ersten Saisontor den Führungstreffer markierte.

Der VfB brauchte nun eine Reaktion und kam quasi im Gegenzug zur Ausgleichschance vom Elfmeterpunkt: Dorda rutschte im Sechzehner aus und berührte nach einer Hereingabe den Ball unglücklich mit der Hand – Boris Tashchy verwandelte den fälligen Elfmeter zum 1:1. Der VfB drehte das Spiel innerhalb von fünf Minuten: Ein Stuttgarter Freistoß landete bei Steven Sama, der per Kopf das 2:1 erzielte.

Karsten Baumann reagierte sofort und wechselte Maik Lukowicz für Marco Kofler ein. Die Kogge war nun unter Zugzwang und machte sich auf, schnellstmöglich zurück in die Partie zu kommen. Auch Julius Perstaller kam ins Spiel und sollte in der Schlussviertelstunde zumindest einen Punkt sichern. Der VfB II machte jetzt hinten dicht und lauerte auf Konter. Daher sahen die Zuschauer nun vermehrt lange Bälle, die zum Torerfolg führen sollten. Allerdings tickte die Uhr gegen die Kogge und die Stuttgarter verhinderten die Hansa-Angriffe frühzeitig.

Michael Gardawski probierte viel und war oft nur durch ein Foulspiel zu stoppen. In der 87. Minute trat Andrist einen gefährlichen ruhenden Ball und auch Maik Lukowicz brachte noch einmal eine starke Flanke – Hansa wollte unbedingt den späten Ausgleich. Der VfB befreite sich jedoch auch von letzten Rostocker Versuchen und setzte in der zweiten Minute der Nachspielzeit den Schlusspunkt. Einen Stuttgarter Konter vollendete Jerome Kiesewetter zum 3:1-Endstand.

Durch den Heimsieg zieht das Reserveteam des VfB an der Kogge vorbei und lässt Hansa vorerst auf den 18. Tabellenplatz abrutschen. In der kommenden Woche erwartet der F.C. Hansa Rostock den Aufsteiger Würzburger Kickers im Ostseestadion und hofft, den Bock gegen die Kickers umzustoßen.


Aufrufe: 030.10.2015, 22:34 Uhr
fchAutor