2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Mannschaftskapitän Francis Wrobel von Lok (l.) im Zweikampf mit der Rüdnitzerin Jennifer Klatte  © Andreas Gora
Mannschaftskapitän Francis Wrobel von Lok (l.) im Zweikampf mit der Rüdnitzerin Jennifer Klatte © Andreas Gora

Erst vor Gericht, dann auf dem Platz gegeneinander

Im Ligaduell zwischen den Frauen des SV Rüdnitz/Lobetal und des FSV Lok Eberswalde herrschte schon vor dem Spiel dicke Luft

Es war eine Partie, die es in sich hatte: In der Kreisliga der Frauen trafen im Barnim-Duell der SV Rüdnitz/Lobetal und der FSV Lok Eberswalde aufeinander. Brisanz war vor allem deshalb im Spiel, weil beide Mannschaften sich am Montag zuvor bei einer Verhandlung vor dem Sportgericht gegenüber standen.

Die Rüdnitzer hatten Beschwerde eingelegt, weil der FSV Lok Eberswalde im Pokalspiel der beiden angeblich fünfmal gewechselt hatte. Auf Kleinfeld sind jedoch nur vier Auswechslungen erlaubt. Rüdnitz verlor die Partie mit 5:7 und schied aus dem Pokal aus. Das Sportgericht wies die Klage wegen Mangels an Beweisen zurück. Die Oberbarnimerinnen beharrten darauf, nur viermal gewechselt zu haben.

"Der Einsatz war deshalb schon ein bisschen höher", gibt Jörg Saal, Trainer von Rüdnitz/Lobetal, zu. "Wir wollten unbedingt zeigen, dass das Ergebnis vom Pokalspiel nicht unsere Leistung wieder gegeben hat."

Und das gelang den Rüdnitzern eindrucksvoll. Christin Bayer, Carolin Mayer und Nicole Drogosch schraubten Mitte der ersten Halbzeit innerhalb von nur vier Minuten den Spielstand auf 3:0 hoch. "Diese schnelle Torfolge war der Knackpunkt im Spiel", findet Jörg Saal.

In der zweiten Spielhälfte erhöhten die Rüdnitzer noch mit zwei Treffern von Jennifer Klatte (49. und 56.) auf den 5:0-Endstand. "Das war natürlich schon eine gewisse Genugtuung", verrät Jörg Saal.

Sein Team ist damit auf Platz drei vorgerückt. Zufrieden ist Saal aber dennoch nicht. "Die Saison ist bislang durchwachsen." Vor allem das Fehlen von Stürmerin Leah Winkelmann (Kreuzbandriss) macht ihm zu schaffen. "Aber die anderen Spielerinnen schließen die Lücke ganz gut."

Eberswaldes Trainer Brain Steppons ist wie erwartet enttäuscht. "Wir hatten uns für das Spiel was vorgenommen. Aber Rüdnitz war klar besser. Trotzdem: Nächste Woche geht es weiter. Das ist kein Weltuntergang."

Auch den Oberbarnimerinnen fehlen wichtige Stammspielerinnen. "Aber einige kommen nach der Winterpause zum Glück zurück", sagt Steppons, dessen Team jetzt auf Platz sechs der Kreisliga liegt.

Noch bis Sommer 2018 will Steppons, der durch seine Freundin zum Frauenfußball gekommen ist, sein Amt weiter machen. "Und dann sehen wir weiter", sagt er. Spaß mache ihm der Trainerjob immer noch. "Ich habe jetzt nochmal drei Spielerinnen dazu gekriegt, das ist toll, mit denen zu arbeiten."

Auch Jörg Saal ist noch gerne dabei. Und er und "seine" Frauen wollen mehr. "Vor zwei Jahren waren wir Meister und konnten nicht aufsteigen, weil wir nicht die erforderlichen Nachwuchsteams hatten. Die haben wir jetzt und peilen schon den Aufstieg an, wenn es auch dieses Jahr wohl nichts wird. Aber das Endziel ist klar: Wir wollen auf Großfeld spielen."

Aufrufe: 016.11.2016, 10:57 Uhr
MOZ.de / Britta GallreinAutor