2024-05-02T16:12:49.858Z

Querpass
Klarer Sieger im Finale: Die Mannschaft "Blasenballsport" aus Gramzow kam zu einem 5:1-Erfolg gegen Titelverteidiger "Bumpy Kongz".Felix Andres, Trainer: Nico Kluge  ©Carola Voigt
Klarer Sieger im Finale: Die Mannschaft "Blasenballsport" aus Gramzow kam zu einem 5:1-Erfolg gegen Titelverteidiger "Bumpy Kongz".Felix Andres, Trainer: Nico Kluge ©Carola Voigt

Erst umschubsen, dann den Ball spielen

Team "Blasenballsport" ist neuer Landesmeister im Bubble-Football

Das Team "Blasenballsport" mit Fußballern des VfB Gramzow ist neuer Bubble-Football-Landesmeister. Die sieben Spieler mit Coach Nico Kluge entthronten damit den gastgebenden Titelverteidiger vom Verein HCSCUM, der diese Trendsportart in der Uckermark begründet hatte.

Bubble-Football - pure Belustigung für Spieler und Publikum? Man verabschiede sich ganz schnell von diesen Vorstellungen! Wie die Zweitauflage der Landesmeisterschaft am Sonnabend in der Mehrzweckhalle am Angermünder Gymnasium eindrucksvoll demonstrierte, sind die jeweils zehnminütigen Partien harte sportliche Arbeit. "Echt anstrengender als Fußball - man kommt richtig schnell ins Schwitzen. Und mit dem Luftkriegen manchmal auch seine Problemchen", lautete die verbreitete Meinung. Die durchsichtigen, aufblasbaren Bumperz - kurz vor dem Championat spendierte die Firma WDU dem gastgebenden HardCore-SportClub-Uckermark (HCSCUM) einen kompletten neuen Satz davon - dienen zwar sozusagen als "Airbag" für die Kicker, aber sanft geht es dadurch keinesfalls zu.

Erst den Kontrahenten mit den durchsichtigen großen Bällen wegschubsen (aus Fairplay-Gründen ist dies nur von vorn erlaubt), dann mit dem Fuß versuchen, den Ball im gegnerischen Gehäuse unterzubringen - so lautete bei vielen Akteuren das Motto. Bei teilweise gewaltigen Schubsern kugelten die Spieler mitunter heftig über das Spielfeld, hatten vor allem auch die Banden einiges auszuhalten. Trotzdem ging alles insgesamt recht fair zu, Zeitstrafen blieben die Ausnahme. Leider gab es in der "Hobbyliga" aber auch eine Verletzung (der Dobberzinerin Jessica Giese an dieser Stelle recht schnelle Genesung!).

Nach der kurzfristigen Absage des PSV Schwedt kämpften in der "Profiliga" (erwachsene Männer) elf Teams um den Tagessieg. Zunächst ging es in zwei Gruppen um das Erreichen der Halbfinals. Nach insgesamt 167 Toren in 25 Spielen standen Gastgeber Bumpy Kongz sowie die Angermünder Power Rangers (ein Team mit BSA-Azubis) sowie Blasenballsport Gramzow und "Die klebrigen Banditen" (Fußballer des heimischen AFC) für die Vorschlussrunde fest. Die beiden Vorjahresfinalisten HCSCUM und Gramzow erreichten das Finale.

Hier kam es dann - nachdem die Partien um die Plätze 3 und 5 erst in Sudden-Death-Verlängerungen entschieden wurden - zur großen Wachablösung: Erstmals nämlich belegte der gastgebende Verein, der unter Führung von Chris Sommerfeld in den vergangenen Jahren den BubbleFootball in der Uckermark eta-bliert und nun zum zweiten Mal mit einer Landesmeisterschaft weiter salonfähig gemacht hat, nicht Platz 1. Der vierfache Torschütze Felix Andres sowie Joe Hoff kurz vor Schluss sorgten für einen souveränen 5:1-Erfolg der Blasenballsport-Gramzower, die ihren Triumph ausgelassen feierten und nun sogar die Berechtigung haben, an der Deutschen Meisterschaft teilzunehmen.

Blasenballsport Gramzow: Joe Hoff, Lukas Prade, Edgar Bredendick, Matthias Schröder-Roland, Sebastian Schulz, Robert Simon, Felix Andres; Coach: Nico Kluge

Parallel traten fünf Vertretungen mit Kindern, Jugendlichen und Frauen in der "Hobbyliga" an - hier wurde in Hin- und Rückrunde jeder gegen jeden gespielt. Besonders laut ging es am Rande des Spielfeldes immer dann zu, wenn die "Datschen-boxer" dran waren. "Wir sind Freunde und Freundinnen aus Stolzenhagen, Lüdersdorf und Lunow und kennen uns teilweise schon aus dem Kindergarten. Der Teamname entstand dadurch, dass eine Datsche unser Feier-Zentrum ist und dort hin und wieder schon mal geboxt wird", ließen die weiblichen Fans während einer kurzen Spielunterbrechung wissen, ehe sie "ihre tollen Jungs" wieder zum nächsten Treffer schrien. Der Barnim war übrigens noch mit einem zweiten Team vertreten, den E-Junioren von Fortuna Britz, die trotz ihrer acht Niederlagen und der klaren körperlichen Unterlegenheit einen spaßigen Tag und eine extra Trainingseinheit erlebten.

Aufrufe: 012.2.2017, 23:15 Uhr
MOZ.de / Jörg MAtthiesAutor