Erst in der zweiten Halbzeit wachte die Sezer-Elf auf

Neubrück ging von Anpfiff an ein hohes Tempo und aggressiv in die Zweikämpfe - und mit solch einer engagierten Gangart hatte die Mannschaft von Trainer Sahin Sezer sichtlich nicht gerechnet.

Auch nach dem Führungstreffer der Gäste (6./Serkan Derindere) fand Vatanspor keinen Zugang zum Spiel. Nicht agierend, sondern ausschließlich reagierend, betrieben die Solinger schon früh Schadensbegrenzung. Unverständlich war der Spielverlauf auch angesichts der Aufstellung, denn Sezer hatte zu Beginn auf jeglichen Neuzugang verzichtet und eine eigentlich eingespielte Mannschaft aufgeboten.

In der zweiten Halbzeit reagierte der Trainer und brachte mit Koray Yeter (Türkgücü Ratingen) und Goran Stojanovic (FC Leverkusen) zwei neue Offensivkräfte. Und das Duo brachte auch gleich mit einigen gelungen Aktionen Schwung ins Spiel. Durch einen - durchaus haltbaren - Distanzschuss von Sevdail Selmani aus 35 Metern erhöhte Neubrück auf 2:0 (52.). Doch anschließend war Vatanspor am Zug. Stojanovic gelang der Anschlusstreffer (71.) und fünf Minuten vor dem Ende der Partie sorgte Yeter auf Vorarbeit von Stojanovic für den Ausgleich. "Zu Beginn haben wir uns sehr schwer getan, dann aber gekämpft und gearbeitet", erklärte Sezer.

Kurzzeitig überschattet wurde die Partie in der ersten Halbzeit durch Ausschreitungen zwischen Kölner Ersatzsspielern und einem Solinger Zuschauer. Die Partie wurde daraufhin vom Unparteiischen für fünf Minuten unterbrochen. Als die Polizei eintraf, erstattete Neubrücks Trainer Murat Karaca Anzeige gegen den Solinger. Der hatte die Anlage zu diesem Zeitpunkt aber bereits verlassen.