Erftstadt will Rote Laterne abgeben

Der vorletzte Spieltag der Saison 2014/15 steht vor der Tür. Er könnte bereits am Sonntag Klarheit über alle wesentlichen Entscheidungen an der Spitze und im Keller des Klassenspiegels bringen.

Während ganz unten der SC Brühl (zu Hause gegen Bergisch Gladbach) und der TSV Hertha Walheim (Heimauftritt gegen Hürth) um ihre letzte Chance kämpfen, Germania Windeck doch noch abzufangen, sind vorne alle Augen auf den Sportpark Nord gerichtet, wo der Tabellenzweite Bonner SC den Spitzenreiter aus Wegberg-Beeck herausfordert.

Der Verfolger hat nur dann eine Möglichkeit, das Titelrennen noch mal interessant zu machen, wenn er das Duell zu seinen Gunsten entscheidet. Dem Primus, der zwei Zähler vorne liegt und das deutlich bessere Torverhältnis aufweist, würde schon ein Unentschieden reichen, um den Aufstieg klarzumachen.

An der Partie beteiligt ist auch der Fußballkreis Euskirchen — nicht in Form eines Spielers, sondern durch den Schiedsrichter: Andreas Steffens, der für den SV Concordia Weyer pfeift, wird die mit gewaltiger Spannung erwartete Begegnung leiten. Der Referee ist normalerweise bereits in der Liga tätig, in die die beiden Kontrahenten erst noch wollen — in der Regionalliga.

VfL Leverkusen 04/14 - TSC Euskirchen 1848/1913 (So 15:30)

Schiedsrichter: Patrick Severin (FC Rheinsüd)

Zum Sprung dorthin hat es für den TSC Euskirchen, der am Sonntag zum VfL Leverkusen fährt, in dieser Spielzeit nicht gereicht. Dennoch wäre das Erreichen des dritten Platzes, den die Mannschaft von Kurt Maus momentan innehat, nicht nur für den Coach ein toller Erfolg. Dazu genügt den Kreisstädtern eine Punkteteilung, weil der Nachbar FC Hürth neben fünf Zählern Rückstand auch nach Treffern erheblich schlechter dasteht.

„Wenn wir in der Endabrechnung unter den ersten Drei landen, ist das aufgrund unserer Leistungen im Saisonverlauf auch vollauf gerechtfertigt”, findet Trainer Maus. Leicht dürfte die Aufgabe für den ETSC, der künftig mit Edson de Oliveira (A-Jugend Viktoria Köln) und ohne Marcel Kaiser plant, allerdings nicht werden.

Der VfL spielt eine beeindruckende Rückrunde und hat sich, nachdem er zuvor lange Zeit in der Abstiegszone verbracht hatte, durch eine Erfolgsserie frühzeitig den Klassenerhalt gesichert.

FC Bergheim 2000 - SC Germania Erftstadt-Lechenich (So 15:00)

Schiedsrichter: Markus Meier (Wahlscheid)

Dieses Kunststück ist dem SC Germania Erftstadt-Lechenich nach zwei sehr erfolgreichen Jahren in der Mittelrheinliga im dritten Versuch nicht mehr gelungen. Aber immerhin schaffte es die Truppe von Trainer Paul Esser, den jüngsten Teil der Abschiedstournee ordentlich zu gestalten. Zwei Remis in den Derbys gegen Brühl und Euskirchen verschaffen den Germanen jetzt die späte Gelegenheit, die Rote Laterne an den nächsten Spielpartner, den FC Bergheim 2000, weiterzureichen.

Mit einem Dreier in der Kreisstadt — dies wäre der erste für den SC in der Rückserie — würde der Tausch der Tabellenränge Realität. „Wir haben genug Ehrgeiz, um mal wieder einen Sieg feiern zu können. Dass wir gleichzeitig auch den Status als Schlusslicht abgeben würden, ist ein schöner Nebeneffekt”, so der Chefausbilder, dessen Aufgebot für die Landesliga fast steht. Die meisten Akteure des derzeitigen Kaders haben verlängert; hinzu kommen Rückkehrer Yannik Joch (Rheingold Poll) und René Mager vom TSC Euskirchen.

„Wir sind lediglich noch auf der Suche nach einem Stürmer”, sagt Esser, der sich mit zwei Kandidaten in Gesprächen befindet, aber noch keinen Vollzug vermelden kann.