2024-04-23T13:35:06.289Z

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Alexander Ziegler ging vom Freien TuS Anfang 2012 nach Ingolstadt und führte dort zwei Jugendteams in die höchste Liga.  Foto: Archiv
Alexander Ziegler ging vom Freien TuS Anfang 2012 nach Ingolstadt und führte dort zwei Jugendteams in die höchste Liga. Foto: Archiv

Erfolgstrainer verlässt FC Ingolstadt

Der Kelheimer Alex Ziegler führte den Nachwuchs des Erstligisten in Regional- und Bundesliga +++ "Jetzt brauche ich eine Pause"

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Der Begriff ,,Erfolgstrainer" wird oft strapaziert. Wenn ein hyperaktiver Katalane mit einer Weltauswahl zweimal Deutscher Meister wird, begründet er eine Ära. Da muss es ein Kraftakt sein, eine Bande heranwachsender Jungs - freilich bei einem Profi-Klub fokussiert auf Fußball - nach oben zu führen. Dem Kelheimer Coach Alexander Ziegler ist das beim Bundesligisten FC Ingolstadt binnen nur zwei Jahren zweimal gelungen: Zuerst hievte er die U15 in die höchste Spielklasse (Regionalliga), dann stieg er mit der U19 als Co-Trainer in die A-Junioren-Bundesliga auf. Jetzt, zur Winterpause, geht der 43-Jährige aber. ,,Ich brauche eine Auszeit."

Beim TuS noch erfolglos in der Bayernliga

Der A-Lizenz-Coach Ziegler verließ Ende 2011 eine bekannte Fußball-Adresse und ging zu einer noch bekannteren: Der Kelheimer war vor fünf Jahren Trainer des Freien TuS Regensburg - damals Bayernligist (!). Nach 19 Niederlagen in 21 Spielen ging Ziegler, ,,um den Verein und mich selbst zu schützen". Keine zwei Monate später tauchte er beim U15-Nachwuchs in Ingolstadt auf. Nach zwei Spielzeiten stürmte die Truppe die Regionalliga. Im Team standen die Kelheimer Kicker Marcus Slonek (Saal), Florian Wagner (Bad Abbach) und der Neustädter Anis Cecunjanin, der mittlerweile in der U17-Bayernliga spielt. Ziegler wurde in die U19 beordert, um als Co-Trainer den Masterplan Richtung Bundesliga umzusetzen. Eine Woche nach den Profis schafften es auch die A-Junioren.

Mitten in der Premierensaison geht der AOK-Mitarbeiter jetzt. ,,Für eine U19-Bundesliga reichen nicht 100 Prozent - du brauchst 120", sagt er, ,,die Entscheidung ist mir schwer gefallen. Das ist ein super Verein, der viel für die Nachwuchsarbeit tut. Nicht von ungefähr wollte man die U19 auch in die Bundesliga bringen, um einen Unterbau für die Profis zu entwickeln." Die vier Jahre in Ingolstadt, die viele Fahrerei für Training und Spiele zehrten an seiner Substanz. ,,Neben meinem Beruf sitze ich noch in der Trainerprüfungskommission des BFV. Alles zusammen ist viel Aufwand."

Sohn kickt jetzt bei Befreiungshalle

Dass sich die Schanzer in der A-Jugend-Bundesliga schwer tun (aktuell knapp vor einem Abstiegsplatz), habe mit dem Abschied nichts zu tun. ,,Ingolstadt hat gesagt, dass alle Türen offen stehen, wenn ich zurückkehren will. Außerdem ist man mir bei der Vertragsauflösung entgegen gekommen." Mit Ziegler geht auch sein Junior Fabian (14), der in der U15 spielte. Er wird sich der JFG Befreiungshalle Kelheim anschließen. ,,Wir haben beide noch keine Pläne, was jetzt passieren wird. Ich muss erst meine Akkus aufladen. Vielleicht bin ich im Sommer schon wieder irgendwo am Start, vielleicht erst im nächsten Jahr."

Aufrufe: 027.1.2016, 14:54 Uhr
Martin RutrechtAutor