2024-04-23T13:35:06.289Z

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F: Sebastian Lobach
F: Sebastian Lobach

Erfolgsserie mit altbekannten Tugenden

SV Millingen setzte auf Kameradschaft und Zusammenhalt. So gab es sieben Siege aus zehn Partien.

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Man kann ja mal miteinander reden. Vor allem, wenn in den Augen des Trainers des SV Millingen akuter Handlungsbedarf besteht. "Nach dem 3:4 beim Rumelner TV habe ich gedacht, es könnte noch einmal eng werden", gibt Torsten Weist zu.

Das war Ende März, die Saison in der Kreisliga A noch lang und der Aufsteiger schon zum zweiten Mal innerhalb weniger Wochen auf dem Holzweg gewesen. Gegen den VfL Rheinhausen hatte das Weist-Team ein 3:0 noch verspielt, in Rumeln war es ein 3:1-Vorsprung gewesen, den die Mannschaft herschenkte. Und weil dem Neuling die Abstiegszone noch im Nacken saß, hieß die Order: "Alle Mann ab in des Trainers Büro".

Man weiß nicht, wie still es war, als Weist und seine Mannen sich verständigten. Das Ergebnis aber durfte sich sehen lassen. "Wir waren zuvor zu blauäugig gewesen und sind in einigen Spielen noch böse ausgekontert worden", fasst Weist im Rückblick die Millinger Kehrtwende zusammen. Der Frühling kam, und das Team meldete sich eindrucksvoll zurück. Mit einer nun abwartenden Taktik, mit giftigem Pressing hinter der Mittellinie und mit pfeilschnellem Konterspiel. Und vor allem: mit Erfolg. Von den zehn noch ausstehenden Begegnungen wurden sieben gewonnen.

Die Meisterschaftsfavoriten aus Orsoy und Meerfeld hatten das Nachsehen, auch bei der Veener Borussia sahen sich Weist und seine Blau-Weißen mit einem 2:1-Sieg bestätigt. "Es war eine Lernphase gewesen, die die Mannschaft verstanden und umgesetzt hat", freut sich Weist, der dem Neuling in der Rückrunde eine überaus unterkühlte Temperatur bescheinigt. "Wir waren eiskalt, haben auf unsere Chancen gewartet und daraus unsere Tore und Punkte gemacht", erklärt er die 48 Saisonzähler und den deutlichen Aufschwung in der zweiten Saisonhälfte. Als am Ende abgerechnet wurde, gab es dafür den neunten Tabellenplatz und Respekt seitens der Konkurrenz. "Die anderen Mannschaften haben gelernt, dass es gar nicht so einfach ist, gegen den SV Millingen zu gewinnen", sagt Weist nicht ohne Stolz.

Voraussetzung dafür, fügt Weist noch schnell hinzu, sei eben gewesen, "dass wir einen Kader hatten, in dem von der Nummer eins bis zur Nummer 24 alle Spieler einsetzbar waren" und ihren Teil zum Erfolg beigetragen haben. "Es haben sich alle gut eingereiht", sagt er. So konnten Verletzungen überstanden werden und Sperren keine sichtbaren Lücken in der Mannschaft reißen.

"Es haben alle Spieler an einem Strang gezogen", weist Weist auf die Kameradschaft und den Zusammenhalt in seiner Auswahl hin. Nicht die schlechteste Voraussetzung für eine gelungene Spielzeit, in der der Trainer schon vor dem Jahreswechsel sein Zeichen setzte. Weist verlängerte, obwohl seine gute Arbeit auch an anderen Plätzen Beobachtung gefunden hatte, als einer der ersten Trainer der Liga für ein weiteres Jahr am Jahnplatz.

Der Mann fühlt sich im Verein und bei seinen Akteuren eben pudelwohl. Und der Rahmen, den die A-Liga bietet, stimmt auch. "Die vielen Derbies gegen die Nachbarn aus Rheinberg, Alpen und Veen machen der Mannschaft und den Zuschauern doch riesigen Spaß. Das ist eben das Schöne an der Liga", verrät er. Millingens treue Anhängerschaft honorierte die guten Ergebnisse und feierte am Ende mit den Spielern. "Unsere Zuschauer haben uns während der Saison immer begleitet. Wir werden unseren Teil dafür tun, dass sie auch in der kommenden Spielzeit ihre Freude an uns haben", verspricht Weist.

Aufrufe: 07.7.2016, 09:00 Uhr
RP / Detlef KanthakAutor