2024-06-17T07:46:28.129Z

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Erfolgsmodell Spielgemeinschaft

Aufheim und Holzschwang schaffen gemeinsam locker die Meisterschaft in der Fußball-Kreisliga B3 Iller. Auch Ingstetten/Schießen steigt auf.

Dass eine Fußball-Spielgemeinschaft nicht zwangsläufig ein Notnagel, sondern sportlich sinnvoll ist, dafür steht die SGM Aufheim/Holzschwang. Sie steigt als Meister der Kreisliga B/Iller in die A-Liga auf.

In der Kreisliga B3 Iller gaben in der abgelaufenen Spielrunde die Spielgemeinschaften eindeutig den Ton an. Nicht nur, dass die vor einem Jahr ins Leben gerufene SGM Aufheim/Holzschwang ganz souverän Titelträger dieser Spielklasse geworden ist. Auch die Vizemeisterschaft holte sich mit der SGM Ingstetten/Schießen eine Mannschaft, die aus zwei Klubs zusammengestellt wurde.

Nachdem Ingstetten/Schießen sich in der Relegation durchsetzten konnte, kicken künftig beide Spielgemeinschaften in der Illerstaffel der Kreisliga A.

Es war am Ende der Saison 2013/14 ein Akt der Vernunft, dass sich der SV Holzschwang, der eben in die unterste Spielklasse abgestiegen war, und der benachbarte SV Aufheim entschlossen haben, es ihren Juniorenmannschaften gleich zu tun, sich die Synergien zu Nutzen zu machen und es mit einer Spielgemeinschaft zu versuchen. Der Zusammenschluss gebar einen stattlichen Spielerkader, mit dem man sicher sein konnte, in der Kreisliga B eine Rolle zu spielen.

„Ein Aufstieg war aber nicht zwangsläufig geplant. Wir wollten uns nach dem Zusammenschluss erst einmal finden“, klärt der Aufheimer Fußball-Chef Manuel Prötzel, der zusammen mit seinem Holzschwanger Kollegen Michael Gauß die Geschäfte führt, auf. Aber die SGM funktionierte auf Anhieb. Von Saisonbeginn an marschierten die Fußballer aus Aufheim und Holzschwang vorne an der Tabelle und es sollte sich als bald her-ausstellen, dass es für das neugegründete Fußball-Ensemble keinen ernsthaften Konkurrenten gab. Mit dem früheren Holzschwanger Coach Laurino Di Nobile am Spielfeldrand wurde die Konkurrenz fast ausnahmslos zerpflückt. Nur die SGM Ingstetten/Schießen, die am Ende mit acht Punkten Rückstand Zweiter geworden ist, erwies sich als hartnäckiger Spielpartner, und brachte dem Meister die einzige Saison-Pleite ein. Die warf die Aufheimer/Holzschwanger Kombination nicht um, drei Spieltage vor dem Saisonende nach dem 1:0-Sieg beim Abschluss-Dritten FV Bellenberg waren die Meisterschaft mit der herausragenden Tordifferenz von 87:16 und damit der Aufstieg unter Dach und Fach. Eine Spontanfete im Aufheimer „Kupferdächle“ und ein Abschlussfest auf dem Holzschwanger Sportgelände ließen die Herzen der treuen Fußball-Fans, die bei Heimspielen eine stattliche Kulisse von bis zu 250 Interessierten bildete, höher schlagen.

Die Spielgemeinschaft hat sich also zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt. In der Führungs-Etage gab’s niemals Probleme. Die beiden Fußball-Bosse Prötzel und Gauß, von einem SGM-Ausschuss von je vier Vertretern aus jedem Klub tatkräftig unterstützt, arbeiteten im Sinne eines gedeihlichen Miteinanders konstruktiv und erfolgreich zusammen. Es gibt keinerlei Grund, dieses Erfolgsmodell zu kippen. Es bleibt also in der Saison 2015/16 so wie es jetzt ist.

Der Aufstiegskader erfährt nur insofern eine Änderung, als Michael Knopf die Kickschuhe an den Nagel hängt, Gregor Olejniczak eine Pause einlegt und Christoph Ibele berufsbedingt nur noch als Stand-By-Spieler zur Verfügung steht. In der ersten Saisonhälfte fehlt auch Philipp Sigg nach einem Kreuzbandriss.

Von den Bezirksliga-A-Junioren werden vier Talente aktiv, die sich in Zukunft als Verstärkungen erweisen könnten. Neuzugänge sind derzeit nicht in Sicht. Ganz vorne in der Kreisliga A mitzuspielen, traut man sich nicht zu. Das Ziel heißt gesichertes Tabellen-Mittelfeld.

Aufrufe: 025.6.2015, 10:30 Uhr
JOCHEN BAISCH | SWPAutor