Erfolgreicher Test zum Auftakt

Dort konnte man Raumaufteilung und das Geschehen überhaupt besser analysieren, als es seine beiden Co- Trainer Michael Stelzl und Eniz Paden aus der Coachingzone vermochten. Macht Dan Lochmann den unter dem Strich einfachsten Treffer in der letzten Situation der Partie, dann steht es 2:0, und Sandersdorfs Nummer 25 markiert beide ersten Uniontore des noch jungen Jahres. Zentral steil angespielt, scheiterte der Angreifer an Norbert Guth. Der BSV- Keeper machte sich breit und Lochmann traf ihn frontal (89.).

Doch hatte der Unioner seinen Treffer bereits acht Minuten auf dem Platz stehend angebracht. Wie einige Kameraden, so kam auch er erst zur Halbzeit. Einem zu kurz gespielten Rückpass auf Keeper Guth nachsetzend, ging er mit diesem in den Presschlag und eilte dem auf die linke Strafraumseite trudelnden Ball sofort nach. Ein straffer Schuss- beim Rettungsversuch des Verteidigers noch abgefälscht- und die Kugel lag im Netz (1:0/53.).

In der ersten Hälfte schien die Partie ausgeglichener und auch der BSV bekam seine Chancen. Christoph Schulz besaß jedoch für Union den ersten Riesen. Einen scheinbar geklärten Ball flankte Markus Brodkorb direkt auf die Fünfmeterlinie am zweiten Pfosten. Schulz versemmelte den Volley total. Bei einer kurz ausgeführten Ecke schliefen die Gastgeber und sahen zu, wie Ammendorfs Patrick Theile aus bester Position die Kugel fulminant weit über den Balken jagte (17.). Moritz Zeiße verzog analog Schulz die nächste Großchance der Unioner. Auch ihm lag der platzierte Volley um diese Jahreszeit noch nicht (27.).

Gegenüber bekam David Sieber seitens des BSV hinter einen zentral in die Gasse gelegten Ball nicht ausreichend Druck. Tom Niclas Hermann im Uniontor war zur Stelle (26.). In der 32. Minute durfte Schiedsrichter Johannes Schipke auf den Elfmeterpunkt zeigen. "Ich glaube man nennt das übermotiviertes Einsteigen des Verteidigers", flachste der gefoulte Tommy Parthier zur Pause. Den Pfiff für diese Attacke bekam der Sandersdorfer irrtümlich nicht. Trotz allem hätten die Platzherren nach einer toll getimeten Flanke von Vincent Mustapha mit Pausenführung zum Kabinentee gehen können. Markus Brodkorb - theoretisch der Mann für solche Fälle - köpfte die Kugel neben den Pfosten (44.).

Aus der Kabine heraus wurde das Wetter immer mieser. Kalter Regen setzte ein und Timo Breitkopf war es, welcher Sandersdorfs erste dicke Chance vergab. Hauchdünn verzog dieser frei aus achtzehn Metern (48.). Die größte Gästechance bot sich dann Ex- Unioner Christoph Zorn, der allein auf´s Tor zusteuernd am nun haltenden Marius Kansy scheiterte. Es sollte Zorns letzter Akt sein. Beim nächsten Sprint in Richtung altem Trainingstor zog er sich eine gehörige Muskelverletzung zu und musste raus. Dan Lochmann holte sich folglich das erste Unioner Freilufttor des Jahres, sieht man mal von den drei Treffern von Unions zweiter Mannschaft (Wawrzyniak, Marose, Fischer) vom letzten Samstag gegen Borussia Görzig ab.

Einmal mehr belohnte sich Lochmann selbst, da dieser selten einen Ball verloren gibt und oft solch Braten, wie hier beim zu kurzen Rückpass, riecht. Nun deutlich aktivere Unioner mussten plötzlich jedoch einen kapitalen Lattenknaller von Ammendorfs Marcel Keitel registrieren (58.). Hier hätte Kansy wahrscheinlich nichts zu halten gehabt. Ansonsten kontrollierte und bestimmte der Hausherr den zweiten Durchgang nun augenscheinlicher, erspielte sich einige gute Möglichkeiten, von denen Lochmanns letzte- frei vor Keeper Guth- wohl am Ende die größte bedeutete.

Während Sandersdorfs Zweite am Samstag 12:30 Uhr Verbandsligist SV Dessau 05 empfängt, folgt 15 Uhr das Hauptspiel Union I- BSG Chemie Leipzig. Mit zwei von drei Torhütern sowie achtzehn Feldspielern setzte Mike Sadlo bis auf den fehlenden Tino Oechsner so gut wie alles sich im Angebot befindliche ein.