2024-05-02T16:12:49.858Z

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André Wohnig hat die B-Lizenz des DFB in der Tasche. Foto: Löffler
André Wohnig hat die B-Lizenz des DFB in der Tasche. Foto: Löffler

Erfolgreich noch einmal die Schulbank gedrückt

+++ Trainer André Wohnig vom Lauterbacher A-Ligisten Wartenberg/Salzschlirf erhält B-Lizenz +++ Abwechslungsreiche Ausbildung +++

WARTENBERG - André Wohnig, Trainer des heimischen Fußball-A-Ligisten FSG Wartenberg/Salzschlirf, ist seit Kurzem Inhaber der B-Lizenz des Deutschen Fußball-Bundes. Bereits seit Mai 2011 hatte Wohnig die C-Lizenz in der Tasche, nun zahlte sich für den Fußball-Lehrer eine intensive Zeit des Lernens auf und neben dem Platz aus. Unter anderem waren insgesamt zwei Ausbildungswochen in der Sportschule Edenkoben in Rheinland-Pfalz zu absolvieren.
Abgeschlossen wurde das Lizenzverfahren mit einer Prüfungswoche. Bestandteil war dabei eine Lehrprobe, bei der sich André Wohnig dem Thema "Verbesserung des Abwehrverhaltens gegen drei Spitzen" gewidmet hatte - mit Erfolg.

Die Prüfung der B-Lizenz gliederte sich in zwei Bereiche und diese wieder in Unterbereiche. Jeder einzelne Unterbereich musste bestanden werden, um die gesamte Prüfung zu bestehen, wobei jeder Teilbereich 50 Prozent der Gesamtnote ausmacht.

  • DFB-B-LIZENZ

    Inhaltsbausteine

    Techniktraining (Detailkenntnisse, richtiges Demonstrieren und Korrigieren)

    Taktiktraining (individual- und gruppentaktische Mittel in Angriff und Abwehr)

    Grundwissen über Juniorentraining (pädagogische Leitlinien, Trainieren und Betreuen in unterschiedlichen Altersklassen)

    Talentsichtung und Förderstrukturen im DFB (Konzeption Junioren-Nationalmannschaften, DFB-Talentförderprogramm, Förderstrukturen der DFB-Landesverbände)

    Wettspiele im Juniorenbereich (Wettspielformate, altersgemäße Spielkonzeptionen, Spielvor- und -nachbereitung)

    Konditionstraining im Juniorenfußball (Grundprinzipien und Inhalte in unterschiedlichen Altersklassen)

Wohnig hat die B-Lizenz in erster Linie für die Trainertätigkeit im DFB-Stützpunkt Fulda gemacht, aber auch, um sich im gruppentaktischen Bereich (Schwerpunkt der B-Lizenz) weiterzuentwickeln. Wie sich herausstellte, waren noch fünf weitere Trainer aus genau dem gleichen Grund dabei. Drei davon wollen auch noch die A-Lizenz absolvieren. Dies steht für Wohnig aber nicht zur Diskussion. Er habe gemerkt, dass man mit fast 42 Jahren doch einige Probleme bekommt, wenn man zwei Mal am Tag auf dem Trainingsplatz steht und sich dort - bis auf wenige Ausnahmen - mit Verbandsligaspielern, Regionalligaspielern oder ehemaligen (Bundesliga-) Profis messen muss. Wohnig meinte, es ist "fast ein Wunder, mit meinem lädierten Knie überhaupt durchgehalten zu haben". Daher sein Tipp: "Ich kann nur jedem raten, der vorhat die Lizenzstufen zu durchlaufen, dies so früh wie möglich anzugehen."

Der Kurs setzte sich aus 24 Männern und einer Frau zusammen. Die meisten Teilnehmer hatten höherklassige Erfahrung. Wohnig war auch der einzige, der "gerade mal ein paar Gruppenliga-Spiele auf dem Buckel" hatte. Der Großteil der Teilnehmer hatte auch Profierfahrung: "Nicht gerade in vorderster Front, aber ein paar Erst- und Zweitligaspiele bei Eintracht Frankfurt, Darmstadt 98, Nürnberg oder Kaiserslautern hatten sie schon vorzuweisen." Wirklich namhafte Spieler waren nicht dabei, aber Markus Ahlf könnte dem einen oder anderen noch was sagen, denn er spielte beim FC St. Pauli und beim Chemnitzer FC.

Was André Wohnig wieder positiv überraschte, genauso wie bei der C-Lizenz, war der Zusammenhalt, den man auf dem Fußballplatz in kurzer Zeit mit "wildfremden" Leuten aufbaue. "Bis auf ein, zwei Ausnahmen war jeder bereit, dem anderen zu helfen und ihn zu unterstützen, wo es ging. Natürlich lernt man sehr viel durch die Ausbilder, aber der Austausch der Erfahrungen der anderen Teilnehmer war mindestens noch einmal eine genauso große Informationsquelle", erzählt der einst auch für den SV Nieder-Moos aktive Wohnig.

Interessanter Austausch

Äußerst interessant sei der Austausch mit zwei Mitarbeitern des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) von Mainz 05 gewesen, die die B-Lizenz als Voraussetzung für die Mitarbeit in einem NLZ benötigten. "Interessant war vor allem der Aufbau beziehungsweise die Struktur im Jugendbereich und wie die Lernziele der einzelnen Jahrgänge geplant werden", so Wohnig. Hier gebe es eine genaue Vorgabe, was, wann, in welchem Jahrgang zu trainieren ist. Die Trainingsplanung an sich obliege dann aber wieder den einzelnen Trainern. "Leider durften sie keine Einzelheiten preisgeben", bedauerte der frischgebackene B-Lizenz-Inhaber. Wie es der Zufall so wollte, hatte dann auch noch der Leiter des Mainzer NLZ einen Vortrag gehalten.

Die Ausbildung beruhte zu 90 Prozent auf Gruppenarbeiten, die dann auf dem Trainingsplatz vorgestellt und umgesetzt wurden - und dabei während und nach der Einheit von Ausbilder Michael Müller beurteilt wurden. Reine Vorlesungen gab es eigentlich nicht. Die Teilnehmer wurden immer miteinbezogen und mussten bestimmte Themen ausarbeiten. Letztendlich waren aber alle immer froh, die Theorie auch auf dem Platz in die Praxis umzusetzen. Alles in allem habe Wohnig wieder sehr viel Neues aufgenommen und dazugelernt und konnte "zudem noch einige Kontakte knüpfen".

Aufrufe: 03.1.2015, 14:54 Uhr
Richard LöfflerAutor