Erfahrene Achse und große Talente

Die Grundlagen sind jetzt gelegt. „Die Drecksarbeit”, wie Dietmar Schacht es ausdrückt, ist erledigt. Nun beginnt beim Fußball-Mittelrheinligisten SV Bergisch Gladbach 09 der Feinschliff. In drei Wochen startet die Meisterschaft mit einem Heimspiel gegen den SC Germania Erftstadt-Lechenich. Also genau gegen jenen Verein, gegen den die Bergisch Gladbacher in der vergangenen Saison zum Auftakt eine absolut überflüssige 0:1-Niederlage samt Roter Karte wegen einer Tätlichkeit kassiert hatten. Es war der Beginn eines beispiellos schlechten Saisonstarts. Ein ungutes Omen? „Nein”, sagt 09-Trainer Schacht nachdrücklich. „Mir ist es ganz egal, gegen wen wir wann spielen. Wir können es uns ja sowieso nicht aussuchen.”

Großer Optimismus

Man merkt Schacht in jedem Gespräch an, dass er die anstehenden Aufgaben mit großem Optimismus angeht. Im neuen Kader steckt großes Potenzial. Es gibt eine erfahrene Achse mit Michael Cebulla, Thomas Schloeßer, Julian Kapitza, Andreas Dreiner, Andre Kreuer, Ajet Shabani und Lucas Musculus. Dazu einige große Talente. Allen voran natürlich Stürmer Metin Kizil, der in der Rückserie zuletzt zehnmal erfolgreich war. „Er muss diese Leistungen jetzt bestätigen”, sagt Schacht. „Das wird nicht einfach, viele kennen ihn nun. Aber ich helfe ihm dabei.”

Der 51-Jährige weiß natürlich ganz genau, dass mit diesem Kader am Ende ein Platz unter den ersten fünf Mannschaften fast schon Pflicht ist — wenn es nicht zu großen personellen Problemen kommt. Vom Aufstieg allerdings möchte der Fußballlehrer noch nicht sprechen: „Da kann viel passieren. Außerdem möchte ich die Jungs nicht so stark unter Druck setzen. Es gibt einige starke Konkurrenten wie Bergheim 2000 oder den Bonner SC. Insgesamt ist diese Liga sehr ausgeglichen. Wir sind gewarnt.”

Derweil scheinen auch die letzten personellen Fragen geklärt. Testspieler Denis Weis vom FC Viktoria Köln wird nicht verpflichtet. Sascha Zinken hat sich einen schwere Innenbanddehnung zugezogen und kann vorerst nicht vorspielen. Gegebenenfalls wird er zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal eingeladen. „Wir sind gut aufgestellt”, betont Schacht. „Ich sehe derzeit keinen großen Handlungsbedarf mehr. Natürlich halte ich die Augen weiterhin offen. Wenn mir also noch eine echte Verstärkung über den Weg läuft, werde ich sicher nicht ablehnen”, erklärt der Trainer.