England inspiriert Schacht

Bergisch Gladbach. Ganz lassen konnte es Dietmar Schacht dann doch nicht. Selbst zwischen Weihnachten und Neujahr konnte der Trainer des Mittelrheinligisten SV Bergisch Gladbach 09 nicht vollständig auf seine Ration Fußball verzichten. Der 51-Jährige nutzte die Pause in den Bundesligen und im Amateurbereich, um die englische Premier League zu verfolgen. Dort wird auch während der Feiertag gespielt. „Ich habe ein paar neue Eindrücke in Bezug auf Zweikampfführung gesammelt”, sagt Schacht. „Die werde ich meinen Jungs dann beim Trainingsauftakt am 23. Januar erläutern. Darauf freue ich mich schon.”

Bis dahin haben die Spieler noch etwas Ruhe vor ihrem oft sehr strengen, manchmal auch väterlichen Trainer. „Das haben sie sich auch verdient. Es wäre ja noch schöner, wenn ich auch noch in der Winterpause ständig mit ihnen telefonieren würde”, sagt Schacht. „Sie sollen den Kopf etwas freibekommen und abschalten. Die Rückrunde wird intensiv. Dann müssen die Akkus wieder voll sein. Ich fiebere schon jetzt dem Tag entgegen, an dem es wieder losgeht.”

Die Personalplanungen für die Rückrunde dürften weitgehend abgeschlossen sein. Mit der Rückkehr von Abwehrspieler Andreas Dreiner könnte eine große Baustelle in der Defensive geschlossen sein. Nur einen zentralen Stürmer würde Schacht gerne noch verpflichten — allerdings sind die Kassen leer. „Das müsste schon ein richtiger Kracher sein, der uns auch über die Saison hinaus weiterhilft”, betont Schacht. Allerdings dürften dieses Vorhaben gleich zwei Dinge verhindern: In der Winterpause sind traditionell eher keine überdurchschnittlichen Spieler auf dem Markt. Und wenn, würde dieser sicher den einen oder anderen Euro verdienen wollen. Somit spricht einiges dafür, dass Schacht mit seinem vorhandenen Personal inklusiver einiger wieder gesunden Spieler in die Rückrunde gehen wird.

Allerdings hat der Fußballlehrer gleichzeitig auch einen interessanten Einblick gewährt, welche Art von Spieler er gerne verpflichten würden: „Christian Knappmann von Rot-Weiß Essen hätte ich sofort genommen. Ich kenne ihn noch aus der C-Jugend beim MSV Duisburg. Er hat eine eingebaute Torgarantie. Allerdings weiß ich auch, welche Größenordnung er bei Gehaltsfragen aufruft. Das ist für uns absolut nicht realisierbar.”

Statt nach Bergisch Gladbach ist der 32-jährige Angreifer vor einer Woche zum Westfalen-Oberligisten SV Rödinghausen gewechselt. Zuvor hatte Knappmann in zweieinhalb Jahren in der Regionalliga West in 88 Partien 58 Treffer erzielt. Solch einen überragenden Stürmer hat der SV Bergisch Gladbach 09 bislang nicht in seinen Reihen — und wird ihn wohl auch nicht bekommen.