2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligavorschau
Ur-SVWler vor Abschied? Trainer Vasic würde ihn gerne halten, aber Philip Reichardt (unten Patrick Schaaf vom TSV Lehnerz) weiß nicht, ob er weiter den Spagat zwischen Studium und Trainingspensum hinbekommt. Archivfoto: rscp/ René Vigneron
Ur-SVWler vor Abschied? Trainer Vasic würde ihn gerne halten, aber Philip Reichardt (unten Patrick Schaaf vom TSV Lehnerz) weiß nicht, ob er weiter den Spagat zwischen Studium und Trainingspensum hinbekommt. Archivfoto: rscp/ René Vigneron

Endspiel der Hoffenden

Platz zwei für den SVW nur bei Sieg in Hadamar weiter ein Thema +++ Duell mit Derby-Charakter

Wiesbaden. So eine Konstellation gibt es selten: die Partie Fünfter gegen Vierter mit Endspielcharakter. Quasi ein Finale um den Erhalt der Hoffnung, weiter um Platz zwei und damit um die Option von Aufstiegsspielen mitmischen zu können. Unter dieser Prämisse treffen am morgigen Freitag (19.30 Uhr) RW Hadamar und der SV Wiesbaden in der Fußball-Hessenliga aufeinander.

Im Fall einer Punkteteilung zwischen den 53-Punkte-Teams sind beide mit einiger Sicherheit aus dem Vierkampf um die Vizemeisterschaft hinter dem designierten Titelträger TSV Steinbach ausgeschieden. Der Verlierer kann ohnehin für ein weiteres Hessenliga-Jahr planen. Somit sind die Vorzeichen zwischen Hadamar und dem SVW klar: Beide sind auf Sieg fixiert. Die Steinbacher (62 Zähler) gastieren derweil am Samstag um 14 Uhr beim Dritten TSV Alzenau (56), während der aktuelle Zweite TSV Lehnerz (57) spielfrei ist.

Mit gesunder Aggressivität

,,Ich bin Realist. Es liegt ja nicht nur an uns. Aber wenn wir noch weiter eine Chance haben wollen, müssen wir natürlich auf Sieg spielen und uns mit gesunder Aggressivität Vorteile erkämpfen", umreißt SVW-Coach Djuradj Vasic die Lage. Einen 0:2-Rückstand, wie beim umgebogenen Match in Eschborn (Endstand 3:2), könne man sich diesmal sicher nicht erlauben. Es gelte, speziell bei ruhenden Bällen und bei Einwürfen des Gegners vom Anpfiff weg hellwach zu sein, fordert der 58-jährige Serbe ein Höchstmaß an Konzentration. Zumal Hadamars robuste Formation um den wuchtigen Goalgetter Steffen Moritz (bislang 17 Treffer) bei den letzten drei Aufeinandertreffen mit dem Sportverein jeweils nach Standards erfolgreich war. Zwei Mal hieß es 1:1, ein Match gewann Rot-Weiß in Wiesbaden mit 1:0.

,,Wir tragen die Hoffnung in uns, machen uns aber nicht verrückt. Es gilt auch, Erfahrung und Coolness einzubringen", setzt SVW-Allrounder Ferhat Gündüz auf den Faktor Nervenstärke. Die ist allemal gefragt, wo doch das Duell angesichts der Ex-Wehener Christopher Strauch, Marvin Rademacher, Benjamin Kretschmer und Patrick Kuczok sowie der Ex-SVWler Dennis Leopold und Sebastian Gurok in Hadamars Reihen fast schon Derby-Flair versprüht.

Unterdessen haben die Rot-Weiß-Verantwortlichen in Sachen Regionalliga-Zulassung ebenfalls eine erste Antwort der zuständigen Kommission erhalten. Ebenso wie der SVW muss auch Hadamar ein Ausweichstadion im Umkreis von 50 Kilometern benennen. Wetzlar, so RW-Sprecher Hans Reichwein, böte sich an. Doch dort hat bereits der TSV Steinbach angefragt, der Hochsicherheitsspiele (etwa gegen Waldhof Mannheim) nicht im eigentlichen Ausweichdomizil in Haiger austragen darf.

Davon abgesehen setzen Hadamars Steuermänner unabhängig vom künftigen Liga-Etikett auf Kontinuität. Einzig Khaibar Amani (wie Moritz bereits 17 Mal erfolgreich), den auch der SVW auf dem Zettel hatte, verlässt den Verein. Er wechselt zu Verbandsliga-Süd-Spitzenreiter SC Hessen Dreieich, der auch berufliche Perspektiven bietet.

PERSONALIA

- Damir Bektasevic stößt im Sommer zum SVW-Kader. Der 22-jährige Dribbler, der Vorbereiter- und Abschlussqualitäten mitbringt, spielt für den SV Gonsenheim, den Vierten der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Dort spielen die Ex-SVWler Volkan Tekin und Balcan Sari.

- Nach Rudi Hübner, Joshua Iten, Kevin Effiong, Niklas Rottenau, Burak Bilgin und Torhüter Nico Adami ist Bektasevic, der in der Jugend bei Biebrich 02 kickte, bereits der siebte Neue. Offen ist, ob der durch sein Studium in Köln zeitlich sehr beanspruchte Philip Reichardt beim SVW bleibt.

Aufrufe: 07.5.2015, 13:00 Uhr
Stephan NeumannAutor