2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Starke Ballbehauptung: Fabian Welt vom SSV 04 zählt zu den Gewinnern der Hinrunde.  Fotos: Bröhl
Starke Ballbehauptung: Fabian Welt vom SSV 04 zählt zu den Gewinnern der Hinrunde. Fotos: Bröhl

Endlich Stammspieler

Der Siegburger Angreifer Fabian Welt hat den Durchbruch geschafft

Verlinkte Inhalte

Siegburg. Vom Edelreservisten zum Stammspieler – so könnte man die Entwicklung von Fabian Welt treffend zusammenfassen. Nach seiner Rückkehr vom FV Bad Honnef zum Siegburger SV 04 im Januar 2015 musste sich der Angreifer zunächst mit der Jokerrolle anfreunden. Während die Neuentdeckung Julian Fälber Tore am Fließband schoss, erlebte Welt den Durchmarsch von der Bezirks- in die Mittelrheinliga größtenteils von der Bank aus. Zwar kam er in anderthalb Jahren auf stolze 36 Einsätze, stand dabei aber nur elf Mal in der Startelf. „Ich war immer nah dran, aber an Jule und Co. war kein Vorbeikommen“, so Welt.

In dieser Saison ist dem 24-Jährigen jedoch der Durchbruch gelungen. SSV-Trainer Kinan Moukhmalji bot ihn mit Ausnahme des Auftaktspiels in Rheinbach stets von Beginn an auf; neun Partien absolvierte der Rechtsfuß sogar über die volle Distanz und hat damit großen Anteil daran, dass der Aufsteiger auf einem kaum für möglich gehaltenen vierten Platz überwintert. „Fabi ist als Stoßstürmer derzeit nicht wegzudenken aus unserem Spiel“, sagt der Siegburger Coach und liefert prompt die Begründung. Welt sei robust, lauffreudig und „mittlerweile auch in der Lage, die Bälle richtig gut festzumachen. Früher hat er sich oft in den Gegenspieler reingedreht, heute ist er kaum noch vom Ball zu trennen.“

Die beiden wichtigsten Tugenden auf dem Weg zur Stammkraft waren jedoch Fleiß und Geduld. „In den letzten zwei Jahren hat Fabi höchstens zwei Trainingseinheiten verpasst“, sagt Moukhmalji. Er habe die Schuld für die wenigen Startelf-Nominierungen stets bei sich selbst gesucht, „andere hätten längst gegen den Coach gestänkert oder im Training ausgeteilt. Fabi hat die Situation aber als Herausforderung gesehen und einfach nur versucht besser zu werden.“

Und das ist dem Mann mit der Rückennummer acht eindrucksvoll gelungen. Mittlerweile glänzt Welt nämlich auch regelmäßig als Torschütze: Sechs Treffer hat er in dieser Saison schon erzielt, nur Fälber war teamintern erfolgreicher (8).

„Grundsätzlich ist es mir egal, wer die Tore schießt. In der Mittelrheinliga zweistellig zu treffen, wäre aber schon cool“, so Welt. Obwohl mit Felix Heinz die wohl gefährlichste Siegburger Offensivwaffe nach auskuriertem Bandscheibenvorfall zurückkehren wird und mit Christian Brückers (21) ein weiterer Stürmer vom Bonner SC für die Rückrunde verpflichtet wurde (siehe Infokasten), will er seinen Stammspieler-Status nicht verlieren: „Der Trainer weiß, was er an mir hat. Freiwillig werde ich mich jedenfalls nicht wieder auf die Bank setzen.“ Auch einen Wechsel schließt das Siegburger Eigengewächs vorerst aus: Mit seinem Heimatverein in der fünfthöchsten deutschen Spielklasse zu spielen, sei „einfach nur ein schönes Gefühl. Davon kann man nicht genug bekommen.“

Das Gleiche wird sich auch Fabian Welts jüngerer Bruder Niklas denken. Der 22-Jährige kommt ebenfalls aus dem Siegburger Nachwuchs und hat eine ähnlich tolle Entwicklung genommen. In der Bezirksliga-Aufstiegssaison wurde er notgedrungen links in der Viererkette eingesetzt. Doch nachdem mit Thorben Versteegen ein gelernter Linksverteidiger verpflichtet worden war, hatte Niklas Welt einen schweren Stand – zumal es mit Aaron Wieland und Florian Hahn auch ein funktionierendes Innenverteidiger-Duo gab. Nur acht Spiele von Beginn an bestritt der Abwehr-Hüne demnach in der Vorsaison.

Diese Marke hat er in dieser Spielzeit schon jetzt übertroffen (9), profitierte dabei aber auch von Hahns schwerer Verletzung in der Vorbereitung. Unabhängig davon verrichtete der 1,92 Meter große Akteur, der von seinen Mitspielern aufgrund seiner Ähnlichkeit zum schwedischen Actiondarsteller Dolph Lundgren nur „Dolph“ genannt wird, einen tadellosen Job – sowohl rechts als auch links in der Dreier-Abwehrkette. Im Duell mit dem Herbstmeister VfL Alfter (1:1) legte der Blondschopf sogar Topstürmer Bayram Ilk an die Kette. „Es gibt sicherlich bessere Fußballer, aber kaum einer ist so kopfballstark und führt derart verbissen die Zweikämpfe“, so Moukhmalji über Niklas Welt. In puncto Fleiß stehe er seinem älteren Bruder in nichts nach: „Ein Training ohne die beiden kann man sich kaum vorstellen. Sie geben immer einhundert Prozent.“

Am 24. Januar bittet der Coach zum ersten Training, inoffiziell startet die Vorbereitung schon eine Woche früher. „Da können die Jungs freiwillig mit unserem Athletiktrainer arbeiten“, so Moukhmalji. Ein Duo wird diese Extra-Einheiten ganz sicher nicht versäumen: Fabian und Niklas Welt.

Aufrufe: 022.1.2017, 20:31 Uhr
Rhein-Sieg-Anzeiger/Tim MiebachAutor