2024-04-16T09:15:35.043Z

Spiel der Woche
Freude bei Rot-Weiss nach dem 1:0 durch Fatih Sözens Sonntagsschuss.
Freude bei Rot-Weiss nach dem 1:0 durch Fatih Sözens Sonntagsschuss.

Emotionales Derby mit gerechtem Remis

Rekordkulisse bei temperamentvollem 1:1 beim Wittlicher Stadtduell

Spitzenspiel, Stadtderby – Rekordkulisse. Das Topspiel der beiden Wittlicher Vereine Rot-Weiss und SGWL hielt, was es versprach. Knapp 800 Zuschauer sahen schnellen, zweikampfbetonten und technisch gutklassigen Kombinationsfußball, in dessen Ergebnis ein leistungsrechtes 1:1 herauskam. RW-Spieler Aykut Esenkar sah die Ampelkarte.

Wittlich. Bekanntlich fiel die Generalprobe für beide Vereine ins Wasser. Grund genug, mit Vollgasfußball und einem Sieg wieder in die Erfolgsspur zu kommen. Die Partie der beiden besten Clubs der A-Liga begann ohne Warm-up im Expresstempo und vertikalen Pässen in die Schnittstellen. In einer intensiven, von hoher Mittelfeld-Präsenz geprägten Partie sorgte ein Kopfball von Daniel Ulbrich für eine erste Duftmarke. Rot-Weiss mit Spieldominanz in der Anfangsphase und guter Ballkontrolle. Früher Schock bei der SG: Benny Sorge musste nach einem Zusammenprall bereits in der 13. Minute gegen Nico Hubo ausgetauscht werden. Die SG lauerte aus einer leichten Konterstellung und einem 3-1-5-1-System auf Nadelstiche, doch zunächst gab es keine Entlastung. So war die Führung von RWW folgerichtig. Ein hoher Diagonalball von Roda Souza erreichte Fatih Sözen, der den Ball volley aus halbrechter Position aus 14 Metern ins lange Eck schmetterte – 1:0 (19.). Dieser Sonntagsschuss des Rot-Weiss-Spielertrainers entfachte eine Reaktion, in dessen Folge nach etwa 30 Minuten die „Gäste“ aus Lüxem besser ins Spiel fanden, doch immer wieder ausgebremst wurden, weil das Gegenpressing bei RW vorbildlich funktionierte. Hendrik Könemann und Sven Kohlei zeigten sich als fabelhafte Ideengeber, doch Nico Neumann an vorderster Front war zunächst auf sich allein gestellt. In der 41. Minute hatte Aykut Esenkar Glück, als bei dessen Notbremse Schiedsrichter Thomas Jakobs nur Gelb zeigte. Der Freistoß von Kohlei strich knapp am Lattenkreuz vorbei. Die SG kam mit mehr Esprit aus der Pause und nach 50 Minuten zum Ausgleich. Tim Weber wurde im Strafraum gelegt, den fälligen Elfmeter setzte Könemann humorlos ins Eck – 1:1 (50.). Die 800 Zuschauer sahen auch im zweiten Abschnitt temporeichen, mit allen taktischen Finessen ausgerichteten Spitzenfußball. Dimitri Kunz touchierte das Außennetz, Sözen verzog aus vollem Lauf knapp und ein Freistoß von Deniz Siga rauschte am Gebälk vorbei – Rot-Weiss hatte in der Phase seine besten Szenen, doch die SG-Abwehr agierte kompakt in den Räumen und ließ wenig zu. Nach der zweiten Notbremse von Esenkar am durchlaufenden Neumann hatte nun auch Jakobs genug und zog völlig zu Recht Gelb-Rot (70.). Doch in der 20-minütigen Unterzahl dominierten erneut die Gastgeber, die permanenten Druck entfachten. Doch in der Schlussphase besaßen die Lüxemer die vielleicht größeren Chancen zum Sieg. Denn Neumann schob die Kugel zweimal am herauslaufenden Torhüter Schaaf am langen Pfosten vorbei. „Es war ein zerfahrenes Spiel mit gesunder Härte, meine Spieler hatten die Emotionen im Griff, ich denke, dass Unentschieden ist gerechtfertigt. Zum Schluss hätten wir eine der beiden Möglichkeiten auch nutzen können“, war SG-Coach Wolfgang Müller mit dem 1:1 zufrieden. Fatih Sözen auf RWW-Seite konstatierte, dass „wir mit zehn Mann trotzdem noch dominant waren und gegen einen defensiv eingestellten Gegner hätten auch gewinnen können. Mit der Leistung bin ich super zufrieden.“ (L.S.).

Aufrufe: 013.11.2016, 18:53 Uhr
Lutz SchinköthAutor