2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
FC-Spieler Leander Siemann (M.) gegen Rödinghausens Kargbo (l.)
FC-Spieler Leander Siemann (M.) gegen Rödinghausens Kargbo (l.)

Emmerling quält sich mit der Videoanalyse

Das 0:3 gegen Rödinghausen erweitert die schwache Heimbilanz der FC-U-21

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Köln. Es waren schon leicht masochistische Züge, die Stefan Emmerling zeigte: Nur wenige Stunden nach der 0:3 (0:1)-Heimniederlage seiner U 21 gegen den SV Rödinghausen schaute sich der FC-Coach die Regionalliga-Partie noch einmal auf Video an. Es änderte sich allerdings auch danach nichts an der Analyse, die er schon unmittelbar nach dem Spiel angefertigt hatte. „Wir waren nicht griffig genug, haben nur versucht die Situationen spielerisch zu lösen und waren hinten zu anfällig”, so der 50-Jährige. Es war die fünfte Niederlage im siebten Heimspiel für die Kölner Nachwuchsmannschaft, die weiterhin auf ihren ersten Erfolg im Franz-Kremer-Stadion wartet.

Dabei war die personelle Ausgangssituation sehr gut: Zwar fehlte der Top-Torjäger Roman Prokoph (acht Saisontreffer) wegen eines grippalen Infekts, dafür standen Emmerling aber erneut die Profi-Leihgaben Sehrou Guirassy, Sven Müller, Lukas Klünter und Marcel Hartel zur Verfügung. Und die Kölner begannen die Partie auch gefällig. Abschlüsse von Guirassy und Hartel waren aber zu ungenau oder zu harmlos. Auch die Gäste taten sich zunächst schwer, schlugen dann aber kurz vor der Halbzeit eiskalt zu. Nach einer Flanke von Tobias Steffen gewann Abu Bakarr Kargbo das Kopfballduell mit FC-Innenverteidiger Filip Kusic. Zwar konnte FC-Keeper Sven Müller den Ball noch an den Pfosten lenken, aber im Nachsetzen war Kargbo erfolgreich (40.).

In der Pause vollzog Emmerling einen Doppelwechsel: Für Christian Jenne und Anas Ouahim kamen Milislav Popovic und Roman Zengin in die Partie. Und Zengin stand gleich im Mittelpunkt, als er im Strafraum zu ungestüm gegen Steffen zu Werke ging und einen Elfmeter verursachte. Azur Velagic verwandelte zum 2:0 (48.). Es war ein Treffer, von dem sich die Kölner nicht mehr erholten. Eine Viertelstunde vor dem Ende legte der ehemalige Kölner Koray Kacinoglu noch den dritten Treffer mit einem schönen Schuss in den Winkel nach. „Wir haben in der ersten Halbzeit ganz manierlich kombiniert, aber uns hat die Durchschlagskraft gefehlt. Das hat mich an die Phase zu Saisonbeginn erinnert”, befand Emmmerling nachdenklich.

Wie groß die Sorgen des Trainers in den nächsten Wochen noch werden, hängt auch von der Nachholpartie am Mittwoch (19.30 Uhr) bei der TSG Sprockhövel ab. „Wenn wir dort gewinnen, haben wir den Anschluss ans Mittelfeld geschafft — wenn nicht, rücken die Abstiegsplätze sehr nah”, meint Emmerling.

Der Gegner hat sich nach einem sportlich katastrophalen Saisonstart mittlerweile etwas gefangen und ist seit drei Spielen ungeschlagen. Aber Hoffnung macht die FC-Auswärtsserie: die ist mit vier Siegen aus fünf Partien nämlich blendend — ganz im Gegensatz zu der Heimbilanz.

Aufrufe: 023.10.2016, 20:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Markus BurgerAutor