"Gegen uns geben die Gegner immer 200 Prozent", hatte Mounir Bouhou vor dem Anpfiff gesagt. Damit spielte der sportliche Leiter des Marokkanischen Sport Vereins (MSV) auf die Ex-Profis in den Reihen seiner Mannschaft an: Ben und Alon Abelski sowie Marcel Podszus. Das Trio bildet mit Spielmacher Soufian Yasir und Mohamed Bahuch das Gerüst der Mannschaft. Rund 95 Prozent reichten Eller 04 am Sonntag jedoch, um zu einem verdienten Sieg zu kommen.
Die Gäste hatten den besseren Start. Nach einem weiten Einwurf von Idrissa Koulibaly drückte Nisar El Fayyad den Ball über die Linie. Danach kam der MSV, der hervorragende Chancen vergab. "Besser kannst du die Bälle nicht kriegen", rief Trainer Mohamed Elmimouni, der dann Grund zum Jubeln hatte. Einen direkten Freistoß zirkelte Yasir genau in den Winkel - Prädikat sehenswert. "Der MSV hat viel Alarm gemacht", meinte Peter Korn, Ellers sportlicher Leiter, in der Pause. "Mal sehen, ob sie das 90 Minuten durchhalten." Der Spielmacher und Torschütze Yasir nicht. Er musste nach einer Stunde mit Wadenkrämpfen das Feld räumen. Ein Freistoß von Alon Abelski, der Zentimeter am Pfosten vorbei strich, war die beste Chance des MSV.
Dann kam Eller. Drei Foulelfmeter in den letzten 20 Minuten waren auch Ausdruck schwindender Konzentration und Kraft: Ellers Sanchez Gomez brachte die Gäste erneut in Führung. Dann parierte Emmanuel Anthony einen Elfmeter von Engin Cakir, doch Reuland sorgte im Nachschuss für die Vorentscheidung. Als Ellers starker Torhüter Lukas Müller den Elfmeter von MSV-Torjäger Alon Abelski parierte, war der Sieg perfekt - und am Ende auch verdient. "Der MSV ist nach der Pause müde geworden und hat seinen Spielmacher verloren, wir sind besser in die Zweikämpfe gekommen", meinte Trainer Dirk Schmidt.