2024-04-24T13:20:38.835Z

Der Spieltag
Eine Fußspitze eher am Ball ist hier Teutone Julian Simon (rechts) gegen Nakos. Foto: Bär
Eine Fußspitze eher am Ball ist hier Teutone Julian Simon (rechts) gegen Nakos. Foto: Bär

Elfter Saisonsieg wird zum Kraftakt

VL MITTE Teutonen fehlt lange Zeit Tempo und Präzision +++ 2:1 erst in der 80. Minute

WATZENBORN-STEINBERG - Für den SC Teutonia Watzenborn-Steinberg scheint in dieser Saison der schwierigste Gegner nicht aus der Verbandsliga Mitte zu kommen, sondern angesichts der Vormachtstellung im Hang zur Bequemlichkeit zu liegen. Man müsse gegen die aufkeimende Trägheit ankämpfen, hatte Trainer Daniel Steuernagel im Vorfeld des Duells mit dem FV Biebrich zu Protokoll gegeben.

Und diese Worte wählte er nach dem Spiel noch einmal. „Das war ein Arbeitssieg“, ergänzte der Grundschullehrer nach dem 3:1 (0:0)-Erfolg, den seine Schützlinge einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang zu verdanken hatten und der gleichbedeutend war mit dem sage und schreibe elften Dreier am Stück für den souveränen Tabellenführer.

Mit der Darbietung in den ersten 45 Minuten war Steuernagel jedoch nicht zufrieden. Zwar verbuchten seine Mannen jede Menge Ballbesitz, der sich aber gegen die defensiv kompakt agierenden Wiesbadener als brotlose Kunst erwies. „Es hat das Tempo gefehlt“, bemängelte der 35-Jährige, dass der FV nur selten in Bedrängnis geriet, weil die Teutonen die Kugel zu langsam und ohne Überraschungsmomente oder kreative Ideen zirkulieren ließen.

Teutonia Watzenborn-Steinberg – FV Biebrich 3:1

Mit Ausnahme eines Freistoßes von Louis Goncalves (8.) und der guten Gelegenheit für Rafael Szymanski (19.) sah es nicht nach einem Treffer für die Platzherren aus. Auf der anderen Seite blitzte die Offensivkraft der Zer-Brüder auch nur einmal auf, als Orkun in der 17. Minute mit einem unplatzierten Schuss Keeper Dominik Wagner nicht auf die Probe stellen konnte.

Im Anschluss an die Pausenansprache von Steuernagel lief es besser bei den Pohlheimern, die das Tempo in ihren Aktionen deutlich erhöhten und auch mehr Risiko eingingen. Resultat war die Möglichkeit von Ngolo Ouattara, der aus spitzem Winkel die Unterkante der Latte touchierte (48.). Dem Kopfball von Szymanski (57.) folgte in der 63. Minute das Tor zum 1:0. Ouattara schickte Denis Weinecker mit einem klasse Pass über 30 Meter auf die Reise. Der 24-Jährige behielt vor Keeper Volkan Tekin die Nerven und schob zur Führung ein.

Danach waren die Teutonen drauf und dran, umgehend auf 2:0 zu erhöhen, doch der eingewechselte Moritz Schmandt scheiterte in einer 1:1-Situation an Tekin (65.).

Was sich 120 Sekunden darauf abspielte, trieb Steuernagel die Zornesröte ins Gesicht. „Das war ein unfassbares Gegentor. Wir haben einen Eckball und laufen dann in Unterzahl eins gegen zwei in einen Konter“, ärgerte sich der Coach über jene Szene, die im Ausgleich durch Volkan Zer mündete. Als „unfassbar“ beschrieb Steuernagel auch die Situation, als Szymanski in der 75. Minute für die anrennenden Watzenborner das 2:1 verpasste. Statt nach der flachen Hereingabe von Schmandt einfach den Fuß hinzuhalten und zu vollenden, versuchte es der Stürmer damit, Tekin aussteigen zu lassen, wobei der Torhüter die Oberhand behielt.

Dass sich Szymanski darüber nach dem Abpfiff nicht grämen musste, daran hatte Ouattara seinen Anteil. Der wieselflinke Flügelflitzer kam einen Schritt früher an den Ball als Gegenspieler Luka Teichreb, der Ouattara auf den Boden beförderte. Weinecker trat an den Kreidepunkt und verwandelte zum 2:1 (80.). Fünf Minuten vor dem Ende sorgte Szymanski mit dem 3:1, dem ein traumhaftes Zuspiel über gut 40 Meter von Michael Bodnar und der Querpass von Marius Jörg vorausgegangen war, für die endgültige Entscheidung.

SC Teutonia Watzenborn-Steinberg: Wagner; J. Simon, Bodnar, Neubert, Jörg, Ouattara, M. Simon (46. Sidon), Goncalves, Weinecker, Pilinger (57. Schmandt), Szymanski (87. Tega).

FV Biebrich: Tekin; Pilger, Aodicho, Khayyer, Rivera, Bektas (81. Amallah), Meixner, Kunert, V. Zer, Nakos (57. Teichreb), O. Zer (86. Oriana).

Tore: 1:0 Weinecker (63.), 1:1 V. Zer (67.), 2:1 Weinecker (80.(FE), 3:1 Szymanski (85.). - Schiedsrichter: Eick (Alsfeld). - Gelbe Karten: M. Simon / Tekin. - Zuschauer: 120.

Aufrufe: 020.10.2014, 10:36 Uhr
Gießener AnzeigerAutor