2024-04-25T14:35:39.956Z

Aufreger der Woche
Befindet sich nach der Niederlage in Kastel weiter im freien Fall - die Sportvereinigung Amöneburg. Archivfoto: Henz.
Befindet sich nach der Niederlage in Kastel weiter im freien Fall - die Sportvereinigung Amöneburg. Archivfoto: Henz.

Elfer-Slapstick im AKK-Derby

Amöneburg nach 2:7-Pleite in Kastel weiter im freien Fall +++ Rahmani als doppelter Fehlschütze +++ 46-Kapitän Vicentic behält dreimal die Nerven

KASTEL. "Erst hatten wir kein Glück. Und dann kam auch noch Pech dazu." Für diese Aussage wurde Ex-Bayern-Profi Jürgen Wegmann einst berühmt. Momentan lässt sich dieser Spruch auch auf Kreisoberligist Spvgg. Amöneburg übertragen. Die abstiegsbedrohte Mannschaft unterlag im AKK-Derby der TSG Kastel 1846 mit 7:2, befindet sich nach der fünften Niederlage am Stück damit weiter im freien Fall. Negatives Highlight: Amöneburg-Spieler Dawud Rahmani vergab zwei Elfmeter - innerhalb von zwei Minuten. In der gesamten Partie hagelte es gleich sechs (!) Strafstöße.

"Die Elfer waren allerdings auch berechtigt", ließ Kastels Stefan Vicentic durchblicken. Vicentic selbst durfte in der Partie dreimal zum Punkt schreiten, behielt immer die Nerven und verwandelte zweimal rechts und einmal links. "Mit Sicherheit war es das erste Mal, dass ich drei Elfmeter in einem Spiel schießen musste", meinte der 26-jährige wenig überraschend.

Zweimal unplatziert in die Mitte

Genauso viele Elfmeter wie Kastel beziehungsweise Vicentic bekamen auch die Gäste aus Amöneburg zugesprochen. Einen verwandelte Armin Sabanovic in der 28. Minute zum 3:1-Anschlusstreffer. In der zweiten Halbzeit folgte dann eine Elfmetersituation aus dem Kuriositätenkabinett: Nach Foul im Strafraum gab es Elfmeter für die Gäste. Dawud Rahmani schnappte sich den Ball, schoss jedoch schwach in die Mitte, sodass Kastels Keeper Thomas Bleif parieren konnte. Der abgeprallte Ball landete wieder in den Füßen von Rahmani, der beim Nachschussversuch erneut nur regelwidrig gestoppt werden konnte - wieder Elfmeter. Wieder trat Rahmani an. Und wieder schaufelte er das Leder in die Mitte. Wieder verschossen.

Auch wenn das Spiel da schon mehr oder weniger entschieden war - "danach war ich einfach nur noch sprachlos. In der Situation habe ich noch mehr graue Haare bekommen, als ich momentan schon habe", so Amöneburgs Trainer Dimi Tsakas verzweifelt.

"Alles Kopfsache"

Das Elfmeter-Drama in Kastel, nur ein Sieg aus den letzten zehn Spielen, quittiert mit Relegationsplatz 16. Nach jetzigem Stand steht Amöneburg - vor einigen Jahren noch in der Gruppenliga unterwegs - mit einem Bein in der Kreisliga A. "Über das, was hier in der Hinrunde bei uns passiert ist, könnte ich ein Buch schreiben", schäumt Tsakas. Und fügt als Grund für die so mau verlaufende Saison an: "Bei uns ist das alles Kopfsache. Es gibt einige Spieler hier, die sich überschätzen. Da werden teilweise Gelder verlangt - das ist nicht mehr normal."

"Spaß muss wiederkommen"

Sollte sich daran nichts ändern kündigt Tsakas Konsequenzen an: "Wenn es so weitergeht, werden wir uns von einigen Spielern trennen müssen. Da nehme ich auch zur Not Alte Herren wieder mit ins Boot, wenn es sein muss." Das Szenario Kreisliga A würde Tsakas für einen Neuaufbau in Kauf nehmen. Sein Ausblick: "Wir sind in Gesprächen und schauen vorzugsweise nach jungen Spielern. Es muss einfach der Spaß wieder reinkommen."

Aufrufe: 02.12.2014, 15:00 Uhr
Philipp DurilloAutor