Eklat bei VfB-Niederlage im Spitzenspiel

Die Mannschaft von Trainer Dietmar Hirsch liegt im Kampf um die Meisterschaft und das damit verbundene Ticket für die Aufstiegsrelegation zur 3. Liga nun einen Punkt hinter der Bundesliga-Reserve, hat aber noch ein Nachholspiel am Dienstag, 19. April, zu Hause gegen Hildesheim zu absolvieren. Das Gipfeltreffen mit der Bundesliga-Reserve aus Wolfsburg wurde in der zweiten Halbzeit für etwa zehn Minuten nach einer Roten Karte gegen VfB-Torjäger Kifuta Kiala Makangu unterbrochen.

Die Oldenburger, die gegen den technisch starken Rivalen zunächst auf eine kompakte Defensivstrategie und offensiv meist nur auf lange Bälle setzten, hatten in der 8. Minute die erste Chance des Spiels. Ein Rückpass des bis zur Torauslinie durchgestoßenen Rechtsverteidigers Ivo Tomas wurde von den Wolfsburgern aber gerade noch vor den einschussbereiten Kevin Samide und Kifuta geklärt. Zehn Minuten später war Letzterer nach einem weiteren langen Ball frei durch, brachte das Spielgerät aber im Duell mit Gästekeeper Alexander Brunst-Zöllner nicht im Tor unter.

Nachdem der Tabellenzweite durch einen Freistoß von Robert Herrmann, den VfB-Schlussmann Dominik Kisiel im Nachfassen sicher hatte, die erste Möglichkeit gehabt hatte (21.), fiel drei Minuten später die Wolfsburger Führung. Nach einem nur ungenügend geklärten Angriff der Gäste segelte eine abgefälschte Flanke von Dino Medjedovic ins Tor der Oldenburger. Kurz darauf setzte der VfL-Angreifer einen Drehschuss über den VfB-Kasten (27.). Auf der anderen Seite bekam Dominic Volkmer nach einer Ecke von Samide zu wenig Druck hinter seinen Kopfball, so dass Brunst-Zöllner keine Probleme hatte, den Versuch zu parieren (29.).

In der 30. Minute erkannte Schiedsrichter Malte Göttsch einen Treffer von Tomas nicht an, weil der Rechtsverteidiger bei einem langen Pass von Kamen Hadzhiev im Abseits gestanden haben soll, und stand danach bis zur Pause zwei weitere Male im Fokus. Erst verweigerte er dem VfB bei einer Aktion von Herrmann gegen Kapitän Thorsten Tönnies einen Strafstoß (32.). In der Endphase der ersten Halbzeit übersah er ein Handspiel des Oldenburgers Ibrahim Temin im eigenen Strafraum (43.).

Nach dem Seitenwechsel verstärkte der Spitzenreiter seine Offensivbemühungen. Zunächst landete in der 49. Minute eine Hazhiev-Flanke auf der Latte, ehe der eingewechselte Alessandro Ficara beim folgenden VfB-Angriff nach einer Aktion gegen ihn einen Foulelfmeter forderte, aber nicht bekam. Auf der anderen Seite verpasste Sebastian Wimmer das 2:0, weil Kisiel seinen Schuss aus kurzer Distanz stark parierte (53.).

Nach dem zweiten Treffer des gerade erst eingewechselten Onel Hernandez, der einen Konter in der 62. Minute eiskalt abschloss, eskalierte die Situation. Kifuta geriet wohl mit Bastian Schulz aneinander, sah die Rote Karte, war nicht zu beruhigen, weil er sich ungerecht behandelt fühlte, und verließ das Feld nicht. In der unübersichtlichen Situation entschied sich Schiedsrichter Göttsch um 16.18 Uhr dazu, die Partie zu unterbrechen, und verschwand mit seinem Gespann für zehn Minuten in der Kabine. Erst um 16.28 Uhr ging es weiter, nachdem der Referee auch noch VfB-Coach Hirsch auf die Tribüne verbannt hatte.

Danach blieb es hektisch. In der 79. Minute sah Wolfsburgs Hilal El-Helwe, der kurz nach der Pause verwarnt worden war, die Gelb-Rote Karte, weil er VfB-Abwehrchef Franko Uzelac unfair angegangen sein sollte. Ehe die lange Nachspielzeit begann, sorgte der gerade erst für den verletzten Samide aufs Feld gekommene Florian Stütz in der 89. Minute für Spannung, als er einen Freistoß aus 18 Metern direkt im Gästetor unterbrachte. Wenig später verhinderte Brunst-Zöllner bei einen Schuss von Max Wilschrey den Ausgleich (90.+2). Ein weiterer Versuch des Stürmers war für den Keeper ebenfalls kein Problem (90.+11).

Nach einer Roten Karte gegen Wolfsburgs Marvin Kleihs (Tätlichkeit gegen VfB-Linksverteidiger Maycoll Canizales-Smith) und einer ausgeprägten Rudelbildung beider Teams (beides 90.+13) vergab Stütz die letzte Ausgleichschance. Sein Distanzschuss ging zwei Meter über das Tor (90.+14),