Den jüngsten geistigen Offenbarungseid gab es in der Neusser Kreisliga A. Wieder einmal muss die Spruchkammer über Strafen sowohl gegen einen Spieler als auch gegen seine Mannschaft und letztlich gegen den Verein, in diesem Fall die Türkische Jugend aus Dormagen, verhandeln.
>> Zum Bericht: Spielabbruch in Dormagen nach Faustschlag
Als Außenstehender ist es wohl jedem reichlich egal, was vorher, dazwischen oder danach passiert ist. Noch weniger interessiert, wer was gesagt hat. All das Gerede um Provokationen der anderen ist überflüssig. Denn derartige Gewaltaussbrüche haben zu keiner Zeit eine Berechtigung, nicht einmal nach schlimmen Beleidigungen. Diese sind ebenfalls nicht zu dulden und gehören hart bestraft, aber die böse Tat in Form von Gewalt ist immer der maximale Fehler.
Geduld, Verständnis, zweite Chancen – es sind wichtige Instrumente für vernünftige Lösungen, insbesondere im Sport. Insbesondere im Amateursport, der einen gesellschaftlichen Auftrag ausführt. Momentan wirken sie offenbar nicht, wenn man sich die Eklat-Meldungen der laufenden Saison vor Augen führt. Wenn nicht bald Besonnenheit auf den Fußballplätzen einkehrt, sind radikale Schritte und damit weitere Eskalationen programmiert.
Eitelkeiten, Jähzorn und fehlende Kontrolle bestimmen ganz offensichtlich immer wieder den Geist von Spielern, Trainern, Betreuern und Zuschauern. Dem entgegen zu wirken, ist seit geraumer Zeit die größte Herausforderung des Amateurfußballs.