Eiszeit in Illertissen

Stürmer Andreas Spann ist im Juli vom bayerischen Regionalligisten FV Illertissen vom Spielbetrieb freigestellt worden. Zuvor war ihm von Trainer Holger Bachthaler in der vergangenen Saison mitgeteilt worden, dass er sportlich nicht mehr mit ihm trotz eines Vertrages bis zum 30. Juni 2017 plant. Und das, obwohl Spann erst zum 1. Juli 2014 vom niedersächsischen Drittligisten VfL Osnabrück verpflichtet worden war.

Nun kann der gebürtige Ulmer vorerst sportlich weiterhin nicht zu neuen Ufern aufbrechen. Die Wechselperiode im Fußball-Geschäft ist am 31. August abgelaufen. Bis dahin hätte vom FV Illertissen beim bayerischen Verband die Auflösung des Vertrages von Spann angezeigt werden müssen, damit der Stürmer noch zu einem anderen Verein hätte wechseln können. Somit ist die Fortsetzung seiner Kickkarriere frühestens bei einer erfolgreichen Suche nach einem neuen Klub in der Winter-Wechselperiode bis zum 31. Januar 2016 möglich.

Bis dahin müsste dann aber eine Einigung zwischen Verein und Spieler über die Aufhebung des Vertrages erfolgt sein. "Wir sind zu vielen Dingen bereit. Wir wollen auf einer vernünftigen Basis eine Lösung finden", betont Illertissens Klubvorsitzender Toni Endler. Damit spricht er Spann jedenfalls aus der Seele. Er will die Angelegenheit schnellstmöglich vom Tisch haben. "Das ist auch mein Vorhaben. Allerdings will ich nur das was mir wirklich zusteht. Auf dieser Basis will ich den Vertrag auflösen. Darüber gibt es aber unterschiedliche Auffassungen mit dem Verein", betont Spann, der als 18-jähriger 58 Bundesliga-Minuten beim 1:1 von Borussia Mönchengladbach bei Energie Cottbus absolviert hatte. Bundesweite Aufmerksamkeit bekam er aber vordergründig als Drittligatorjäger beim 1. FC Heidenheim.

Spann und der FV Illertissen liegen hinsichtlich der Höhe der Abfindung für eine Auflösung des Vertrages momentan Welten auseinander. Eine einvernehmliche Übereinkunft scheint nicht in Reichweite. Die Fronten sind verhärtet, auch wenn der FV Illertissen laut Endler für einen schnellen Geldfluss bereit wäre. "Die Abstandszahlung könnte Ruckzuck erfolgen. Bislang hat Spann aber zu hoch gepokert. Wir sehen das alles sehr entspannt. Wir haben ein Angebot abgegeben. Wir sind kein Verein, der rumeiert, und sind auch keine Streithammel", ergänzt Endler.

Das Angebot des FV Illertissen entspricht aber bei weitem nicht der Kragenweite von Spann. Seine Forderung für eine einvernehmliche Trennung hat er jedenfalls entsprechend schriftlich begründet. Immerhin hat er eine Familie zu versorgen. Er ist nämlich am vergangenen Donnerstag zum ersten Mal Vater geworden. Die Mutter Lena und Tochter Nala sind wohlauf.

Es bleibt abzuwarten, wie schnell es nun zu einer Annäherung der beiden Seiten kommt. Sollten sich die im Raum stehenden Beträge weiterhin deutlich unterscheiden, bleibt wohl nur noch der Gang vor ein Gericht übrig.

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