Eiskalte Walbecker machen Sevelen nass

"Die Jungs haben den Ernst der Lage erkannt und aufopferungsvoll gekämpft", lobte Walbecks Trainer Jan Schröers. Sein Team kam gut ins Spiel und übte sofort Druck aus.

Michael Janßen hätte schon in der fünften Minute das 1:0 herstellen können. Allein vor dem Tor zeigte der Routinier aber Nerven und legte den Ball am Pfosten vorbei. Auf der Gegenseite versuchte es Sevelens Dustin Lingen, der aber ebenso erfolglos blieb. Beide Teams gestalteten die erste Hälfte weitestgehend ausgeglichen, Sevelen hatte in der letzten Viertelstunde aber etwas mehr Zug nach vorn. So scheiterte Phillip Langer in der 30. Minute nur knapp, indem er den Ball über die Latte ballerte.

Mit dem 0:0 zur Pause wollten (und durften) sich beide Teams nicht abfinden, schließlich gab es drei wichtige Punkte zu vergeben. Walbeck hatte das beim Wiederanpfiff etwas mehr verinnerlicht, kam druckvoll aus der Kabine zurück und ließ sich selbst durch einen kräftigen Regenschauer, der die meisten Zuschauer von den Seitenlinien vertrieb, nicht beirren. Martin Kropp legte mit seinem Freistoßtor zum 1:0 den Grundstein für den späteren Sieg. Aber Sevelen gab noch nicht auf, kämpfte sich nach vorn, ließ aber wieder einige Chancen ungenutzt. So wie Simon van der Sande, der den Ball nur zum frei stehenden Philipp Langer hätte passen müssen.

Wenig später fiel der Ausgleich aber doch. Langer passte in den Lauf von Tobias Winkler, der zum 1:1 einschob. Sevelen war danach sogar drauf und dran, in Führung zu gehen, agierte aber teilweise zu nervös. Auf der anderen Seite blieb Walbeck cool, vielmehr eiskalt, und machte die Buden.

Michael Janßen bescherte den Gastgebern zunächst das glückliche 2:1 per Hackentrick und erhöhte nur zwei Minuten später mit dem Kopf auf 3:1. So mancher Sevelener wünschte sich das "Wunder von Anfield" herbei, jenem glücklichen Europa-League-Sieg des FC Liverpool gegen Dortmund am vorigen Donnerstag. Dabei hatte Liverpool aus einem 1:3 noch ein 4:3 gemacht. Das gelang den Gästen allerdings nicht, auch wenn Langer noch einen Lattentreffer verbuchte. Walbeck nutzte seine Konterchancen dagegen eiskalt und erhöhte durch Daniel Mertens auf 4:1. Zwar kam Sevelen noch zum 2:4 durch Winkler heran, am Ende machte Mertens mit seinem Tor zum 5:2 den Sack aber endgültig zu. "Die Gegentore sind nach individuellen Fehlern entstanden. Am Ende hatten wir aber auch keinen wirklichen Zugriff mehr aufs Spiel. Walbeck hat gut verteidigt und verdient gewonnen", gab Sevelens Trainer Stephan Lingen zu. Walbecks Coach Schröers war trotz einiger Fehler seiner Elf zufrieden: "Phasenweise fehlte bei uns die Abstimmung. Letztlich haben wir aber verdient gewonnen und die Konter gut umgesetzt. Vor allem die letzten beiden Tore waren fußballerisch gut herausgespielt."