2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht

Eisenhüttenstadt kassiert ein halbes Dutzend

Stahl geht gegen Sachsenhausen unter und Trainer Harry Rath zweifelt an der Brandenburgliga-Tauglichkeit einiger EFC-Spieler

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Fußball-Brandenburgligist EFC Stahl strauchelt nach einer 0:6 (0:4)-Heimniederlage gegen TuS 1896 Sachsenhausen am Sonnabendnachmittag wieder in Richtung Abstiegskampf.

"Ich werde keine Schelte an einzelne Spieler verteilen. Aber einige müssen sich schon überlegen, ob sie derzeit die Grundvoraussetzungen für die Brandenburgliga erfüllen", sagte ein nach dem Spiel sehr enttäuschter Harry Rath. Dabei meinte der EFC-Trainer auch einige Akteure, die aus privaten Gründen erst gar nicht aufgelaufen waren. So musste er erneut improvisieren, auf der Bank saßen neben A-Junior Nico Fischer nur noch drei Spieler aus der Reserve, denen ein gerade absolviertes Ostbrandenburgliga-Spiel in den Knochen steckte. Zudem musste Rath erneut auf seinen Standby-Spieler Normen Elsner zurückgreifen. Rath: "Ich muss mich wieder einmal bei Normen bedanken, dass er sich überhaupt zur Verfügung stellt. In der Pause musste ich ihn auswechseln, da er bei Antritten Schmerzen hatte. Es ist klar, dass bei ihm als Untrainierten der Muskel schneller zumacht."

Von Anbeginn wirkte die EFC-Abwehr unsortiert, was die Gäste mit weiten Pässen auf ihre schnellen Offensivspieler weidlich ausnutzten. Daher musste EFC-Torwart Kamil Duchnowski bereits in der fünften Minute nach einem verunglückten Pressschlag gegen Ceif Ben-Abdallah hinter sich greifen. Zuvor war Tom Liebe überflankt worden und Carsten Hilgers kam beim Rettungsversuch nach dem Abpraller zu spät. Während Stahls Offensivbemühungen etwas unbeholfen wirkten, drangen die Gäste immer wieder nach vorrangig weiten Zuspielen in die entblößte EFC-Abwehr. So auch in der 21. Minute, als Ben-Abdallah solch einen Pass mit einem 14-Meter-Flachschuss volley vollendete.

In der 27. Minuten besaß Stahl die große Chance, dem Spiel noch einmal eine Wende zu geben. Robert Wiesner hatte im Strafraum den Ball an den Arm bekommen, doch Hilgers jagte den Handelfmeter etwa einen Meter fulminant über das Tor. "Schade, mit dem 1:2 hätte das Spiel kippen können", erklärt Rath. Stattdessen die Vorentscheidung bereits vor der Pause: Erst lief Dmytro Fomin auf der rechten Seite durch und Jean-Pierre Dellerue verwertete aus vollem Lauf aus zehn Metern (40.), dann nutzte Felix Bieder ein Fehlabspiel von Duchnowski aus 25 Metern zum 4:0 (45.). Rath: "Ich hatte fest damit gerechnet, dass wir mit 0:2 in die Pause gehen und daher noch nicht umgestellt. Stattdessen geraten wir nach zwei katastrophalen Fehlern bis zur Halbzeit noch mit 0:4 in Rückstand. Wenigstens wollten wir die zweite Halbzeit noch für uns entscheiden."

Doch trotz der Umstellungen in der EFC-Abwehr - so wurde Stürmer Markus Kerl zurückbeordert und für den Angriff kam Enrico Stensky aus der 2. Mannschaft - wackelte die Defensive auch im zweiten Abschnitt. Erst vertändelte Robert Richter am eigenen Strafraum gegen Ben-Abdallah und Dellerue den Ball (51.), dann startete Ben-Abdallah ab der Mittellinie in die entblößte Eisenhüttenstädter Hälfte durch und vollendete zum 6:0-Endstand (55.). Danach hatten die Eisenhüttenstädter Glück, dass die Gäste nicht mehr mit letzter Konsequenz den Abschluss suchten. Dem EFC war bei seinen Offensiv-Aktionen kein Glück beschieden, deren Torschützenbester Danny Grünberg (neun Saisontore) fand jeweils in Torwart Bryan Steffen (71., 80.) seinen Meister.

Rath: "Ich habe selten Spiele erlebt, wo ich so oft auf die Uhr geschaut habe in der Hoffnung, dass es endlich vorbei ist." Hingegen konnte sich Frank Schwager über seinen eindrucksvollen Einstand als Trainer des TuS 1896 Sachsenhausen freuen. "Die Mannschaft spielte sehr diszipliniert, engagiert und dabei umsichtig. Mal abgesehen vom ersten Treffer waren das schön herausgespielte Tore. Die Substanz für eine Platzierung unter den besten Fünf ist da."

Hier geht es zum ausführlichen Spielbericht mit allen Daten und Fakten.

Aufrufe: 013.4.2015, 08:09 Uhr
MOZ.de / Hagen BernardAutor