2024-05-08T14:46:11.570Z

Analyse
Nach seiner roten Karte in Pipinsried geknickt: Landsbergs Kapitän Sebastian Nichelmann.   F.: Julian Leitenstorfer
Nach seiner roten Karte in Pipinsried geknickt: Landsbergs Kapitän Sebastian Nichelmann. F.: Julian Leitenstorfer

Einwurf führte zum Platzverweis

Landsbergs Kapitän Nichelmann ist nach der roten Karte beim FC Pipinsried nun gesperrt

Für Sebastian Nichelmann war der vierte Spieltag in der 87. Minute zu Ende. Der Kapitän des TSV Landsberg flog bei der 0:2-Auswärtsniederlage beim FC Pipinsried in der Schlussphase mit Rot vom Feld. Wer den besonnenen Spieler des Bayernligisten kennt, rieb sich angesichts des Tatbestands verwundert die Augen: Schiedsrichterbeleidigung wurde dem Innenverteidiger vorgeworfen. Was war passiert?

„Eigentlich war das eine harmlose Situation“, berichtet Sebastian Nichelmann, der am Tag vor dem Spiel seinen 27. Geburtstag feiern konnte. Eigentlich hätte seiner Mannschaft ein Einwurf zugestanden. Aber der Linienrichter sah die Situation anders und zeigte Einwurf für Pipinsried an. „Ich habe zu ihm gesagt, dass der Einwurf für uns ist. Und im Weggehen habe ich noch gesagt: ’Mei, seid ihr blind.’“ Der Assistent rief den Schiedsrichter herbei und der zeigte dem bereits verwarnten Nichelmann die Rote Karte.

Der räumte am Tag nach dem Spiel ein: „Das war dumm von mir. Das hätte ich mir sparen können. Aber in der Situation glatt Rot zu zeigen, ist etwas übertrieben“, sagt der Landsberger Kapitän. Sein Kommentar sei noch einer der harmloseren Sorte in Richtung Schiedsrichter gewesen. „Wenn er alles geahndet hätte, was von beiden Seiten gesagt wurde, hätte er 15 Spieler mit Rot runterschicken müssen.“ Sebastian Nichelmann ärgert sich über seinen Platzverweis. Denn der zieht wohl eine längere Sperre nach sich. „Drei Spiele werden’s bestimmt. Das ist ärgerlich, weil wir jetzt zwei englische Wochen haben.“ Aber auch aus persönlicher Sicht ist es bitter für den 27-Jährigen, der diese Saison beim Bayernligisten erst wieder richtig Fuß gefasst hat. Leistenprobleme und ein Bänderriss setzten den Verteidiger sieben Monate außer Gefecht. Erst im Frühjahr konnte er wieder für den TSV auflaufen, sammelte bei der zweiten Mannschaft Spielpraxis, stieg mit dieser in die Kreisklasse auf und wurde im Saisonendspurt in der Bayernliga einige Male eingewechselt.

Was Sebastian Nichelmann neben seinem Platzverweis auch ärgert ist die erste Saisonniederlage, die die Landsberger beim bis dato sieglosen Pipinsried kassierten. „Wir waren zu passiv in der ersten Halbzeit und haben nach vorne zu wenig zustandebekommen. In der zweiten Halbzeit hatten wir dann zwei bis drei gute Chancen, aber das Tor nicht gemacht. Das wurmt uns sehr, weil es gegen Pipinsried immer brisante Spiele sind und so leicht wie am Sonntag war ein Sieg dort schon lange nicht mehr“, so Nichelmann. Am Mittwoch hat sein Team die Chance auf Wiedergutmachung: Dann geht es gegen Sonthofen.

Aufrufe: 03.8.2015, 21:42 Uhr
Landsberger Tagblatt / wimdAutor