2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Auf die Derbys in der C-Klasse, wie hier gegen die SG  Gensingen/Grolsheim, muss Hassia Bingen in der kommenden Saison verzichten.F: Wolff
Auf die Derbys in der C-Klasse, wie hier gegen die SG Gensingen/Grolsheim, muss Hassia Bingen in der kommenden Saison verzichten.F: Wolff

Einteilung der C-Klassen sorgt für Diskussion

Vereine sind unterschiedlicher Meinung über den Spielplan +++ Großer Frust in Bingen

Wer ist in welcher Staffel und wer spielt wann wo? Kaum sind die Klasseneinteilungen der C-Klassen Mainz-Bingen den Vereinen mitgeteilt worden, lassen auch die zugehörigen Kommentare und Reaktionen nicht lange auf sich warten. Von Missmut, Verständnis und Lob. Es ist wie so oft alles dabei und von letztgenanntem am wenigsten. Fast könnte man meinen, was des einen Freud' ist des anderen Leid. Besonders frustriert zeigt man sich bei der Reserve von Hassia Bingen über die Zuteilung. Ein Blick auf die Klasseneinteilung und Gespräche mit verschiedenen Akteuren zeigen, dass die Organisation des Spielbetriebes jedes Jahr eine Herausforderung darstellt.

Mainz/Bingen. Nicht mehr ein Monat Vorbereitungszeit liegt klassenübergreifend vor den Amateurfußballern. Wenn die Vereine ihren ersten Spieltag bestreiten, ist die Vorbereitung auf Seiten der Staffel- und Klassenleiter des Südwestdeutschen Fußballverbands (SWFV) bereits lange erledigt und die Organisation des Spielbetriebs ist abgeschlossen. Wer wann und wo gegen wen antritt ist bereits Wochen vor dem ersten Spieltag festgelegt. Kein leichtes Unterfangen und jedes Jahr führt die Einteilung aufs Neue zu den unterschiedlichsten Reaktionen.

Hassia Bingen enttäuscht über Zuteilung

Bei den Vertretern von Hassia Bingen sorgte die Einteilung in die C-Klasse Mainz-Bingen West II für sehr großes Unverständnis. "Wir sind davon ausgegangen, dass wir wie in der vergangenen Saison wieder in der Staffel West I eingeteilt werden", so die Aussage vom Trainerteam der Binger. "Noch am 27. Juni ist uns in einer vorläufigen Fassung mitgeteilt worden, dass dies auch der Fall sein würde. Doch dann, nur drei Tage später bekamen wir mitgeteilt, dass wir in der West II sein werden, was für uns ein deutlicheres Mehr an Fahrtwegen bedeutet", beklagen die Verantwortlichen die Entscheidung der Staffelleiter und fühlen sich verschaukelt. "Man hat mit uns nicht gesprochen, niemand hat uns informiert. Das ist nicht die Art des Umgangs, wie wir uns das vorstellen."

Der Spielbetrieb als Herzensangelegenheit

Wie auch in der vergangenen Saison soll die C-Klasse Mainz-Bingen West II sozusagen der kleine Bruder der A-Klasse sein. "Aber da war die Einteilung in der Gesamtkonstellation noch um ein vielfaches einfacher", erklärt Gerd Schmitt, stellvertretender Vorsitzender des Kreisauschusses, zuständiger Staffelleiter der Bezirksliga, der A-Klasse Mainz-Bingen und eben auch der C-Klasse Mainz-Bingen West II und bestätigt die aus Bingen vorgeworfene Planungsänderung. "In diesem Jahr war das so leider nicht mehr möglich und die Änderung letztlich notwendig. Aber glauben Sie mir. Uns ist es eine Herzensangelegenheit, die Klasseneinteilung für alle so gut wie nur möglich zu gestalten. Leider gibt es auch hier manchmal, wollen wir es so sagen, zweite Sieger."

Doch warum rutscht Hassia Bingen aus der C-Klasse Mainz-Bingen West I und muss in der kommenden Saison häufig lange Fahrtwege nach Mainz auf sich nehmen, während beispielsweise Willy Wacker Hechtsheim als Mainzer Verein in der C-Klasse Mainz-Bingen West I spielt? Schmitt holt aus und erläutert seine Argumente nacheinander. "Wir arbeiten lange an der Einteilung, wir bitten vor Beginn unserer Planung alle Vereine uns ihre speziellen Wünsche über die Spielplangestaltung und sogar die Klassenzugehörigkeit mitzuteilen. Leider sind uns diese Wünsche aus Bingen nicht mitgeteilt worden." An dieser Stelle darf wohl ein Kommunikationsdefizit herausgelesen werden, als Sanktionierung darf es allerdings nicht verstanden werden. "Hassia Bingen ist da aber bei weitem kein Einzelfall und ein bisschen ist das dort wohl auch der Umstrukturierung geschuldet", ergänzt Schmitt verständnisvoll.

Der Teufel steckt im Detail - Organisation für 132 Mannschaften

Trotz des Umstandes, dass gegenseitige Vorwürfe wohl kaum zu einer Lösung des Problems beitragen dürften und dies wohl auch allen Beteiligten bewusst ist, gibt Schmitt zu bedenken: "Noch heute erreichen uns Änderungswünsche zu einzelnen Spieltagen, sogar Nachmeldungen von Mannschaften und Spielstättenänderungen. Das ist unsportlich gegenüber der Konkurrenz. Wir planen den Spielbetrieb für 132 Aktiven-Mannschaften und haben es auch in diesem Jahr wieder bewerkstelligt, vier C-Klassen mit jeweils 16 Mannschaften aufzustellen." Und genau hier steckt der Teufel im Detail. Die Staffelleiter planen den Spielbetrieb nicht einfach nur innerhalb des festgelegten Rahmenterminplans. Es gibt darüber hinaus viele weitere Faktoren, die zu berücksichtigen sind. Da ist zum einen die Verknüpfung der ersten und zweiten Mannschaften, da dort das Personal mitunter in beiden Mannschaften zum Einsatz kommen kann und erfahrungsgemäß auch zum Einsatz kommt. "Wollen wir den Spielern der Vereine mitteilen, dass sie sich Sonntags bitte um 10:30Uhr und noch einmal um 17Uhr auf dem Platz einfinden? Das kann doch wirklich niemand wollen", unterstreicht Schmitt seine Position. Und dann sind für den Stadtbereich Mainz ebenfalls die Spielstätten ein nicht unerheblicher Faktor. "Hier können wir keine 17er oder 18er Staffeln schaffen, ohne das Spieltage dann unter der Woche stattfinden müssten", erläutert Schmitt und fügt hinzu: "Schauen Sie beispielsweise nach Mombach. Dort haben wir gleich fünf C-Klasse-Mannschaften auf die nur zwei zur Verfügung stehenden Pätze zu verteilen. Eine Sisyphusarbeit."

Neben Kritik auch Lob

Neben dem fehlenden Verständnis seitens Hassia Bingen und den kritischen Wortlauten gibt allerdings auch Vereine, die sich über den Spielplan freuen. Michael Manz, Abteilungsleiter des TuS Dexheim, geht entsprechend erwartungsvoll in die neue Saison. "Wir werden mit der neuen Klasseneinteilung mehr Derbys und weniger Spiele gegen Stadtvereine haben, die leider nicht sehr viele Zuschauer mitbrachten. Wir haben frühzeitig viele Informationen und Wünsche an die Staffelleiter gemeldet und wir haben an dem Spielplan, sollte er in der Vorabversion umgesetzt werden, auch gar nichts auszusetzen. Im Gegenteil, wir sind erfreut über die Einteilung", erklärt Manz.

Aufrufe: 011.7.2015, 12:00 Uhr
Torsten BoorAutor