Einsatz für Fairness auf dem Platz

Sonntag für Sonntag jagen die Kicker allerorts dem runden Leder hinterher – stets mit dem Ziel, den Platz als Sieger zu verlassen und die drei Punkte für die eigene Mannschaft einzufahren. Das mündet bisweilen in verbalen oder – schlimmstenfalls – körperlichen Auseinandersetzungen, so wie es vor wenigen Wochen im südlichen Siegerland zu beobachten war. Danach wurde wieder die "Keule" ausgepackt und darüber diskutiert, wie der Sportsgeist in Spielen zwischen deutschen und türkischen Mannschaften aufrecht erhalten werden kann.

Antwort auf diese Frage gab erfreuerlicherweise nur eine Woche später Burkhard Grisse, der von seinen Erfahrungen als Zuschauer des Spiels Sportfr. Obersdorf/Rödgen gegen den 1. FC Türk Geisweid berichtete. Kein Wort von gegenseitigen Anfeidungen. Stattdessen ein friedlich verlaufenes Spiel, das von beiden Seiten aus fair geführt wurde. Dem Obersdorfer Burkhard Grisse war also offenbar etwas daran gelegen, das Verhältnis der vermeintlichen beiden Lager in geregelte Bahnen zu führen und zu erklären, dass auf dem Fußballplatz eine gesunde sportliche Rivalität dazu gehört, aber letztlich der Umgang miteinander bedeutend wichtiger ist, als sich am Ende des Tages, über drei gewnnene Punkte zu freuen.

Das ist für uns mit unserer Aktion "Fair trifft mehr", die wir gemeinsam mit der AOK NORDWEST durchführen, den Monatssieg wert. Burkhard Grisse erhält, wie auch die drei anderen Gewinner aus der zweiten Hälfte der laufenden Saison, einen Preis, den wir noch nicht verraten.

Im Folgenden noch einmal die Zeilen, die uns der Monatssieger zum B-Kreisliga-Spiel zwischen dem 1. FC Türk Geisweid und den Sportfreunden Obersdorf/Rödgen zusendete:

"Am gestrigen Sonntag, dem 12. März 2017, besuchte ich das Fußballspiel der Kreisliga B1 zwischen dem 1. FC Türk Geisweid und den Sportfreunden aus Obersdorf/Rödgen (nebenbei bemerkt der schönste Ort der Welt). Ich war schon gespannt, ob man etwas spüren würde von den politischen Unstimmigkeiten, den Schimpfreden und Verboten, die das Verhältnis zwischen der Türkei und Deutschland zurzeit belasten. Aber ich wurde eines Besseren belehrt. Beide Mannschaften spielten sehr fair und mit gesunder Härte. Es gab keine Meckereien, keine bösen Fouls, keine Beschimpfungen. Eine Szene war beispielhaft, als ein türkischer Spieler einen verletzten Obersdorfer mit Eisspray versorgte (siehe Bild). Umstrittene Schiedsrichterentscheidungen wurden akzeptiert, nach Fouls wurde sich entschuldigt. Die ganz wenigen unpassenden Zwischenrufe der Zuschauer beider Seiten fielen nicht ins Gewicht, es gibt sie halt, die Unverbesserlichen. Aber es gab keinen Streit, alles blieb ruhig. All dies war auch der Verdienst eines sehr guten, bundesligatauglichen Schiedsrichters, der das Spiel mit sehr viel Autorität sachlich und wirklich objektiv leitete. All meine Bedenken verflogen. Es machte einfach Spaß, in der Frühlingssonne zu stehen und sich an einem Fußballspiel zu erfreuen, das, nebenbei bemerkt, kein hohes Niveau hatte. Spielkultur fehlte, nur lange Bälle nach vorn – eigentlich schade, beide Mannschaften können bestimmt besser spielen. Ich finde, man sollte auch schon mal etwas Positives aus unserer Siegerländer Fußballszene berichten. Ich fuhr jedenfalls fröhlich nach Hause, hatte doch mein Sohn auch noch das 1:0 für Obersdorf geschossen. Ich freue mich schon auf den nächsten Sonntag!

Ich wünsche allen Mannschaften, sich auf die edlen Werte des fairen Sports zu besinnen, der Spaß kommt dann von ganz allein.

Übrigens, wie wärs denn mit einem Fußballspiel auf höchster Ebene zwischen den türkischen und deutschen Politikern? Da wünschte ich mir dann ein Unentschieden."

Die AOK NORDWEST und FuPa Südwestfalen gratulieren Burkhard Grisse ganz herzlich und freuen sich schon auf die Preisübergabe am Ende der Saison.

In der kommenden Woche läuten wir dann die dritte Runde der Aktion "Fair trifft mehr" ein. Auch dann suchen wir wieder gemeinsam mit der AOK NORDWEST einen fairen Sportsmann, der sich auf dem oder außerhalb des Sportplatzes verdient gemacht hat.