2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Trainer Stuart Schumann mit dem Wriezener Coach Steven Kanitz (l.)  ©Udo Plate
Trainer Stuart Schumann mit dem Wriezener Coach Steven Kanitz (l.) ©Udo Plate

Einmal in Deutschland spielen

In Wriezen verwirklichen die U-14 Fußballer des FC Massachusetts derzeit ihren großen Traum

Mehr als ein Jahr hatten die Nachwuchskicker des FC Massachusetts hart gearbeitet, um ihren ganz großen Traum zu verwirklichen. Der da lautet: Unbedingt einmal im Land der Fußball-Weltmeister kicken - gegen Wriezen, Staaken und Angermünde.

Zwar war die Zahl der Fans am Mittwochabend überschaubar, aber unter denen herrschte unübersehbare Aufregung gepaart mit Hochstimmung im Wriezener Stadion "Am Bockberg". Grund dafür war das Freundschaftsspiel zwischen der heimischen D-Jugendmannschaft von Übungsleiter Gunar Seidel und dem FC Massachusetts aus dem amerikanischen Amherst. Für sechs Tage weilen die 13-jährigen US-Boys mit Trainer Stuart Shulmann auf Einladung von Uli Kaiser in Stolzenhagen bei Lunow.

"Meine Frau Stephanie Maher ist Amerikanerin und hat in Amherst zwei Jahre gearbeitet. In dieser Zeit hat unser Sohn Jaxson, der zuvor beim Lunower SV dem runden Leder nachjagte, seinem Hobby bei Stuart Shulmann gefrönt und natürlich in der Nachwuchsmannschaft des FC Massachusetts gekickt. Als ich dann im vergangenen Jahr dem Team bei unserer Verabschiedung die Einladung aussprach, waren die Jungs augenblicklich Feuer und Flamme. Das war kurz nach dem Gewinn des Weltmeistertitels unserer Nationalmannschaft in Brasilien", erzählt Kaiser.

Von da an kannten die US-Boys nur noch ein Ziel, dem sie alles unterordneten - einmal im Land des Fußball-Weltmeisters gegen den amtierenden Titelträger zu spielen. Egal, ob der jeweilige Kontrahent auf dem Fußballplatz FC Angermünde, Lunower SV, SC Staaken oder Blau-Weiß Wriezen heißt. Fortan verdingte sich die gesamte Mannschaft für einen Stundenlohn von 20 Dollar zu Gemeinschaftsarbeit. Zusätzlich wurden Zeitungen ausgetragen, Autos gewaschen, T-Shirts verkauft, Gartenarbeiten verrichtet und das verdiente Geld eisern für den Flug des Teams gespart. Immerhin 1100 Dollar kostet der Hin- und Rückflug pro Person.

Und die enormen Anstrengungen der Soccertalente haben sich gelohnt, so Trainer Stuart Shulmann. "Meine Jungs sind begeistert von Jaxsons Heimat, den Menschen und vor allem vom Fußball", so der Sympathieträger aus Massachusetts.

Begeisterung auf der ganzen Linie auch bei Wriezens Coach und Nachwuchschef Gunar Seidel. "Es wurde einmal mehr der eindeutige Beweis erbracht, dass Fußball verbindet. Die Kinder hatten keinerlei Berührungsängste und verstanden sich auf Anhieb bestens. Da ging es nicht ums Gewinnen, sondern einzig und allein um das gemeinsame Spielen. Und eines darf den Amerikanern attestiert werden - sie spielen wirklich richtig gut Fußball. Im ersten Durchgang servierten sie uns glatt ab", zeigte sich Seidel vom Auftritt der US-Kicker in gleicherweise beeindruckt sowie begeistert. Beim abschließenden gemeinsamen Grillen stellten die Gäste dann schon einmal vorsichtig eine Wiederholung des Besuchs in Aussicht.

Aufrufe: 013.8.2015, 20:43 Uhr
MOZ.de / Udo PlateAutor