2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Sonntagmorgen beim Auslaufen in Höhenberg: Trainer Claus-Dieter Wollitz (vorn) wirkt nachdenklich, während der Sportliche Leiter Stefan Küsters im Hintergrund Telefongespräche führt., Foto: Dahmen
Sonntagmorgen beim Auslaufen in Höhenberg: Trainer Claus-Dieter Wollitz (vorn) wirkt nachdenklich, während der Sportliche Leiter Stefan Küsters im Hintergrund Telefongespräche führt., Foto: Dahmen

"Einigen Spielern fehlt die Leidenschaft"

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Nach dem 0:0 in Bochum nimmt der Sportliche Leiter, Stephan Küsters, die Spieler des Regionalligisten FC Viktoria Köln in die Pflicht, er vermisst bei einigen das notwendige letzte Engagement im Spiel

Köln. Auch der November scheint sich aus Sicht des FC Viktoria Köln nicht unbedingt zu einem Wonnemonat zu entwickeln. Eigentlich hatten alle Verantwortlichen nach einem erfolglosen Oktober inständig auf Besserung gehofft, in Höhenberg wurde das dringliche Gebot zur sportlichen Wende proklamiert — am Ende der Meisterschaftspartie in der Fußball-Regionalliga West beim VfL Bochum II stand am Samstag jedoch erneut ein schmuckloses 0:0. Der Sportliche Leiter Stephan Küsters wirkte etwas gereizt, als er sagte: „Wir können ja nicht hingehen und immer dieselben Dinge erzählen wie in den vergangenen Wochen. Dann haben wir bald Weihnachten und es ist zu spät.”

Trainer Claus-Dieter Wollitz möchte der 43-jährige Ex-Profi jedenfalls nicht für die Krise verantwortlich machen, Küsters betont: „Er kommt an die Mannschaft heran und nimmt die Spieler mit. Pele versucht wirklich alles.”

Das Augenmerk richtet der gebürtige Dinslakener vielmehr auf die Spieler, die es in den vergangenen Wochen fertiggebracht haben, einen satten Sechs-Punkte-Vorsprung zu vergeuden, mittlerweile haben sie die Tabellenführung Alemannia Aachen überlassen müssen. „Es muss jetzt etwas von der Mannschaft kommen”, meint Küsters. „Ohne einzelne Personen nennen zu wollen, fehlt es mir bei einigen doch etwas an der notwendigen Leidenschaft.”

Wollitz hingegen stellt sich auch nach dem fünften sieglosen Spiel in Serie schützend vor sein Team: „Es ist einfach schade, dass meine Jungs für ihr Engagement nicht belohnt worden sind,” sagt der Trainer. Von Nervosität ist der 49-Jährige offenbar weit entfernt: „Diese Momente gibt es eben im Fußball”, erklärt der Ostwestfale. „Am Boden bin ich aber keineswegs, dafür habe ich als Fußballer schon zu viel erlebt.”

Dass Wollitz bereit ist, die Krise zu bekämpfen, signalisierte er am Samstag bereits mit seiner Startaufstellung: Gaetano Manno, Ex-Profi, Wunschspieler des Trainers und zuletzt gegen Alemannia Aachen noch in der ersten Elf, stand diesmal gar nicht erst im Kader, für den offensiven Mittelfeldmann rückte Timo Röttger ins Team. Und Röttger machte seine Sache gut und empfahl sich im Ruhrgebiet für weitere Einsatzzeiten.

Dennoch konnte auch der gebürtige Waldbröler nicht verhindern, dass die Rechtsrheinischen einmal mehr ihre Möglichkeiten nicht nutzten. Wollitz konnte es kaum fassen, zu was einige Spieler im Lohrheidestadion imstande oder auch nicht imstande waren: „Wir haben in den ersten Minuten eine 1000-prozentige und eine hundertprozentige Chance vergeben”, beklagte der Coach kopfschüttelnd. Jerome Assauer (10.) sowie Lukas Nottbeck (19.) hätten die Nerven ihrer Mitspieler in der Anfangsphase beruhigen müssen, scheiterten allerdings kläglich. „Vorne verfügen wir momentan nicht über das entsprechende Durchsetzungsvermögen”, kritisierte Küsters nach dem Abpfiff und meinte damit wohl auch Angreifer Jerome Assauer, der den verletzten Goalgetter Fatih Candan offenbar nicht adäquat ersetzen kann.

Einen besonders schaurigen Nachmittag erlebte der Japaner Masatoshi Hamanaka: Zunächst wurde er eingewechselt, eine halbe Stunde später musste er das Feld schon wieder verlassen. „Er hatte gerade einmal einen Ballkontakt”, begründete Wollitz seine Maßnahme, die aber auch nichts brachte.

Aufrufe: 09.11.2014, 19:21 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor