2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau

Einer will weg, einer will bleiben

Fußball-Kreisliga B Mosel/Hochwald: Endspiel um Meisterschaft und Klassenerhalt in Irsch

Spannung pur herrscht morgen, Samstag, auf dem Hartplatz in Trier-Irsch. Während die Gastgeber im Stadtderby um den Klassenerhalt kämpfen, greift der SV Olewig nach der Meisterschale. Die Favoritenrolle zählt in dieser Konstellation nicht unbedingt viel. FuPa sprach mit SVO-Käpt'n Carsten Jutz.
Trier-Olewig. Die Stimmung beim SVO ist spätestens seit dem Züscher Sieg gegen die SG Hochwald an ihrem Höhepunkt angelangt. "Jetzt haben wir es selbst in der Hand", bringt Mannschaftskapitän Carsten Jutz seine Freude vor dem letzten Spieltag zum Ausdruck. "Egal, wie es ausgeht: Die Bilanz kann nur positiv sein. Wer bis zum Schluss oben mitspielt, der kann und sollte sehr zufrieden sein. Das gilt auch für den Hermeskeil SV und die SG Hochwald", sagt der torgefährliche Stürmer, der am Wochenende sein voraussichtlich letztes Pflichtspiel für den SV Trier-Olewig bestreitet. "Mit ihm verlässt ein unbestritten verdienter Spieler die kleine Fußballbühne", heißt es in Vorstandskreisen.
Die Laufbahn des 42-Jährigen begann beim VfL Trier. Über Spielstationen bei den Sportfreunden Mertesdorf, dem SV Ehrang, SV Morbach und der SG Preist/Orenhofen landete er schließlich beim SV Olewig in der Landesliga. Bis auf kurze Abstecher in die Nachbarvereine SSG Kernscheid und SV Trier-Irsch hielt er dem SVO bis zum heutigen Tag die Treue.
"Er gehört zu der aussterbenden Sorte an Spielern, die ihren Urlaub nach dem Fußball-Kalender ausrichten oder Geburtstage und Familienfeste immer hinter ein Meisterschaftsspiel stellen", erzählt Abteilungsleiter Berni Disch. In zwölf Spielzeiten beim SV Olewig hat er nur drei Spiele verpasst. Für seine Mitspieler sei er stets Vorbild in Sachen Einstellung und Einsatz. Bedingt durch den Wohnortwechsel nach Hermeskeil und seinen Schichtdienst als Polizeibeamter lässt sich ein weiteres Engagement in Olewig nicht mehr stemmen. Mehr Zeit verbleibt aber jetzt für die Familie und Sohn Leon, den er im SVO-Nachwuchs bereits erfolgreich betreut.
"Man soll aufhören, wenn es am schönsten ist", sagt Carsten Jutz mit einem leichten Augenzwinkern. Ob die Schuhe in der nächsten Saison wirklich am Nagel hängen, bleibt abzuwarten. Die Vereinsverantwortlichen hoffen, dass Carsten dem SVO erhalten bleibt, "in welcher Funktion auch immer".
Erst einmal ist die Konzentration nun aber auf die bevorstehende Begegnung mit den Nachbarn aus Trier-Irsch gerichtet, bei der die Gäste aus eigener Kraft die Meisterschaft erringen können. Trotz einer guten Zusammenarbeit im Jugendbereich und bei den Alten Herren wird man keine Geschenke in Irsch erwarten können. Der SV kämpft noch gegen den Abstieg.

Saisonziel bereits erfüllt


Das zu Saisonbeginn vom neuen Trainer Andreas Wagner vorgegebene Saisonziel der Olewiger, "oben mitzuspielen", ist erfüllt. "Ihm ist es auch gelungen die Truppe zu stabilisieren und sie trotz dünner Personaldecke bis zum Ende an der Spitze zu halten. Jeder hat sich weiterentwickelt, menschlich und sportlich. Gute Fußballer waren die Jungs schon immer, aber jetzt machen sie was daraus. Mit anderen Worten, sie werden langsam zu Männern und übernehmen Verantwortung", beschreibt Jutz seine Mitspieler.
Im Fall des Aufstiegs will man die Mannschaft halten und punktuell noch verstärken. "Dies wird nicht leicht, wecken doch die herausragenden Leistungen einiger Spieler bereits Begehrlichkeiten bei anderen Clubs", sagt Berni Disch und hofft auf gute Überredungskünste von Trainer Wagner. Im Jugendbereich ist der Verein gut aufgestellt und hat mit Roland Müller, Manni Weber, Karsten Vilz und Stefan Wallerath sehr motivierte und engagierte Trainer. Hier stehen regelmäßig Nachwuchsspieler für den Seniorenbereich bereit.
Am Wochenende hofft der leidenschaftliche Motorradfahrer Carsten Jutz nun nach dem A-Liga-Aufstieg im Jahr 2006 auf die nächste Meisterschaftsfeier mit dem SVO. Vielleicht hat er dann wie beim Skatspielen auch wieder ein Ass im Ärmel.
Aufrufe: 022.5.2014, 21:34 Uhr
volksfreund.de / Edgar BreitAutor