Einer von uns: Mirko Boland

Herr Wesendonk, welche Erinnerungen haben Sie an den jungen Mirko Boland?

Wesendonk Er war zweikampfstark, richtig gut am Ball und hatte einen wahnsinnigen Tordrang. Schon in der F-Jugend konnte er Spiele alleine entscheiden.

Ahnten Sie damals, dass er einmal Bundesligaspieler wird?
Wesendonk Das lässt sich in jungen Jahren schwer voraussagen. Als ich ihn später als Teenager wiedertraf, spielte er für die Jugend des MSV Duisburg. Ich fragte ihn damals, welchen Beruf er denn lernen wolle. Mirko antwortete nur: Fußballprofi.

Boland wechselte zuvor direkt vom SV Rees zum FC Schalke 04. Wie wurden die Königsblauen eigentlich auf ihn aufmerksam?
Wesendonk Der Bocholter Trainer Edgar Holtick gilt als sein Entdecker. Er kannte Mirko von verschiedenen Spielen und Turnieren im Kreis. Als Holtick 2002 Jugendtrainer auf Schalke wurde, nahm er Mirko einfach mit.

Hat der Verein schon seine Ausbildungsentschädigung erhalten?
Wesendonk Da gibt es leider eine Altersgrenze. Mirko hat erst mit 24 Jahren in der 2. Bundesliga debütiert. Um finanziell davon zu profitieren, hätte Braunschweig früher aufsteigen müssen.

Ist der SV Rees auch sonst eine Talentschmiede?
Wesendonk Es gab bei uns sicher schon den einen oder anderen Rohdiamanten. André Barth, der heute beim SV Emmerich-Vrasselt das Tor hütet, wechselte in der A-Jugend zum VfL Wolfsburg. Er hatte dann aber leider viel Verletzungspech.

Wie ist das Verhältnis zwischen Mirko Boland und dem SV Rees heute?
Wesendonk Mirko pflegt den Kontakt, nicht zuletzt weil seine Eltern immer noch hier wohnen. Im letzten Winter war er zu Hause und hat eine Trainingseinheit für Jugendspieler in der Soccerhalle geleitet.