2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Sternstunde: Seelows Oberligakicker, hier Anastasios Alexandropoulos (links) im Duell mit Fürstenwaldes Ingo Wunderlich, stellt dem Regionalliga-Aufsteiger beim 4:2-Heimerfolg ein Bein  ©MOZ/Udo Plate
Sternstunde: Seelows Oberligakicker, hier Anastasios Alexandropoulos (links) im Duell mit Fürstenwaldes Ingo Wunderlich, stellt dem Regionalliga-Aufsteiger beim 4:2-Heimerfolg ein Bein ©MOZ/Udo Plate

Eine souveräne Seelower Saison

Bei Victoria ist man trotz der verpassten 40-Punkte-Marke absolut zufrieden mit der Oberliga-Saison

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Das Saisonziel Klassenerhalt hat Victoria Seelow locker erreicht. Auch wenn die von Cheftrainer Robert Fröhlich in der Rückserie nochmals nachgebesserte Zielversion von stolzen 40 Punkten letztlich hauchdünn verfehlt wurde.

Dennoch: Die als Aufsteiger gestarteten Seelower haben fraglos in der Premieren-Spielzeit nicht nur die Skeptiker, sondern auch so manchen Kenner der Oberliga-Szene überzeugt. In den absolvierten 30 Begegnungen landeten die Victorianer mit 39 Zählern auf dem 9. Rang in der Gesamtwertung. Den Titel errang der FSV Union Fürstenwalde unangefochten. "Fürstenwalde hat unterm Strich verdient den Titel geholt und ist völlig zu Recht in die Regionalliga aufgestiegen. Union war unter der Regie von Matthias Mauksch mit Abstand die stärkste Mannschaft und hat bis auf wenige Patzer über die gesamte Spielzeit souverän gespielt", meinte Seelows Fröhlich. "Aber auch bei uns ist alles gut bis sehr gut gelaufen", blianzierte der Frankfurter, der zusammen mit seinem Co-Trainer Ronny Pesch vor allem die bewährten Stammkräfte wie Rick Drews, Tonie Mielke, Nabiel Naser oder auch Sebastian Lawrenz und Enrico Below abermals ein gehöriges Stück in ihrer Entwicklung vorwärts brachte. Dabei ist ein Ende der Fahnenstange noch nicht absehbar. Aber auch bei den Transfers bewiesen die Seelower Verantwortlichen ein gutes Händchen. Youngster Matthias Reichelt entwickelte sich auf Anhieb zum Stammspieler. Auch Philipp Pilz und Kagan Yildirim kamen häufig zum Zuge. Nicht zu vergessen Seelows griechischer Allrounder Anastasios Alexandropoulos fand nach überstandenem Kreuzbandriss zurück in die Erstformation. Lediglich Schlussmann Maurice Geisler musste sich hinter Stammkeeper Rafal Lopusiewicz einreihen. Keine Frage: Die Zugänge passten nicht nur sportlich, sondern auch menschlich in die Mannschaft. Die Seelower präsentierten sich als geschlossene Einheit.

Umso mehr würde sich Robert Fröhlich freuen, wenn er auch in der neuen Spielzeit auf das Aufgebot zurückgreifen könnte. Allerdings dürfte der ehrgeizige Fröhlich eine Aufstockung qualitativ und quantitativ bereits ins Auge gefasst haben. Wünschenswert wäre es allemal. Das sieht auch Teammanager Jörg Schröder, der sich bereits emsig mit der Vorbereitung der zweiten Oberliga-Spielzeit beschäftigt, so: "Die Breite war bei uns einfach nicht vorhanden, auch wenn unsere erste Elf meines Erachtens wirklich stark ist. Die Konstanz hat nicht nur einmal gefehlt und Ausfälle konnten dementsprechend nicht immer 1:1 kompensiert werden. Dennoch haben wir einige überragende Partien gezeigt. Ich denke da an die Heimsiege über Fürstenwalde, Neubrandenburg oder Hertha Zehlendorf. Aber auch auf fremden Plätzen wusste unser Team durchaus zu überzeugen. Dennoch werden wir uns für die neue Saison 2016/2017 gezielt verstärken und müssen uns zudem weiter konsolidieren."

Doch dafür muss noch der zur Verfügung stehende Etat endgültig geklärt werden. Natürlich hat die Seelower Vereinsführung um Klubchef Roland Bienwald so manches Gespräch geführt. Auch wenn der Großsponsor sich laut Gerüchten derzeit in schwierigem finanziellen Fahrwasser befinden soll, stehen die bindenden Unterschriften bereits in den nächsten Tagen an.

Sollte sich die vorsichtigen Signale bewahrheiten, dass das Budget ähnlich wie zuletzt ausfallen sollte, dürfte der Victoria eine zweite erfolgreiche Oberligasaison kaum zu nehmen sein. "Natürlich soll stets eine Verbesserung her, aber wir wollen die neue Spielzeit auch nicht mit zu viel Druck auf die Mannschaft angehen. Schließlich müssen wir abwarten, was die Konkurrenz macht. Die wird bekanntlich auch nicht schlafen, wie an dem Aufsteiger aus Berlin, VfB Altglienicke, zu sehen ist. Klotzen, nicht kleckern lautete beim Wiederaufsteiger mit der Verpflichtung von Torsten Mattuschka bekanntermaßen die Devise. Aber es bedarf auch stets des nötigen Quäntchen Glücks. Es lässt sich eben nicht alles vorher planen", führt Bienwald aus.

Während die Seelower Verantwortlichen sich also intensiv mit der kommenden Saison auseinandersetzen, haben die Akteure erst einmal frei.

Aufrufe: 018.6.2016, 00:37 Uhr
MOZ.de / Udo PlateAutor