2024-04-24T13:20:38.835Z

Analyse
Eugen Kunz (rechts) erzielte den Ehrentreffer des FC Affing.  Foto: Ramona Eberle
Eugen Kunz (rechts) erzielte den Ehrentreffer des FC Affing. Foto: Ramona Eberle

Eine Sehnsucht wird bleiben

Nichtabstiegsplatz rückt für den FC Affing in weite Ferne +++ Mannschaft hinterlässt ihren Trainer Metin Bas ratlos +++ Hört er im Winter auf?

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Das Sportheim des FC Affing ist so gebaut, dass sich oberhalb der Kabinen ein langer Balkon entlang zieht. Dort verrichtet der Stadionsprecher sein Werk, weitaus wichtiger aber: Dort vereinen sich die größten Kritiker, manchmal auch Befürworter. Dass Mitte der zweiten Hälfte die Vorgänge in Paris in den Fokus rückten, das Geschehen auf dem Rasen jedoch in den Hintergrund, war für die Fußballer des FC Affing kein gutes Zeichen. Ihr 1:5 gegen Lauingen interessierte niemanden mehr, stattdessen resignierte der Balkon und flüchtete sich in Ironie.

Abteilungsleiter Markus Berchtenbreiter war dies nicht entgangen, als er nach Spielschluss an der Werbebande lehnte. Sinngemäß hätte er sich gewünscht, der Balkon hätte seinen Spielern während der traurigen Begegnung deutlich seine Meinung gesagt. Berchtenbreiter hat in den vergangenen Tagen seine Spieler eindringlich auf die Lage aufmerksam gemacht, hat an ihren Charakter appelliert, hat ein „Ausmisten“ des Kaders ins Gespräch gebracht. Nichts von alledem hatte gefruchtet, und so setzte der Verantwortliche auf den reinigenden Prozess schimpfender Zuschauer. Allerdings vergebens. Berchtenbreiter war nach dem blutleeren Auftritt bedient, der die Mannschaft weiter in die Abstiegszone manövrierte. Auf einem Nichtabstiegsplatz zu überwintern, wird eine Sehnsucht bleiben. Stattdessen droht der FC Affing am Samstag bei der Landesligareserve des TSV Nördlingen bei einer weiteren Niederlage den Anschluss ans rettende Ufer zu verlieren.

Angesichts dieser Situation ist Spielertrainers Metin Bas ins Grübeln geraten. Zwar betont er weiter, er mache seinen Job. Aber, so versicherte er, er werde sich in der Winterpause seine Gedanken machen. Inzwischen scheint es nicht mehr unwahrscheinlich, dass er die Lust am Trainerdasein in Affing verliert. Die Spieler gaben ihm Anlass, indem sie vor allem in der ersten Hälfte keine Gegenwehr zeigten. „Nach dem 0:2 haben alle die Köpfe hängen lassen“, sagte Bas. Ein Aufbäumen war nicht zu erkennen. Bas knüpft seinen Verbleib nicht an die Verpflichtung von Neuzugängen, der Vorstand bemühe sich, meint er. Bas weiß aber auch, ohne frisches Blut wird es nicht gehen.
Aufrufe: 017.11.2015, 11:09 Uhr
Aichacher Nachrichten / jogaAutor