2024-04-25T14:35:39.956Z

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Eine Saison der Superlative

Die SZ blickt auf die abgelaufene Saison in der höchsten Liga des Kreises zurück. In Teil I: Der Meister und sein Jäger.

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Ein Fakt ist sicherlich nicht von der Hand zu weisen: Es gab in der nun fünfjährigen Kreisoberliga-Geschichte schon deutlich spannendere Spielzeiten als die gerade zu Ende gegangene. So fielen die Entscheidungen um die Meisterschaft zugunsten des Hainsberger SV sowie im Abstiegskampf gegen den FSV Lohmen schon weit vor dem letzten Spieltag. In diese Reihe der klaren und schnellen Saisonresultate reihte sich zum Abschluss nahtlos auch das Pokalfinale mit dem 6:1-Sieg von Vizemeister Chemie Dohna über Ligakontrahent Motor Freital ein.

Ziemlich egal oder besser ganz recht dürfte die fehlende Dramatik dem neuen Kreismeister und Aufsteiger in die Landesklasse aus Hainsberg gewesen sein. Dabei lagen die Ursachen für die Langeweile im Titelrennen gleichermaßen in der Stärke der Freitaler wie auch der Schwäche der Kontrahenten. Allerdings lieferten die Hainsberger auch eine Saison der Superlative ab und brachen auf ihrem Weg zum Titel nahezu alle bisherigen Kreisoberligarekorde. 68 Punkte, 99 Tore, dazu gerade mal 18 Gegentreffer in 26 Punktspielen lautet ihre Bilanz. Ab dem 2. Spieltag hieß der Tabellenführer immer Hainsberger SV. Zwei Saisonniederlagen, jeweils gegen die Copitzer Reserve zum Ende von Hin- und Rückrunde, sowie zwei Remis zu Hause im Duell mit dem Vizemeister Dohna und beim Tabellendritten in Hartmannsdorf, bremsten den Durchmarsch der Freitaler kaum. Als einziger echter Saisonmakel bleibt die Niederlage im Kreispokal-Viertelfinale gegen den späteren Sieger aus Dohna.

Trainerwechsel gut überstanden

Ansonsten überwanden die HSV-Kicker fast jede Hürde. Selbst ein unfreiwilliger Wechsel auf dem Trainerchefposten, Dirk Püschmann musste aus gesundheitlichen Gründen passen, warf die Freitaler nicht aus der Spur. Der bisherige Assistent Robin Krämer brachte die Spielzeit mit der Mannschaft souverän zu Ende und wird ab sofort dem neuen Hainsberger Coach Knut Michael in der Landesklasse zur Seite stehen.

Auch den überragenden Kicker der Spielzeit findet man im HSV-Kader. Offiziell gibt es zwar den Titel „Spieler der Kreisoberliga-Saison“ nicht, aber Torschützenkönig Marian Weinhold wäre mit seinen 42 Treffern auf jeden Fall ein Kandidat dafür. Dabei hat der 26-Jährige nicht einmal bei jedem seiner Punktspieleinsätze getroffen. Sein Verbleib in Hainsberg kann als wichtiges Signal für die anstehende Landesklassen-Saison gedeutet werden.

In fünfzehn Ligaspielen blieb der Kreismeister zudem ohne Gegentor, was auch der Defensive um Kapitän Daniel Wirth und Stammtorwart Marcel Lohse ein außerordentlich gutes Saisonzeugnis ausstellt. Genau diese ausgewogene Balance brachte den Hainsbergern, gepaart mit kollektiver Geschlossenheit, den entscheidenden Vorteil gegenüber der Konkurrenz. So blieb für den Dauerkontrahenten der letzten Jahre aus Dohna wieder einmal nur die Vizemeisterschaft, weil den Chemikern eben genau diese Konstanz fehlte. Punktuell gelang es den Burgstädtern durchaus, dem Meister Paroli zu bieten, wie der Sieg im Kreispokal und das Remis in der Hinrunde beweisen. Zu viele Punkte ließ der Vizemeister allerdings gegen andere Gegner liegen und wurde beim 0:4 am 22. Spieltag von den Hainsbergern endgültig in die Schranken verwiesen. Pokalsieg und Hallenkreismeisterschaft trösten darüber wohl nur bedingt hinweg.

Aufrufe: 04.7.2016, 16:19 Uhr
Falk RöslerAutor