2024-03-28T15:56:44.387Z

Interview
Im Marialindener Umfeld fühlt sich Heinz Peter Müller (M.) bisher ganz wohl., Foto: Herhaus
Im Marialindener Umfeld fühlt sich Heinz Peter Müller (M.) bisher ganz wohl., Foto: Herhaus

"Eine reizvolle Aufgabe"

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Heinz Peter Müller über das Gerücht, er könnte zur kommenden Saison als Trainer zum SV Bergisch Gladbach 09 wechseln und das Meisterschaftsspiel seines TuS Marialinden am Sonntag in der Landesliga gegen den TuS Mondorf

Herr Müller, was sagen Sie zu dem Gerücht, dass Sie möglicherweise in der kommenden Saison Trainer des SV Bergisch Gladbach 09 werden könnten?

Ich habe davon am Montag bei Ihnen in der Zeitung gelesen. Natürlich ist das nicht aus der Luft gegriffen. Es stimmt, dass ich vor einiger Zeit ein Gespräch mit Michael Assmann hatte. Dennoch ist das zum aktuellen Zeitpunkt noch reine Spekulation.

Dietmar Schacht hat Sie ja ziemlich gelobt?

Das ehrt mich natürlich. Ich schätze Dietmar Schacht ebenfalls sehr. Ich habe mit ihm damals noch für die SSG 09 zusammengespielt. Wir tauschen uns regelmäßig aus. Ich habe Respekt vor seiner Arbeit in Bergisch Gladbach.

Würde es Sie überhaupt interessieren die zweite Mannschaft zu übernehmen?

Natürlich wäre es reizvoll, für den SV Bergisch Gladbach 09 zu arbeiten. Ich wohne nicht weit vom Stadion entfernt. Ich bekomme sehr genau mit, was in diesem Verein passiert. Ich bin jetzt neun Jahre in Marialinden. Man muss überlegen, ob nicht womöglich der Zeitpunkt gekommen ist, mal wieder eine Veränderung herbeizuführen. Aber ich möchte noch einmal betonen: Es ist noch überhaupt nichts konkret besprochen. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, in Marialinden zu bleiben. Ich fühle mich hier sehr wohl, und wir haben über all die Jahre etwas aufgebaut. Wenn ich wirklich weggehen sollte, dann ganz sicher auch mit einem weinenden Auge.

Aber wäre es wirklich reizvoll, die Bergisch Gladbacher Reserve in der Bezirksliga zu betreuen? Möglicherweise sogar in der Kreisliga? Im Moment steht die Mannschaft auf einem Abstiegsplatz.

Ja, das wäre es. Ich mache meine Entscheidung nicht von der Ligazugehörigkeit abhängig. Ich muss für mich selbst die Frage beantworten können: Kann ich etwas aufbauen? Viel wichtiger als die Spielklasse ist für mich die Perspektive.

Angeblich soll die Perspektive sogar sein, dass Sie als Nachfolger von Dietmar Schacht aufgebaut werden sollen, wenn dieser den Verein irgendwann verlässt...

Das habe ich auch nur bei Ihnen aus der Zeitung erfahren. Deshalb kann ich da nicht mehr zu sagen als das, was Sie am Montag geschrieben. Mit mir hat über diesen Punkt noch niemand konkret gesprochen. Und ich sehe auch keine Veranlassung, warum Dietmar Schacht den Verein verlassen sollte. Er macht hervorragende Arbeit und fühlt sich nach eigener Aussage ja auch sehr wohl. Ich bin sicher nicht der Typ, der sich als sein Nachfolger in Stellung bringen will. Das ist überhaupt nicht meine Art.

Könnten Sie sich überhaupt vorstellen, so in den Fokus zu rücken und die erste Mannschaft des SV 09 zu betreuen?

Natürlich. Wenn ich etwas anderes sagen würde, müsste ich lügen. Ich bin leidenschaftlich gerne Fußballtrainer. Und umso höher es geht, umso spannender ist die Aufgabe doch. Ich würde mich sicher nicht dagegen wehren. Aber noch einmal: So weit sind wir noch lange nicht. Ich bleibe dabei. Das ist reine Spekulation. Für mich zählt im Moment nur meine Aufgabe in Marialinden.

Wie ist denn dort Ihre Vertragssituation? Könnten Sie im Sommer überhaupt wechseln?

Ich habe einen Vertrag für diese Saison. Wir haben hier ein Vertrauensverhältnis aufgebaut. Wir brauchen keine großen Gespräche oder Verhandlungen, um die Zukunft zu klären. Das machen wir oft per Handschlag. Ich habe mich mit den TuS-Verantwortlichen bislang nur kurz mal ausgetauscht. Es ist noch keine Entscheidung gefallen, in keine Richtung. Wir müssen zusehen, dass wir mit Marialinden die Landesliga halten. Das wäre für unseren kleinen Verein wieder ein großer Erfolg.

Am Sonntag, um 14.30 Uhr, sind die Fußballer des TuS Mondorf zu Gast?

? und mit denen haben wir noch eine Rechnung offen. In der vergangenen Saison haben wir hier 1:6 verloren. Das haben wir nicht vergessen. Wir wollen und werden zeigen, dass wir den nächsten Entwicklungsschritt gemacht haben. Wir wollen die drei Punkte in Marialinden behalten, um gar nicht erst in Abstiegsgefahr zu geraten. Es geht darum, jetzt Konstanz in die ganze Angelegenheit hier zu bekommen. Ich habe ein gutes Gefühl, dass wir da auf einem guten Weg sind.

Würde in Marialinden alles zusammenbrechen, wenn Sie sich im Sommer tatsächlich verabschieden würden?

Nein, auf keinen Fall. Hier steht alles auf soliden Beinen. Die Verantwortlichen haben in den vergangenen Jahren hervorragende Arbeit geleistet. Der TuS Marialinden ist nicht von dem Trainer Heinz Peter Müller abhängig.

Aufrufe: 013.11.2014, 21:45 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Das Gespräch führte Sven WAutor