2024-05-02T16:12:49.858Z

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Stolze Meister: Die Niersteiner D-Junioren präsentieren sich mit der Papp-Schüssel.	Foto: Martin Gebhard
Stolze Meister: Die Niersteiner D-Junioren präsentieren sich mit der Papp-Schüssel. Foto: Martin Gebhard

Eine Niederlage, die nicht mehr weh tut

Niersteiner D-junioren feiern trotz des 0:2 gegen Moguntia Meisterschaft und Aufstieg

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NIERSTEIN. Erst kullerten ein paar Tränen auf den Niersteiner Kunstrasenplatz. Doch wenige Minuten später tanzten die gastgebenden D-Junioren-Fußballer des VfR ausgelassen im Kreis, Arm in Arm mit ihren Trainern Nico Augustin, Christian Blessing und Stephan Pilz. ,,Spitzenreiter, Spitzenreiter - hey, hey", jubelte der Meister und Aufsteiger in die Kreisliga.

Dieses schnelle Wechselbad der Gefühle ist schnell erklärt: ,,Wir sind bereits vier Spieltage vor Schluss Meister geworden", sagte Augustin nicht ohne Stolz. Und sein quirliger Stürmer mit der Nummer neun, der zwölfjährige Dominik Takken erklärte: ,,Wir haben in der zweiten Halbzeit gut nach vorne gespielt, aber haben dann endgültig durch ein unglückliches Eigentor verloren." Am Ende stand eine 0:2 (0:1)-Niederlage gegen den Tabellendritten SC Moguntia 1896 Mainz. Nicht irgendeine Niederlage, sondern die einzige in der gesamten Saison und das am vorletzten Spieltag. Trotzdem sind die Niersteiner ganz souveräner Titelgewinner.

,,Tore entscheiden eben"

Das nun nicht die hohen Favoriten als Sieger vom Platz gingen - dafür hatte das einzige Mädchen auf dem Platz gesorgt: die 13-jährige Stürmerin Nanthaz Maschat Perez. Entweder wirbelte das Talent auf dem linken Flügel oder stand dort, wo ein Goalgetter hingehört: So wie in der 18. Spielminute im Niersteiner Strafraum. In Abstaubermanier stocherte Nanthaz Maschat Perez den Ball über die Torlinie. Nur wenige Minuten zuvor hatte sie eine feine Vorlage gekonnt aus der Luft angenommen und das Spielgerät nur knapp über den Kasten gehoben. ,,Die Tore entscheiden eben", meinte sie nach dem Abpfiff des gut leitenden Schiedsrichters Christian Blessing aus Nackenheim ganz cool.

Denn in der zweiten Halbzeit kamen die Gastgeber wie verwandelt aus der Kabine und setzten die Moguntia um ihre Trainer Oliver Zaya und Florian Wallek gehörig unter Druck. Der Meister kreierte Chance um Chance - ein Wunder, dass der Ball nicht auch mal den Weg ins Netz der Gäste fand. Wie aus dem Nichts fiel die Entscheidung: Dies war das besagte unglückliche Eigentor: Bei einem Abwehrversuch aus gefühlten 20 Metern Torentfernung kullerte die Kugel nach einem Kopfball eines Niersteiner Abwehrspielers ins eigene Tor (52.). Die zweite kuriose Szene ereignete sich in der Nachspielzeit: Nach einem Angriff der Niersteiner traf zunächst VfR-Abwehrspieler Frederik Heck per Kopfball die Latte, den Abpraller köpfte sein Teamkamerad und Stürmer Maximilian Horn ebenfalls ans Quergestänge (60.+3).

Aber nach ein paar Tränen, die schnell getrocknet waren, und - nach einer lobenden und aufbauenden Ansprache von Trainer Augustin - jubelten der talentierte Niersteiner Nachwuchs noch lange. Und Meistertrainer Augustin bekam natürlich auch noch die obligatorische Sektdusche verpasst. Die hatte man sich gerne für das letzte Heimspiel aufgehoben.

VfR Nierstein: Blessing; Brosi, M. Heck, Manz, Pilz, Horn, Takken, Muschke, F. Heck, Rosendorff, Jimmerthal, Bernd, Hartel, Hollstein.

Moguntia 1896 Mainz: Cinardere; Blaschko, Sander, Wallek, Schröder, Kisabacak, Ilhan, Maschat Perez, Rasekhi, Ploch, Zaya, Beuter, Voinescu.

Aufrufe: 03.6.2015, 08:00 Uhr
Martin GebhardAutor