2024-04-30T13:48:59.170Z

Ligavorschau
Viele neue Gesichter in Hennef: Jamann (oben, v. l.), Hühnerberg, Molzberger, Zwilling, Ehrenstein, Fäuster, Habl, Physio  Engel (Mitte, v. l.), Betreuer Blum, Mai, Bouallal, Klug, Sportl. Leiter heuer, Torwart-Trainer  Lobeck, Trainer Bäumer, Viehweger (unten, v.l.) Klinaku, Matzdorf, Hoeschel, Rudersdorff, René Schöller, Florian Schöller und Dennis Eck Foto: B
Viele neue Gesichter in Hennef: Jamann (oben, v. l.), Hühnerberg, Molzberger, Zwilling, Ehrenstein, Fäuster, Habl, Physio Engel (Mitte, v. l.), Betreuer Blum, Mai, Bouallal, Klug, Sportl. Leiter heuer, Torwart-Trainer Lobeck, Trainer Bäumer, Viehweger (unten, v.l.) Klinaku, Matzdorf, Hoeschel, Rudersdorff, René Schöller, Florian Schöller und Dennis Eck Foto: B

Eine Mannschaft mit Zukunft

Der FC Hennef 05 setzt gezwungenermaßen auf die Jugend und schlägt vorerst leise Töne an

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Hennef. Erst der Regionalliga-Abstieg, dann ein enttäuschender neunter Platz in der Fußball-Mittelrheinliga und zuletzt der Verlust zahlreicher Leistungsträger – die jüngste Entwicklung beim FC Hennef 05 bot Skeptikern reichlich Nahrung. Von Pessimismus oder gar Schwarzmalerei ist im Lager des FCH jedoch nichts zu spüren.

Im Gegenteil: Es herrscht Aufbruchsstimmung. „Wir haben zwar nicht mehr so viele gute Einzelspieler, dafür sind der Teamgeist und die Stimmung besser denn je“, berichtet Kapitän Florian Schöller. Er bezeichnet das neu zusammengestellte Team als „Mannschaft mit dem größten Entwicklungspotenzial in der Liga“.

Trainer Marco Bäumer hat tatsächlich aus der Not eine Tugend gemacht und viele verheißungsvolle Talente an Bord geholt. Schließlich hatte das kostspielige Abenteuer in der Regionalliga den Verein zu Sparmaßnahmen gezwungen. Man zog nicht nur seine U-23-Mannschaft zurück, sondern kürzte auch den Spieleretat. Während etablierte Kräfte wie René Monjeamb oder Marcel Radschuweit den Verein verließen, wurden vorwiegend Akteure aus der bisherigen Reserve und Eigengewächse in den Kader berufen. „Nach der verkorksten letzten Saison hat uns ein solcher Umbruch gutgetan – so wurden neue Reize gesetzt“, sagt Schöller.

Sein Trainer sieht das offenbar genau so. „Wieder mit so vielen Talenten zu arbeiten, hat das Feuer bei mir neu entfacht“, so der 44-Jährige. Nur fertige Spieler zu trainieren, sei auf Dauer „ganz schön langweilig. Das Schöne an den jungen Akteuren ist, dass sie die Vorgaben bedingungslos umsetzen.“

Ein bisschen fühlt sich Bäumer zurückversetzt zu den Anfängen seiner Karriere als Mittelrheinliga-Trainer der 05er. 2011 stellte er ebenfalls ein junges Team zusammen und verpflichtete unter anderem die damals 20-Jährigen Schöller und René Dabers vom Bezirksligisten FSV Neunkirchen-Seelscheid. „Damals haben mich einige Leute für verrückt erklärt“, erinnert sich der Coach. Heute sind die beiden Mittelfeldakteure nicht mehr wegzudenken aus der Hennefer Startformation.

Das Gleiche will Bäumer eines Tages auch von einigen seiner jüngsten Zugänge behaupten können. René Schöller (23) bescheinigt er schon mal ebenso großes Talent wie seinem Bruder Florian und auch auf den dribbelstarken Edon Klinaku (21) hält er große Stücke. Beide sind aus der zweiten Mannschaft zum Team hinzugestoßen.

Zudem sollen Spieler wie André Klug (FV Bad Honnef) in Hennef den nächsten Schritt machen. „Er hat ja den Ruf, in der Vorbereitung Tore am Fließband zu schießen und dann zu verkrampfen. Bei uns wird er zeigen, dass er vor allem dann trifft, wenn es drauf ankommt“, sagt Bäumer über den pfeilschnellen Angreifer, dem es offenkundig nicht an Selbstvertrauen mangelt. „Ich will zumindest zweistellig treffen“, so der 23-Jährige.

Das Hennefer Saisonziel ist verhältnismäßig bescheiden. „Wir peilen einen einstelligen Tabellenplatz an“, so Bäumer. Ein bisschen weiter aus dem Fenster lehnt sich Florian Schöller: „Ich glaube, dass wir besser abschneiden werden als in der Vorsaison.“

Von der Meisterschaft wagt niemand mehr zu träumen; für Bäumer kann es nur einen Titelträger geben. „Wenn sich der Vizemeister einen Weltmeister als Chefcoach und einen Fußballlehrer als Co-Trainer holt, spricht das doch Bände. Die Beiden werden den VfL Alfter noch mal auf ein anderes Niveau heben“, so Bäumer über seine künftigen Trainerkollegen Jürgen Kohler und Deniz Bakir.

Dem TV Herkenrath und Absteiger Wegberg-Beeck traut er noch am ehesten zu, dem VfL die Stirn zu bieten. Mittelfristig könnte auch der FCH wieder zu diesem erlauchten Kreis zählen – ausreichend Entwicklungspotenzial ist schließlich vorhanden.

Zu- und Abgänge:

Abgänge: René Monjeamb (FC Viktoria Köln II), Vincenzo Bosa (FC Leverkusen), Kris Fillinger (Bonner SC), Martin Notz (SC Brühl), Marcel Radschuweit (FC Blau-Weiß Friesdorf), Christian Hoerner (VfL Alfter), Kevin Reuter (unbekannt), Kamil Niewiadomski (Karriereende), Nicolai Wolany (Australien-Aufenthalt), Denis Wegner (pausiert).

Zugänge: Tim Rudersdorff (VfL Alfter), Marco Hoeschel, André Klug (beide Bad Honnef), Alexander Zwilling (SV Sandhausen U19), Julian Molzberger, Hannes Viehweger (beide eigene U19), Matthias Roder, René Schöller, Edon Klinaku, Markus Hühnerberg (alle eigene U23), Danny Matzdorf (SV Lohmar), Dennis Eck (Bonner SC).

Der Kader:

Tor: Tim Rudersdorff, Marco Hoeschel;
Abwehr: Andy Habl, Marius Ehrenstein, Alexander Zwilling, Andreas Kinzel, Julian Molzberger, Danny Fäuster, Daniel Jamann, Matthias Roder;
Mittelfeld: René Schöller, Florian Schöller, Dennis Eck, Hannes Viehweger, Christopher Mai, Danny Matzdorf;

Angriff: Edon Klinaku, Rachid Bouallal, René Dabers, Markus Hühnerberg, Rico Rollepatz, André Klug, Minse Cho; Zu- und Abgänge:


Aufrufe: 025.7.2016, 20:24 Uhr
RSA-KR/Tim MiebachAutor