2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Trainiert nach Verletzung wieder mit dem Ball: Saif Ayadi (r.) vom ETSC. In Hennef ist er aber noch nicht dabei. Foto: Brackhagen
Trainiert nach Verletzung wieder mit dem Ball: Saif Ayadi (r.) vom ETSC. In Hennef ist er aber noch nicht dabei. Foto: Brackhagen

Eine Liga ohne Sicherheitsgurt

Euskirchener TSC gastiert beim abstiegsbedrohten Ex-Meister Hennef 05

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Die im Fußball handelsübliche Floskel „Wir müssen von Spieltag zu Spieltag denken“ mag zwar etwas abgedroschen klingen, weil sie häufig unüberlegt daher gesagt wird, doch in der Mittelrheinliga hat sie in dieser Saison ihre Berechtigung. Denn was soll ein Trainer in diesen Tagen auf die Frage antworten, welches Ziel in der Tabelle für seinen Verein bis zum Ende der Meisterschaft realistisch ist?

Angesichts der aktuellen Lage im Klassenspiegel grenzt eine Einschätzung diesbezüglich beinahe an ein Lotteriespiel – außer man ist als Coach für den FC Wegberg-Beeck (Spitzenreiter) oder den VfL Rheinbach (abgeschlagenes Schlusslicht) tätig. Während man sich im ersten Fall auf den Titelkampf gegen den punktgleichen VfL Alfter einrichten darf, können beim Neuling nach der Auftaktpleite gegen Borussia Freialdenhoven die Planungen für die Landesliga mit Nachdruck vorangetrieben werden.
Teams liegen dicht beieinander.

Ansonsten sind der Fantasie bei nur zehn Punkten Abstand zwischen dem ersten Abstiegsplatz und dem Tabellendritten bei 39 noch zu vergebenen Zählern keine Grenzen gesetzt. Mittendrin in dieser sehr diffusen Konstellation, die für den weiteren Verlauf – besonders im Rennen um den Klassenerhalt – enorme Spannung garantiert, befindet sich der Euskirchener TSC.

Sieben Punkte bis zu Rang drei, drei Zähler Vorsprung auf eine Position unterhalb des über Wohl und Wehe richtenden Striches: So stellt sich das Klassement für die Schützlinge von Frank Molderings nach dem Remis zum Start gegen Arnoldsweiler und vor dem Gastauftritt beim FC Hennef 05 dar. „In dieser Liga musst du in jeder Sekunde Vollgas geben, sonst bleibst du auf der Strecke“, weiß der Übungsleiter.

Am Ehrgeiz, sich durch überzeugende Auftritte schnell in höhere Regionen vorzuarbeiten, und Bereitschaft zur Selbstkritik mangelt es in seiner Mannschaft jedenfalls nicht. „Die Jungs haben das Unentschieden keineswegs einfach so hingenommen, sondern waren richtig sauer über sich selbst. Die Tatsache, dass sie viel mehr erreichen wollen, stimmt mich für die kommenden Aufgaben ausgesprochen positiv“, erklärt Molderings.

Ob man der Zukunft beim nächsten Kontrahenten ähnlich optimistisch entgegen sieht? Immerhin müssen die 05er einen Rückstand von neun Punkten zum rettenden Ufer wettmachen. Unstrittig ist hingegen, dass an der Sieg nach Auffassung der Beteiligten Handlungsbedarf bestand und die sportliche Führung zuletzt komplett ausgetauscht wurde. Unter anderem löste Sascha Glatzel den langjährigen Erfolgscoach Marco Bäumer in der Winterpause ab.

Obwohl dessen Debüt beim 1:2 in Herkenrath nicht wunschgemäß verlief, sieht sein Pendant Molderings in erster Linie die hohe Qualität des Hennefer Kaders. „Beim Gegner spielen immer noch gute Leute mit Regionalliga-Erfahrung. Zum Beispiel hat man mit Denis Wegner den torgefährlichsten Akteur der Aufstiegszeit zurückgeholt, auch Ex-Profi Fabian Montabell ist sehr zu beachten.“

Ungeachtet dessen reist der personell gut aufgestellte ETSC, bei dem auch Lukas Kremer und Saif Ayadi wieder mit Ballübungen begonnen haben, selbstbewusst zum ehemaligen Meister.

Aufrufe: 010.3.2017, 06:00 Uhr
KSTA-KR/Markus BrackhagenAutor