2024-05-02T16:12:49.858Z

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Die Regensburger Domspatzen sangen im Nationaltrikot am Verbandstags-Festabend ein Ständchen und hatten in DFB-Präsident Wolfgang Niersbach einen Fan und Aushilfs-Dirigenten.  Foto: BFV
Die Regensburger Domspatzen sangen im Nationaltrikot am Verbandstags-Festabend ein Ständchen und hatten in DFB-Präsident Wolfgang Niersbach einen Fan und Aushilfs-Dirigenten. Foto: BFV

Eine Leistungsschau über zwei Tage

Feiern und arbeiten, Domspatzen und 109 Änderungen: Der bayerische Fußball stellte die Weichen +++ Präsident Dr. Rainer Koch ist zufrieden und mahnt

Bisweilen scheint es so, als wären manche Personen mit ihren Aktivitäten verheiratet. Bei Dr. Rainer Koch ist es so mit dem Fußball. Wie passend war es da doch, dass er in Bad Gögging an dem Tag, an dem er nach zehn Jahren als Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) von den Verbands-Delegierten in Bad Gögging mit 99,2 Prozent Zustimmung die Spitzenposition für weitere vier Jahre übertragen bekam, auch seinen 27. Hochzeitstag mit seiner Ehefrau Monika beging.

Der Blumenstrauß, den Vize-Präsident Reinhold Baier an Monika Koch übergab, war das Schlussbild einer Veranstaltung voller Harmonie über zwei Tage. Wolfgang Niersbach wertete sie am ersten Tag auf, als Bayerns nationale Bedeutung unter den 21 Landesverbänden im Mittelpunkt stand. Der DFB-Präsident mischte sich spätabends auch noch unter die Chor-Stargäste, die Regensburger Domspatzen. Moderator Markus Othmer hatte vorgeschlagen statt ,,wie im FC-Bayern-Song 2013" Jupp heidi, jupp heida ein weltermeisterliches ,,Jogi-heidi" zu singen. Das setzten die Domspatzen genauso um wie den Niersbach-Vorschlag, der den WM-Kabinensong der Nationalmannschaft ,,Die Nummer eins der Welt sind wir" anstimmte.

Am zweiten Tag wartete auf die Delegierten in knapp vier Stunden die eigentliche Arbeit. In einer 162-seitigen Hochglanz-Broschüre waren die Ereignisse und Berichte der vergangenen vier Jahre niedergelegt. In einem weiteren Mammutwerk von 287 Seiten bekamen die Teilnehmer die 109 Änderungen in Satzungen, Ordnungen und Richtlinien an die Hand, die allesamt ohne große Diskussionen verabschiedet wurden - darunter auch die bayernweite Einführung einer U-9-Fairplayliga. ,,Das schaut dann so einfach und nordkoreanisch aus", wunderte sich Dr. Rainer Koch hinterher ein wenig selbst. ,,Doch das geht nur so, wenn man über Jahre den Kontakt und die Kommunikation pflegt." BFV-Geschäftsführer Jürgen Iglspacher fand, dass sich die ,,Ochsentour über die 24 Kreistage und sieben Bezirkstage" gelohnt habe. Koch verwies darauf, dass das noch vor vier Jahren teilweise anders gewesen war. ,,Da hatten wir bei der Erhöhung der Wechselgebühren gerade 60:40 Prozent Zustimmung." Auch daraus habe man gelernt. Koch sah in Bad Gögging ,,eine bemerkenswerte Geschlossenheit" bei ,,einer Art Leistungsschau". Als ,,gut gelungen" empfand er die Auftritte der Orthopäden des Regensburger Fifa-Zentrums über den ehemaligen Bundesverfassungsrichter Udo Steiner bis zu Ex-Nationalspieler Jimmy Hartwig. ,,So ein Verbandstag ist nicht sinnlos", sagte Koch. ,,Er repräsentiert 1,5 Millionen Mitglieder und 4600 Vereine." Kleinster BFV-Bezirk ist dabei die Oberpfalz mit 407 Vereinen, 2331 Mannschaften und 80 Mitarbeitern. Mit dem Verbandstag wollten Koch und Co. einerseits das Wir-Gefühl des bayerischen Fußballs stärken, ohne den mahnenden Blick in die Zukunft zu vergessen. ,,Die Rezpete von gestern sind nicht geeignet für den Fußball von morgen", sagte Dr. Koch zum wiederholten Mal.

Aufrufe: 021.7.2014, 06:00 Uhr
Von Claus-Dieter Wotruba, MZAutor