2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Schneiders
F: Schneiders

Eine Halbzeit Paroli geboten

Landesliga-Spitzenreiter VfL Vichttal unterliegt in der zweiten Runde des FVM-Pokals Regionalliga-Spitzenreiter Viktoria Köln mit 1:4. Erst mit zunehmender Spieldauer wird der Klassenunterschied deutlich.

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„Das war der erwartet schwere Gegner, eine gut eingestellte Mannschaft. Doch je länger die Partie dauerte, desto deutlicher wurde der Klassenunterschied.“ Marco Antwerpen zollte dem Gegner den verdienten Respekt, denn der VfL Vichttal hatte sich bestens gegen Viktoria Köln präsentiert. Im Duell der Spitzenreiter – Landesligist gegen Regionalligist – unterlag der unterklassige Gastgeber gestern Abend auf dem Dörenberg in der zweiten Runde des Fußball-Mittelrheinpokals mit 1:4 (1:2).

Mutig sollten sie spielen, hatte VfL-Coach Andi Avramovic seinen Jungs vorgegeben – und das taten sie auch. Der Gastgeber versteckte sich nicht, drängte von Beginn an – und überraschte die Gäste in der Startphase mit mutigen Offensivaktionen, aber auch einer dicht gestaffelten Defensive. Oliver Weitz (9.) ließ gleich mehrere Kölner stehen und zog ab, doch Kölns Keeper Philipp Kühn parierte sicher. Auf der Gegenseite zeichnete sich Moritz Stehling nach einer Kopfballverlängerung gegen Felix Backszat (13.) aus. Zwingende Chancen gab es auf Kölner Seite nicht, die Gäste versuchten es mit Distanzschüssen. Viel zu einfach fiel das 0:1: Backszat setzte sich durch, flankte auf David Jansen, der aus der Drehung erneut Backszat (25.) in den Lauf spielte.

Vichttal war nicht erschüttert, drängte auf den Ausgleich. Zwar scheiterte Erdal Ceik (31.) mit einem schön geschossenen Freistoß noch knapp am Keeper, doch der Ecke von Omer Avdija (36.) hatte dieser nichts entgegenzusetzen: Direkt verwandelte der Stürmer, der als einzige Spitze agierte, zum verdienten Ausgleich. Doch eine Unachtsamkeit in der Defensive brachte das 2:1 für die Gäste durch Jansen per Kopf nur Sekunden vor dem Halbzeitpfiff.

„Es waren zwei unglückliche Gegentore. Hätten wir das 1:1 zur Pause gehalten, wären die Gäste sicher nachdenklicher in die Kabine gegangen“, haderte Avramovic ein wenig mit den vergebenen Chancen. Gedanken hatte man sich bei der Viktoria in der Pause deutlich gemacht, denn die Gäste demonstrierten mit Wiederanpfiff, dass nun Schluss mit lustig war.

Das Tempo wurde deutlich angezogen, der Regionalligist agierte energischer. Und drängte Vichttal, das immer seltener nach vorne Entlastung fand, zurück. Eine Körpertäuschung, der Ball ging durch – und der eingewechselte Fatih Candan (54.) schoss freistehend von links aus knapp 20 Metern zum 3:1 ein.

Der Klassenunterschied wurde nun deutlicher. Szenenapplaus gab es für den eingewechselten Andrejs Ciganiks, der sich über links durchsetzte und gleich mehrere Gastgeber aussteigen ließ, doch seine Flanke setzte Candan nur an die Latte (73.). Mit dem Treffer zum 4:1 nach Vorlage von Jansen besiegelte Florian Heister (79.) die Pokal-Niederlage.

Mit einem schönen Freistoß, der nur knapp über die Latte ging, beendete Avdija den sehenswerten Pokalabend, an dem der Gastgeber bei den 500 Zuschauern einen sehr guten Eindruck hinterließ. „Wir haben den Jungs mit auf den Weg gegeben, dass hier etwas möglich ist. Und sie haben an sich geglaubt“, resümierte Avramovic. „Bis zum 1:3 habe ich kein Chancenplus auf Kölner Seite gesehen, die Chancen haben sich die Waage gehalten. Aber danach hat man den Qualitätsunterschied gesehen. Am Ende hat die individuelle Robustheit sich durchgesetzt. Es war ein tolles Erlebnis, das wir mit in den Liga-Alltag nehmen.“

Aufrufe: 019.11.2016, 10:00 Uhr
Helga Raue | AZ/ANAutor