2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Kiels Außenverteidiger Vincent Pieter Born (re.) im Kampf um den Ball mit dem RB-Abwehrhünen Julian Chabot. Foto: Stieh
Kiels Außenverteidiger Vincent Pieter Born (re.) im Kampf um den Ball mit dem RB-Abwehrhünen Julian Chabot. Foto: Stieh

Eine gute Stunde reicht KSV-Nachwuchs nicht

A-Junioren Bundesliga: Gegen Rasenballsport Leipzig setzt es eine 2:4-Niederlage

Auch nach dem dritten Spiel der neuen Bundesligasaison steht die U19 Holstein Kiels ohne Punkte da. Beim ersten Heimspiel musste man sich den Rasenballsportlern aus Leipzig mit 2:4 geschlagen geben. Nach einer in der Defensive etwas hektisch wirkenden Anfangsphase kamen die Jungstörche immer besser ins Spiel und lieferten sich mit dem letztjährigen Sieger der Nord/Nordost-Staffel ein Duell auf Augenhöhe.

Auf beiden Seiten fehlte nur der letzte Pass zur Generierung ganz großer Torchancen. RB nutzte dabei fast ausschließlich das Stilmittel der schnellen hohen Bälle in die Spitze und stellte damit die KSV wiederholt vor Probleme. Holstein selbst agierte mit mehr Kurzpässen und hatte an diesem Samstagmittag in Miguel Coimbra Fernandes einen Akteur, der die Bälle immer wieder vorne gut festmachte und mit viel Ruhe verteilte.

Eine Ecke Leipzigs rutschte in der 25. Minute vor dem Kieler Tor bis zum zweiten Pfosten durch, der die Gästeführung vereitelte. Auf der anderen Seite schüttelte Fernandes auf der rechten Seite Außenverteidiger Maximilian Schnabel ab und servierte für den in der Mitte freigelaufenen Sturmpartner Bünyamin Balat, der sich dazu entschied, den Ball zunächst anzunehmen, statt die direkte Variante zu wählen, und so beim Abschluss geblockt wurde (28.).

Beim Gegentor schließlich offenbarte sich die Achillesverse der Kieler. In der 40. Minute klärten sie eine Ecke nicht konsequent genug und ließen ein zweite Flanke zu. Auch das Rausrücken geschah mit nur wenig Umsicht, so dass Renat Dadashov nach der Flanke aus dem Halbfeld von Marcel Becher vollkommen ungedeckt vor dem KSV-Tor auftauchte und zu 0:1 einköpfte. Die Führung der Gäste zur Halbzeit war glücklich, ihr Auftreten gegen eine entschlossen wirkende Kieler Auswahl fast von Schüchternheit geprägt.

Das 1:1 fiel in der 54. Minute und war durchaus kurios. Balat tanzte zunächst einen Gegenspieler aus, um dann einige Male hintereinander an RB-Torwart Florian Sowade zu scheitern. Der aufgerückte Julius Rainer Alt schließlich setzte den wohl sechsten Nachschuss in die Maschen. Torgarant Dadashov sorgte in der 60. Minute aus abseitsverdächtiger Position für die erneute Gästeführung.

Mit Wut über die vermeintliche Fehlentscheidung im Bauch konterte Holstein unmittelbar. Balat legte für Fernandes auf, der den Ball humorlos ins lange Eck platzierte (62.). Die komplette Wende lag in der Luft und vielleicht überhoben sich die Jungstörche am eigenen Anspruch. In einer hitziger werdenden Partie agierte das Team von Christian Riecks etwas zu kopflos und leistete sich einen schwerwiegenden Ballverlust in der Vorwärtsbewegung. Dadashov nutzte die glänzende Schussposition aus 20 Metern zur Vollendung seines lupenreinen Hattricks in der 73. Minute.

Damit war der Widerstand des KSV-Nachwuchses gebrochen. Sie fanden den Weg ins letzte Spielfelddrittel nicht mehr. Auch die Körpersprache hatte sich komplett zugunsten der Gäste gedreht. Das 2:4 zeichnete sich also geradezu ab. Mit einer starken Ballstafette kombinierten sie sich in den Holstein-Sechzehner, wo Dadashov seinem Dreierpack auch noch einen Assist hinzufügte. Nutznießer war der eingewechselte Agymeng Diawusie.

,,Die Jungs haben sich voll reingehauen und als echte Einheit präsentiert. Bis kurz vor dem 2:3 machen wir ein tolles Spiel", lobte er seine Schützlinge trotz der dritten Niederlage in Folge. ,,Die Dauer unserer starken Phasen wird immer länger. Heute waren es zwei Drittel des Spiels. Wenn wir es schaffen, diese Leistung über 90 Minuten abzuliefern, dann werden wir unsere Punkte schon einfahren", mahnte Riecks zur Geduld. ,,Man muss verstehen, dass bei diesem Anfangsprogramm nicht allzu viel drin war. Wir müssen die Punkte gegen andere Mannschaften holen."

Holstein Kiel: Schuchardt - Born, Röth, Potisk, Sicker - Niebergall (71. Stolzenburg), Alt, Ayyildiz, Limani (75. Sen) - Fernandes, Balat.
Rasenballsport Leipzig: Sowade - Barylla, Vogel, Chabot, Schnabel (34. Börner) -Wojtowski (58. Beiersdorf), Fechner, Wagner, Becher (66. Demirovic) - Dadashov, Mauer (66. Diawusie).
SR: Burda (SC Staaken).
Zuschauer: 90.
Tore: 0:1 Dadashov (40.), 1:1 Alt (54.), 1:2 Dadashov (60.), 2:2 Fernandes (62.), 2:3 Dadashov (73.), 2:4 Diawusie (84.).
Gelb-Rote Karte: Stolzenburg (90./+1, Foulspiel).

Aufrufe: 031.8.2015, 06:30 Uhr
SHZ / wtiAutor