2024-04-29T14:34:45.518Z

Ligabericht
Die Chance zur Entscheidung: Marvon Stefaniak (li.) bringt den Ball zwar an Keeper Robin Zentner vorbei, trifft aber nur den Pfosten.
Die Chance zur Entscheidung: Marvon Stefaniak (li.) bringt den Ball zwar an Keeper Robin Zentner vorbei, trifft aber nur den Pfosten.

Eine gute Hälfte reicht Holstein Kiel nicht

Dynamo Dresden effektiver / Holstein bleibt im Tabellenkeller stecken

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Eine Leistungssteigerung nach der Pause reichte Holstein Kiel nicht für eine Überraschung im Duell mit dem Spitzenreiter. Dynamo Dresden entführte insgesamt nicht unverdient alle drei Punkte aus dem Holstein-Stadion. Die Sachsen stellten das effektivere Team, benötigten in der Schlussphase aber auch Glück. Die ,,Störche" trennt nach der 1:2 (0:2)-Niederlage nur noch die bessere Tordifferenz von einem Abstiegsplatz.

Ohne Evans Nyarko (Wadenprobleme) musste Holsteins Trainer Karsten Neitzel auskommen. Für ihn spielte Dominik Schmidt wieder von Beginn an, Denis-Danso Weidlich rückte ins defensive Mittelfeld. Außerdem waren der zuletzt gelbgesperrte Maik Kegel und Manuel Schäffler für Manuel Janzer und Steven Lewerenz mit dabei.
Bei den Dresdnern ersetzte Trainer Uwe Neuhaus Nils Teixeira und Mathias Fetsch durch Niklas Kreuzer und Sinan Tekerci.

Gewohnt mutig versuchten die ,,Störche" den Spitzenreiter von Beginn an unter Druck zu setzen. Spielaufbau von hinten ließen die Gastgeber bei Dynamo kaum einmal zu, störten durchaus effektiv. Doch das war es auch schon an positiven Erkenntnissen im Kieler Spiel der ersten Hälfte. Die Dresdner gingen souverän mit dem Druck um, ließen sich kaum zu Fehlern provozieren.

Bei Ballbesitz wiederum schafften es die Kieler nie, in torgefährliche Räume vorzudringen. Holstein wiederum leistete sich im Aufbau den einen oder anderen leichten Fehler zu viel. Insbesondere Dominik Schmidt fiel hier auf - und nicht zufällig war es auch der Innenverteidiger, der sich im Luftkampf gegen Marvin Stefaniak völlig verschätzte. Justin Eilers schickte Stefaniak sofort in die Tiefe und der Dresdner Offensivmann behielt frei vor Robin Zentner den Überblick und vollendete flach zum 0:1 (12.). Holstein blieb anschließend einfallslos.

Dynamo überließ den Kielern phasenweise das Mittelfeld, doch gefährlich wurde es kaum einmal. Einzig nach einem Einwurf, als die Dynamo-Abwehr nicht schnell genug schaltete, hatte Schäffler eine Schusschance, verzog jedoch etwas überhastet (19.). Ansonsten war ein 20-Meter-Schuss von Fabian Schnellhardt genau in die Arme von Dynamo-Keeper Janis Blaswich (45./+1) schon die beste Torszene. Zu diesem Zeitpunkt hieß es jedoch schon 0:2. Nach einem Diagonalpass durfte Justin Eilers den Ball am rechten Strafraumeck annehmen, er zog an Rafael Czichos vorbei und traf per Flachschuss ins kurze Eck (35.).

Nach der Pause bot sich dann aber ein anderes Bild. Nun nominell noch offensiver aufgestellt - für Schmidt rückte Weidlich ins Abwehrzentrum und Siedschlag auf die Sechserposition - entfachten die Kieler nun auch mit Ball Druck. Als der aufgerückte Patrick Herrmann knapp eine Kohlmann-Flanke verpasste (47.), deutete sich der weitere Verlauf an. Den Dresdnern eröffneten sich allerdings Räume zum Kontern. So bot sich Stefaniak die Chance zum 0:3, als sich Siedschlag bei einem langen Ball verschätzt hatte. Doch der Ball landete am Pfosten und danach in Zentners Armen (52.).

Gleich drei Mal bereinigte zudem Patrick Herrmann, der beste Kieler, Dynamo-Konter in höchster Not. Der ansonsten blasse Aias Aosman vergab nach einer Kreuzer-Flanke (63.). Doch bessere Möglichkeiten hatten die klar überlegenen, teilweise aber zu kompliziert spielenden Kieler. Pech hatte Schnellhardt, dessen Schuss von Michael Hefeles Arm zur Ecke abgelenkt wurde - Schiedsrichter Frank Willenborg unterstellte dem Dresdner keine Absicht (58.).

Ein Schuss von Kegel strich knapp vorbei (73.). Zwei Minuten später fiel der verdiente Anschluss: Herrmann hatte sich stark gegen Tekerci durchgesetzt und von der Grundlinie nach innen gepasst, der Abpraller fiel Siedschlag vor die Füße, der humorlos einschoss (75.). Nun gab es Kieler Dauerdruck, viele Standards - doch nur noch eine echte Torchance: Einen Lewerenz-Schuss parierte Blaswich und hielt damit den Gäste-Sieg fest (90./+2).
Aufrufe: 025.10.2015, 17:47 Uhr
SHZ / Christian JessenAutor