2024-04-16T09:15:35.043Z

Team Rückblick
Die Stärke der Schwarzgelben in den Schlussphase ist mittlerweile schon gefürchtet - Hamberger & Co.. feiern hier Matthias Schötz´ goldenen Treffer in der Nachspielzeit in Bad Abbach
Die Stärke der Schwarzgelben in den Schlussphase ist mittlerweile schon gefürchtet - Hamberger & Co.. feiern hier Matthias Schötz´ goldenen Treffer in der Nachspielzeit in Bad Abbach

Eine gute Ausgangsposition...

...aber noch nichts erreicht +++ Zwischenbilanz: Vilzing überwintert erstmals als Tabellenführer in der Landesliga

Die Landesligakicker der DJK Vilzing befinden sich seit fast zwei Wochen in der wohl verdienten Winterpause, Anlass genug für eine kleine Zwischenbilanz kurz vor dem Weihnachtsfest. Dass diese Zwischenrechnung unterm Strich nur positiv ausfällt, liegt nahe, denn erstmals in der Vereinsgeschichte überwintert eine Mannschaft der Schwarzgelben als Tabellenführer in der Landesliga Mitte.

Betrachtet man das gesamte Kalenderjahr 2012, so ist die Bilanz noch imposanter, denn die Mannen um Kapitän Thomas Seidl haben von insgesamt 36 Punktspielen im Jahr 2012 (15 BOL, 21 Landesliga) nur ganze drei (!) verloren. Und weil Statistiken und Fakten bekanntlich selten lügen, spiegelt diese Zahl wie keine andere die positive Entwicklung der Truppe von Trainer Sepp Beller in den letzten Monaten wieder.

Beller selbst stellte sich im Sommer 2011 der riesigen Herausforderung, denn nach einer desolaten Saison 2010/2011 mit dem Abstieg in die Bezirksoberliga als logische Folge war absoluter Neustart angesagt. Aus der langjährigen Stammmannschaft waren nur eine Handvoll Kicker verblieben, zahlreiche Leistungsträger hatten ihre Zelte abgebrochen am Huthgarten. Architekt Beller zimmerte sich also eine neue Mannschaft und er formte diese, mit beeindruckendem Erfolg, wie längst bekannt ist. Auf die Handschrift des erfahrenen Trainerhaudegen stößt man eigentlich in jeder Beziehung, beginnend von der personellen Zusammensetzung des Kaders, über die taktische Ausrichtung bis hin zur mentalen und charakterlichen Entwicklung, die Hamberger, Niebauer & ihre Kameraden genommen haben. Der Lohamer in Diensten der Schwarzgelben arbeitet gerne mit jungen, hungrigen Spielern, das ist kein Geheimnis. Um auf diesem Niveau erfolgreich zu sein, reicht das aber alleine nicht. Umso wichtiger war es, dass sich Vilzing´s Chefcoach auf sein Gerüst an Routiniers und Führungsspielern der Marke Raki, Romminger, Seidl und Vogl verlassen konnte. "Ein Trainer kann und darf gar nicht alles alleine regeln, manche Sachen müssen die Mannschaft beziehungsweise die Führungsspieler in der Mannschaft selbst in die Hand nehmen", legte der erfahrene Pädagoge immer wieder viel Wert auf ein mündiges Kickerpersonal mit Eigeninitiative. Wie wichtig die Romminger´s und Vogl´s in dieser Beziehung sind, merkte man dann beispielsweise auf dem Trainingsplatz so richtig vor allem während ihrer verletzungs- oder berufsbedingten Abwesenheit.


Mündige und charakterlich starke Kicker, ohnehin eine ganz wichtige Zeile in Beller´s Erfolgsrezept. Der erfahrene Übungsleiter lebt das durch seine Geradlinigkeit und Offenheit vor, Beller mag deshalb auch als unbequem gelten, weil er mit Kritik nicht spart, direkt damit umgeht und den Finger in der Regel ohne Umschweife in die offene Wunde legt. Seine Schützlinge haben das längst angenommen und verinnerlicht, eine beeindruckende physische und mentale Stärke resultierte daraus. Und auch das beweisen die Zahlen, exakt die Hälfte aller bisher erzielten Tore machten die Huthgartenkicker ab der 60. Spielminute, acht Zähler sammelten die Schwarzgelben sogar durch Tore in der Nachspielzeit. Einfach nur reines Glück? Diese Frage beantwortete Coach Sepp Beller nach dem letzten Spieltag mit einem klaren "Nein". Die Mannschaft glaubt an sich und die eigene Stärke bis zur letzten Sekunde, sie investiert einfach in jeder Phase unglaublich viel und erzwingt in so mancher Situation den Erfolg. Dass das unterm Strich bislang schon sensationelle 48 Zähler einbrachte, damit hatte auf der anderen Seite aber schlicht auch niemand gerechnet. Zumal die Schwarzgelben spielerisch sicher nicht die Übermannschaft sind, wie sie von der Konkurrenz bisweilen dargestellt werden. "Wir haben unsere Qualitäten und wir sind in manchen Dingen sicher weit überdurchschnittlich in der Liga, es gibt aber auch noch Vieles zu verbessern", schätzt Coach Beller schon seit Wochen die Situation gewohnt realistisch ein.

Der Ex-Profi übernimmt damit zugleich auch die Rolle des obersten Mahners in Richtung seiner Schützlinge, dass diese gut daran tun, die Bodenhaftung zu behalten. "Eine gute Ausgangsposition, aber noch nichts erreicht und noch viel harte Arbeit voraus", lautet deshalb das Zwischenfazit zur Winterpause. Eine knappe Umschreibung, aber schlichtweg treffend, denn die Verfolger aus Bogen und Cham sitzen den Schwarzgelben im Nacken. Eine Prognose abzugeben, wer am Ende die Nase vorn haben wird, wäre einfach unseriös, "alle drei Mannschaften sind absolut auf Augenhöhe", war auch Beller richtig angetan von der Konstanz der Spitzenmannschaften. Und so wird es in der Rückrunde vor allem einen echten Sieger geben, und das ist der geneigte Fußballfan zwischen Gäudboden und bayerischem Wald. Denn ein packender Saisonendspurt ist garantiert, vielleicht sogar ein Herzschlagfinale am 25. Mai im direkten Duell der Huthgartenkicker mit dem TSV Bogen, die Anhänger des runden Leders werden auf ihre Kosten kommen. Die Schwarzgelben müssen bei beiden Rivalen im Frühjahr auswärts ran, ob das ein Nachteil ist, wird sich zeigen, denn die Beller-Elf verlor in der Fremde bislang noch überhaupt kein Spiel. Dass Kufner, Schwander, Riederer & Co. aber auch daheim ein Macht sind liegt mit unter auch daran, dass sich die Huthgartenkicker regelmäßig der Unterstützung ihrer Fangemeinde sicher sein können. Denn die Zuschauer honorieren den herzhaften und leidenschaftlichen Fußball der Schwarzgelben mit zahlreicher Präsenz im Manfred-Zollner-Stadion. Und auch hier sprechen die Zahlen Bände, die Schwarzgelben liegen in der Zuschauertabelle mit deutlich größerem Abstand an der Spitze, als das in der Punktetabelle der Fall ist.

Aufrufe: 07.12.2012, 12:38 Uhr
rdAutor