2024-04-25T10:27:22.981Z

Querpass
Er kam, sah und siegte: Benjamin Werner (r.) führte mit seinen beiden Treffern zum 3:1 und 4:1 den FC Amberg im Derby endgültig auf die Siegerstraße. F: Fichtner
Er kam, sah und siegte: Benjamin Werner (r.) führte mit seinen beiden Treffern zum 3:1 und 4:1 den FC Amberg im Derby endgültig auf die Siegerstraße. F: Fichtner

Eine Geschichte, die nur der Fußball schreibt

Benjamin Werner führt mit zwei Treffern den FC Amberg zum 5:1-Derbysieg gegen Ammerthal +++ Bis Mittwoch letzter Woche noch nicht mit dem Team trainiert +++ 28-Jähriger nun wieder im Kader

Man schreibt die 56. Minute in Ammerthal, als im Bayernliga-Derby zwischen der gastgebenden DJK und dem FC Amberg seitens der Vilsstädter Benjamin Werner eingewechselt wird. Zu diesem Zeitpunkt steht es 1:1, das Spiel steht auf Messers Schneide. Amberg macht durch Sven Seitz das 2:1, ehe der „Heimkehrer“ in der 83. und 86. Minute mit seinen beiden Treffern zum 4:1 die Weichen endgültig auf Sieg stellt. „Wenn man so will, ein Einstand nach Maß“, freute sich nach dem Schlusspfiff FCA-Vorstandsvorsitzender Helmut Schweiger.

Es sind die typischen Geschichten, die nur der Fußball schreibt. Die Verantwortlichen der Gelb-Schwarzen hatten nämlich Werner für diese Saison eigentlich überhaupt nicht auf Rechnung und in ihrem Bayernliga-Kader eingeplant. Denn, so Schweiger, der 28-Jährige Angreifer wollte nach der letzten Spielzeit, in der Werner in 28 Spielen eine nicht gerade überragende Quote von neun Toren vorweisen konnte, wegen seines Studiums an der OTH Amberg/Weiden aus zeitlichen Gründen eine fußballerische Auszeit nehmen. „Daher haben wir seinen Vertrag damals nicht verlängert“, blickt Schweiger zurück.

Doch unverhofft kommt ja bekanntlich oft: Am Mittwoch trainierte Werner, der zuvor erklärt hatte, dass er sein Studium früher als erwartet beendet hat, zum ersten Mal mit der Mannschaft von Trainer Timo Rost mit. Zwei Einheiten später, so der Plan des FCA, hätte der 28-Jährige am Freitag im Bezirksliga-Spiel gegen die DJK Ensdorf erstmals Spielpraxis sammeln sollen. Hätte, denn Stürmerkollege Tobias Wiesner hielt sich beruflich in den USA auf, sein Rückflug nach Deutschland verspätete sich, so dass er erst am Samstagmittag in Frankfurt landete.

Daher entschied sich die Sportliche Leitung des FC Amberg, Werner in den Kader zu nehmen. „Er hat im Training einen guten Eindruck gemacht. Er hatte sich ja auch fit gehalten“, so dazu Schweiger. Seine Einwechslung habe sich dann auch als „richtiger Glücksgriff“ erwiesen. „Benny hat so gespielt, wie man ihn kennt. Gerackert und gekämpft von der ersten bis zur letzten Minute und noch dazu die Tore gemacht“, freute sich Ambergs Vorstandsvorsitzender über dessen Auftritt.

Klar, dass der 28-Jährige, nachdem sein Zeitproblem wegen seines Studiums ad acta gelegt ist, ab sofort wieder fest zum Bayernliga-Kader der Vilsstädter gehört. Dass er, sollte er seine Leistung kompensieren können, eine Verstärkung sein kann, bewies Werner schon beim SV Etzenricht, von dem er nach der Saison 2011/12 nach Amberg gewechselt war. Dort schoss er in der Landesliga Mitte in 36 Spielen 20 Tore, eine Spielzeit später waren es für den FCA in 32 Partien 15. 25 weitere Begegnungen stehen in der Bayernliga 2014/15 noch auf dem Programm. Sollten es am Ende erneut zwischen 15 und 20 für Werner werden, dann wäre das sicherlich eine ganz besondere Geschichte.

Aufrufe: 024.8.2014, 15:51 Uhr
Stephan LandgrafAutor