2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht

Eine Erfolgself unter junger Führung

Der 28-jährige Trainer Florian Junge ist mit der U 15 von Bayer 04 noch ohne Saisonniederlage und steht souverän an der Tabellenspitze der C-Junioren Regionalliga.

Viel fehlt nicht zum Optimum. 35 von 39 möglichen Punkten sicherten sich die U-15-Fußballer von Bayer Leverkusen in den ersten 13 Spielen der C-Junioren-Regionalliga-Saison. Dennoch übt sich der Trainer des ungeschlagenen Spitzenreiters eisern in Bescheidenheit. „Natürlich freuen wir uns über diese Ergebnisse, aber eigentlich bemisst sich der Wert unserer Arbeit an anderen Dingen”, sagt Florian Junge, für dessen Spieler nun die Winterpause begonnen hat. Der 28-Jährige arbeitet nach eigener Darstellung vielmehr darauf hin, dass möglichst viele seiner Akteure, allesamt Jungs des Jahrgangs 2000, anschließend den Sprung in den Kader des Leverkusener B-Junioren-Bundesligisten schaffen.

Die Klub-Verantwortlichen dürften diese Worte gerne hören. Schließlich gilt die Ausbildung des Nachwuchses in den Reihen des Erstligisten als höchstes Gut. Ergebnisse sind demnach zweitrangig, eher eine Angelegenheit, mit der sich die Welt außerhalb des Vereins beschäftigt.

Geschadet hat Junge die Erfolgsbilanz seiner Mannschaft aber auch intern sicherlich nicht. Jürgen Gelsdorf, Leiter des Bayer-Nachwuchsleistungszentrums, findet jedenfalls lobende Worte für den jungen Coach. „Er macht wirklich einen tollen Job”, sagt der 61-Jährige.

Seinen größten Fürsprecher hat Junge aber wohl in Nachwuchs-Cheftrainer Sascha Lewandowski. Der 43-Jährige coachte den gebürtigen Gladbecker noch während seiner Zeit als Jugendtrainer beim VfL Bochum. Im Sommer 2010 lotste er Junge, der nach einigen Verletzungen frühzeitig die aktive Laufbahn beendet und eine Karriere als Nachwuchstrainer eingeschlagen hatte, nach Leverkusen. „Sascha ist so etwas wie ein Mentor für mich. Von ihm habe ich viel gelernt”, sagt Junge, der fortan über zwei Jahre lang als Co-Trainer an der Seite Lewandowskis die Bayer-A-Junioren coachte.

Seit Herbst 2012 ist er nun für die Leverkusener U 15 verantwortlich und hat seinerseits zwei Helfer an seiner Seite: Christoph Fleck, der im Amateurfußball der Region ordentlich herumgekommen ist, und Mirko Casper, der nach 105 Erst- und Zweitliga-Partien für Alemannia Aachen bis Ende der vergangenen Serie in der inzwischen aufgelösten Bayer U 23 spielte. „Die drei ergänzen sich sicherlich sehr gut”, sagt Gelsdorf über das Trio, das ein Erfolgsteam geformt hat. „Diese Mannschaft ist sehr diszipliniert, arbeitet hart und harmoniert gut”, erklärt Junge. Herausragender Akteur des Teams ist bislang Ömer Tokac, der mit 16 Toren mehr als jeden dritten der 43 Treffer seiner Mannschaft erzielt hat und die Torjägerliste anführt. „Er hat zweifellos einen guten Torriecher”, sagt Junge, „aber er profitiert natürlich auch davon, immer wieder gut in Szene gesetzt zu werden.” Die Defensive des Bayer-Nachwuchses absolvierte ebenfalls überzeugende erste 13 Partien. Nur neun Gegentreffer stehen zu Buche — weniger als bei allen anderen Rivalen.

Dies alles lässt nur einen Schluss zu: Spielt die C-Junioren-Elf weiterhin so konstant, beendet Leverkusen die Regionalliga-Saison als Nummer eins — vor so namhaften Rivalen wie Dortmund, Schalke und Köln. Damit hätte man dann in einer nicht ganz unwesentlichen Kategorie das Optimum erreicht.

Aufrufe: 021.12.2014, 20:36 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Wolfram KämpfAutor