Eine denkbare Alternative

Denn auch die zweite Mannschaft steht in der Kreisliga A im Tabellenkeller und die Jugendmannschaften sind weit von Verbandsstaffeln entfernt. Und keiner redet gern über den Weggang von einigen Jahrgängen in der Jugend und der daraus folgenden Neugründung des SSV Biberach. Man habe sich für diesen Weg entschieden, sagt der Vorsitzende Heinz Remke gebetsmühlenartig. Man müsse und wolle auf die Jugend aus der Region setzen. Das ist etwa bei der Olympia in Laupheim nicht anders. Doch auch dort musste man sich von sportlichen Höhenflügen verabschieden und ist mittlerweile eher ein Verein für sehr gut ausgebildete Talente geworden. Andere Wege sind der FV Illertissen oder der FV Ravensburg gegangen. Oder auch der TSV Berg. Oder der SSV Ehingen-Süd. Alle Vereine haben zahlungskräftige Geldgeber, die den Fußball auf hohem Niveau finanzieren, dafür aber auch Mitspracherecht im Verein haben wollen und auch bekommen. In Illertissen ist das Josef Kränzle, der erfolgreich unter anderem Hochdruckreiniger herstellt, in Ravensburg steht Roland Reischmann für sportliche Mode. Das war in Laupheim und Biberach auch mal so. Ob es wieder mal so kommen wird, bezweifle ich, denn beide Vereine sind gebrannte Kinder - auch wenn der SSV Ulm 1846 Fußball nach zwei Insolvenzen einen erfolgreichen Gegenentwurf darstellt und vielleicht künftig die Basis für den "FC Oberschwaben" ist, der in nicht allzu ferner Zukunft im bezahlten Fußball für Furore sorgt. Eine denkbare Alternative.

In der Kolumne "Einwurf" nimmt die "Schwäbischen Zeitung" das Sportgeschehen in der Region etwas näher unter die Lupe. Lobend, kritisch, mit einem Augenzwinkern oder auch nur ganz nüchtern - so soll, so kann es dabei zugehen. Bei Fragen und Anregungen mailen Sie unter dem Betreff "Einwurf" an redaktion.sport.biberach@schwaebische.de