2024-05-10T08:19:16.237Z

Testspiel
Seinen Wechsel vom Kreisligisten FC Thalhofen zum TSV Kottern vor einem Jahr hat Robin Volland nicht bereut. Am Bayernliga-Aufstieg war der 21-jährige mit 34 Einsätzen und zehn Toren maßgeblich beteiligt. Hat der Bruder von Nationalspieler Kevin Volland auch beim Testspiel gegen die Löwen Grund zum Jubeln?  Foto: Michael Oswald
Seinen Wechsel vom Kreisligisten FC Thalhofen zum TSV Kottern vor einem Jahr hat Robin Volland nicht bereut. Am Bayernliga-Aufstieg war der 21-jährige mit 34 Einsätzen und zehn Toren maßgeblich beteiligt. Hat der Bruder von Nationalspieler Kevin Volland auch beim Testspiel gegen die Löwen Grund zum Jubeln? Foto: Michael Oswald

Eine besondere Begegnung

Wenn der TSV Kottern den TSV 1860 München empfängt, treffen mit Robin Volland und Chris Schindler zwei Kumpels aufeinander

Das wird ein Wiedersehen unter komplett anderen Vorzeichen – vor allem klimatischen. Damals im Mai 2014 aalten sie sich in der Dominikanischen Republik bei über 30 Grad unter der Sonne – umgeben von Palmen und weißem Sandstrand.

TSV Kottern – TSV 1860 München (Di., 18.30 Uhr)
Am Dienstagabend stehen sie sich im Kemptener Stadtteil Sankt Mang mit Stollenschuhen gegenüber – und die Wettervorhersage prognostiziert dürftige 13 Grad und viele graue Wolken. Dennoch freut sich Kotterns Stürmer Robin Volland (21) riesig darauf, den Kapitän des Zweitligisten TSV 1860 München, Christopher Schindler (25), zu treffen. Beide kennen sich schon einige Jahre, weil Robin älter Bruder Kevin (22) und Schindler während ihrer gemeinsamen Zeit bei den Münchener Löwen (2010 bis 2012) so etwas wie beste Freunde wurden. Auch nachdem Kevin Volland zur TSG Hoffenheim wechselte, hielten beide Kontakt. Nach der Saison 2013/2014 planten sie sogar einen gemeinsamen Erholungsurlaub mit ihren Freundinnen in die Dominikanische Republik. Doch da hatte Bundestrainer Joachim Löw etwas dagegen. Er berief Kevin Volland etwas überraschend zum WM-Vorbereitungslehrgang nach Südtirol – „und plötzlich waren zwei Flug- und Hotelgutscheine übrig“, erinnert sich Robin Volland. „Kevin hat dann unsere Schwester Jenny und mich gefragt, ob wir sie würdig vertreten wollten in Domrep. Wir zögerten keine Sekunde“, erinnert sich Robin Volland. Die zehn Tage auf den Großen Antillen seien „traumhaft“ gewesen: „Wir hatten unglaublich viel Spaß mit Chris und Jenny.“ Und Robin Volland wurde, nachdem er schon in früher Kindheit vom Opa angesteckt wurde, noch mehr mit dem Löwen-Virus infiziert. „Auch als Kevin längst in Hoffenheim kickte, schlug mein Herz für die Sechzger. Erst vor drei Wochen drückte Robin Volland im Mallorca-Urlaub ganz fest die Daumen, als Schindler und seine Kollegen mit Müh und Not gegen Holstein Kiel den Absturz in die Drittklassigkeit verhinderten. „Natürlich gehören die Löwen in die zweite Liga. Sie haben sich mit einer großartigen Teamleistung gerettet“, zieht Robin Volland den Hut. Auch Trainer Torsten Fröhling sei ein richtig guter. Dass Fröhling auch heute in Kottern an der Linie steht, freut Volland: „Schon brutal, wie heftig über die Trainerposition in den letzten Tagen diskutiert wurde.“ Beim Freundschaftsspiel heute soll für Volland der Spaß im Vordergrund stehen. „Wir wollen so ein Spiel gegen ein Profiteam natürlich genießen.“ Er selbst werde viel nach hinten arbeiten und darauf lauern, „vielleicht doch zur einen oder anderen Torchance zu kommen.“ In der abgelaufenen Meistersaison bestritt Volland für Kottern alle 34 Spiele und erzielte zehn Tore. „Auch wenn ich noch kaltschnäuziger werden muss, bin ich sehr zufrieden mit meiner ersten Saison in Sankt Mang.“ Die Vorbereitung auf die Bayernliga nimmt er so ernst, dass selbst ein Ausflug zur U21-EM nach Tschechien, wo Bruder Kevin derzeit so erfolgreich mit der DFB-Auswahl kickt, für ihn nicht infrage kommt. „Meine Eltern wollen hin, falls sie ins Finale kommen.“ Per WhatsApp wird Kevin übrigens unmittelbar nach dem Spiel informiert, wie das Duell seines Bruders gegen seinen besten Kumpel endete.

Aufrufe: 023.6.2015, 08:12 Uhr
Allgäuer Zeitung / Thomas WeißAutor