2024-04-16T09:15:35.043Z

Spielvorbericht
Großer Einsatz, kleine Wirkung: FCP-Spielertrainer Tobias Strobl war mit Serge Yohouas (rechts, gegen Wacker-Verteidiger Jure Colak) Erfolgsquote nicht zufrieden.
Großer Einsatz, kleine Wirkung: FCP-Spielertrainer Tobias Strobl war mit Serge Yohouas (rechts, gegen Wacker-Verteidiger Jure Colak) Erfolgsquote nicht zufrieden.

Ein Wiedersehen mit Ex-Kapitän Pummer

Schon um 14 Uhr muss der FC Pipinsried am Samstag beim BFC Wolfratshausen ran. Eventuell auf Kunstrasen. Keine guten Voraussetzungen für den ersten Dreier des Jahres. Nicht nur deswegen fährt Konrad Höß wieder mit.

Eigentlich wollte sich der 73-Jährige die Auswärtstorturen nicht mehr antun. Doch heute wird Höß wieder ins Auto steigen und sich auf die 80 Kilometer lange Strecke nach Wolfratshausen machen.
„Der Trainer braucht Unterstützung“, merkt der FCP-Chef an. Und fügt schmunzelnd hinzu: „Wenn ich dabei bin, herrscht immer eine gewisse Spannung.“ Das ist vermutlich die Untertreibung des Jahres. Höß macht sich Sorgen: „Wenn wir gegen den BFC verlieren, dann sind wir genau in der Abwärtsspirale, vor der ich schon vor Wochen gewarnt habe.“
Bei seinem Trainer Tobias Strobl klingt die Sache nicht ganz so dramatisch, doch eine gewisse Anspannung kann der Ingolstädter vor dem Auswärtsmatch im Loisachtal nicht verbergen: „Es ist für uns gar nicht gut, dass Wolfratshausen am vergangenen Wochenende mit 0:2 gegen Garching verloren hat. Die stehen jetzt mit dem Rücken zur Wand.“
Das ist durchaus wörtlich zu nehmen, denn die Truppe von Trainerfuchs Rainer Leitl rangiert zurzeit auf dem 14. Rang der Tabelle, der letzte vor den Relegationsplätzen. In dieser Woche hat sich gar Alt-Ministerpräsident Edmund Stoiber im Münchner Merkur zu Wort gemeldet und seinem Heimatverein Mut zugesprochen.
Einer der Farcheter wird wohl wieder mit besonderem Eifer gegen den FCP zugange sein: Sebastian Pummer. Der langjährige Pipinsrieder Kapitän hat heuer schon sechs Treffer erzählt. Strobl bezeichnet Pummer als den „kreativen Kopf“ der Grün-Weißen. Höß lobt den mittlerweile 29-Jährigen in den höchsten Tönen: „Ein feiner Mensch – in jeder Beziehung. Dass sich der Sebastian nach Kreuzbandrissen wieder so zurück gekämpft hat und einer der besten Spieler der Liga ist, verdient allerhöchsten Respekt.“
Ein bisschen scheint den Pipinsrieder Fahrensmann immer noch das schlechte Gewissen zu plagen, weil er Pummer vor drei Jahren den Stuhl vor die Tür gesetzt hat. Viele Bekannte wird Pummer jedoch nicht mehr treffen: Martin Finkenzeller war damals wie heute Stammspieler, dazu Michael Holzhammer und Dominik Schön. Der Außenbahn-Wirbler wird laut Strobl nächste Woche wieder ins Training einsteigen, Schöns Sturmpartner Holzhammer soll indes heute schon wieder für Tore sorgen. Eigentlich war des Friedbergers Premiere schon für das Burghausen-Match vorgesehen, doch nach der zwischenzeitlichen 2:1-Führung verzichtete Strobl darauf, seinen besten Goalgetter ins Feuer zu schicken. Ob der Coach Holzhammer heute schon in der Anfangself auflaufen lässt, war gestern noch offen. Es lieg unter anderem daran, wie sich Serge Yohoua präsentiert. Der Ivorer rackerte zwar mächtig gegen die Wacker-Profis, allerdings weitgehend wirkungslos. Strobl hat in diesen Tagen versucht, seinem Ex-FCI-Kollegen ins Gewissen zu reden. Mit Erfolg? Da ist sich der Coach nicht so sicher. Zumal ihm mit Pirmin Lechthaler ein dritter Stürmer zur Verfügung steht. Der Südtiroler ist nach seinem Treffer gegen Wacker im Aufwind. Strobl lobt ihn: „Pirmin weiß immer besser, wie er zu laufen hat.“
Wenn der FC Pipinsried am Samstag in Wolfratshausen gewinnen will, muss er zwangsläufig Tore schießen. Fragt sich nur, wem Strobl sein Vertrauen schenkt.

Aufrufe: 021.3.2014, 00:00 Uhr
Horst Kramer - Dachauer NachrichtenAutor